Das Heim oder Mei Hom is mei Kastel!

Käfig / Rattengruft :-)Es gibt viele Möglichkeiten der Rattenunterbringen. Zu aller erst muss man sich fragen, ob man einen fertigen Käfig kaufen möchte, oder zum Handwerker wird und selbst sein ideales Rattenheim anfertigt. Vergleiche dazu „Käfig vs. Selbstbau“!

Eine „Freilandhaltung“ der Ratten ist nicht zu empfehlen. In Abwesenheit können sie sich austoben und alles zerstören, was ihnen vor die Nase kommt. Ratten sollten niemals über längere Zeit (das beginnt meiner Meinung nach schon bei 5 Minuten) unbeaufsichtigt sein! Es gibt einfach zu viele Gefahrenquellen!

Aquarien sind gänzlich ungeeignet für Ratten, da sie eine zu geringe Luftzirkulation gewährleisten können und die Ratten wortwörtlich im eigenen „Gestank“ ersticken! Zudem kann man Aquarien und Terrarien schlechter einrichten und in der Größenordnung, die für Ratten geeignet wären, sind sie nicht sonderlich preisgünstig.

Auch die Plastikcontainer, die zur Hälfte durchsichtig sind und oben Gitter haben sind nichts für Ratten! Zum einen ist auch hier die Luftzirkulation nicht ausreichend gegeben und zum anderen sehen die Ratten durch die Plastikwände ihre Umgebung verzerrt!

Gegen ein kleines Aquarium im Auslaufbereich spricht meines Erachtens nichts, solange die Ratten jederzeit die Möglichkeit haben ohne fremde Hilfe hinein und hinauszugelangen. Diese kann man zum Beispiel mit Papierresten, Teppichröhren, Klopapierrollen und ähnlichem füllen und die Nasen haben eine wunderbare Buddelkiste!

Der Käfig sollte mindestens eine Grundfläche von 60 mal 50 Zentimeter haben. Eine Höhe von 80 Zentimeter sollte nicht unterschritten werden! Hier gilt jedoch, je größer umso besser! Pro Ratten muss man mit mindestens 55 Volumslitern rechnen, allerdings sollte ein Käfig für zwei Ratten mindestens 220 Volumsliter haben, also für 4 Ratten geeignet sein. Der Abstand der Gitterstäbe sollte nicht größer als 1 bis 1,2 Zentimeter betragen, da sonst junge Ratten leicht entwischen können.

Auf „Ratside of Life” (den Link findet man in der Linkliste) findet man unter den Infos einen Link zum Nose-Calculator. Mit dessen Hilfe kann man schnell und einfach errechnen, wie viele Ratten in einen Käfig passen, ohne sich gegenseitig auf die Zehen zu treten.

Ratten klettern sehr gerne, deshalb sollten mehrere Etagen zur Verfügung stehen. Allerdings, wer hoch hinaus möchte, fällt mitunter tief und das muss man verhindern! Deshalb Ebenen überlappend gestalten, Hängematten aufhängen und dergleichen mehr.

Der Standort des Käfigs ist äußerst wichtig. Die Ratten dürfen weder direkter Sonneneinstrahlung noch Zugluft ausgesetzt werden. Die Raumtemperatur sollte konstant und nicht zu kühl sein. Eine höhere Luftfeuchtigkeit ist gut für das empfindliche Atmungsorgan der Ratte.

Die Einstreu

Es gibt sehr viele verschiedene Einstreuarten auf dem Markt, zum Beispiel Kleintiereinstreu (ähnelt Sägespänen), Hanfstreu, Buchenholzgranulat, Maisgranulat und vieles mehr. Leider reagieren viele Ratten auf die Kleintiereinstreu allergisch, zudem staubt die ziemlich stark und belegt die Atemwege, außerdem riecht sie meiner Meinung nach sehr schnell wieder und man muss den Käfig häufiger komplett putzen.

Wir benutzen für die Einstreuwanne Buchenholzspäne. Sie sind ziemlich schwer und lassen sich nicht so leicht über den Rand der Wanne auf den Boden katapultieren. Außerdem sind sie sehr saugstark, stauben kaum und haben bisher noch bei keiner unserer Ratten allergische Reaktionen ausgelöst. Die Toiletten im Käfig haben wir mit feinem Maisgranulat gefüllt. Dieses ist äußerst saugstark und es kommt zu keiner Geruchsbelästigung, wenn man die Toilette täglich reinigt.

Zusätzlich zur Einstreu gibt es täglich frisches Zeitungspapier oder Küchenrolle für die klugen Nager, damit sich die Ratten ein schönes, weiches und warmes Nest bauen können.

Katzenstreu ist absolut ungeeignet, es staubt und legt sich in den Atemwegen fest. Da Ratten von Natur aus sehr neugierig sind und alles einmal kosten müssen, wird auch die Katzeneinstreu verspeist. Es kann im Magen zu Klumpenbildung kommen und die Ratte verendet qualvoll! Zudem ist diese Einstreu nicht von Nöten. Eine regelmäßige Reinigung des Käfigs verhindert Geruchsbelästigung im Vorfeld.

Die Reinigung

Das Heim der empfindlichen Nasen muss sauber gehalten werden, sonst kann es zu riechen beginnen. Was würde denn passieren, wenn man nicht täglich die Klospülung mehrfach betätigt, wohl das selbe, oder?

Allerdings muss nicht der komplette Käfig täglich gereinigt werden!

Es empfiehlt sich die Etagen täglich mit einem feuchten Tuch abzuwischen und die Einstreu im Nagerklo zu wechseln. Rest von Frischfutter müssen täglich entfernt werden, sonst bildet sich Schimmelpilz im Käfig. Auch die Schüsseln und Trinkflaschen müssen täglich gereinigt werden! Bei den Röhrchen der Nippeltränken nimmt man Am Besten einen Pfeifenputzer um die optimal zu putzen, damit sich keine Algen ansetzen können.

Der komplette Käfig sollte einmal die Woche gereinigt werden. Die Einstreu wird komplett gewechselt, sämtliche Papierreste und Futterreste werden entfernt und alle Ebenen mit heißem Essigwasser, alternative heißes Wasser mit ein paar Tropfen Teebaumöl, abgewaschen. Das Gitter wird gereinigt und die Hängematten gegen neue ausgewechselt.

Wir haben uns angewöhnt die hölzerne Einrichtung (Leitern, Häuser und der Gleichen) einmal im Monat im Backrohr zu desinfizieren. Dafür legen wir sie für 10 bis 15 Minuten ins Backrohr. Beim E-Herd etwa 75 Grad wählen, den Gasherd auf Stufe 2-3 einstellen. Anschließend lässt man die Einrichtungsgegenstände etwas auskühlen, bevor man sie wieder in den Käfig einbaut. Durch die Hitze werden Keime und Bakterien getötet und der Urin verdampft. Es stinkt einige Zeit bestialisch in der Küche, aber es ist die beste Lösung! Alles was einer längerfristigen Erhitzung nicht stand halten würde oder einfach zu groß ist um ins Backrohr zu passen wird mehrfach mit kochendem Wasser übergossen. Auch das kann furchtbar riechen und die braune „Suppe“ schäumt grausam, aber es ist sauber und das ist die Hauptsache.