Vom fernen Horizont sinkt sachte die Einsamkeit
zu Boden. Nach dieser leisen Berührung verhält sie schwebend
an einer Stelle, bevor sie sich langsam ausbreitet und lautlos die
endliche Weite zwischen mir und jenem Kontaktpunkt von Erde und Unendlichkeit
ausfüllt. Schweigend türmt sich die dunkle Wand vor mir
auf und in mir entsteht das Bild einer Frage, die unverstanden in
mir fortlebt, da mein lnneres nur Raum für den chaotischen Kampf
meiner Gefühle hat. Noch fehlt mir die Ruhe, noch sträube
ich mich gegen die Einsicht, dass ich, als menschliches Wesen, auch
ohne persönliche Bindungen leben kann, dass Einsamkeit als letztes
Stadium menschlichen Seins mir Ruhe und Zufriedenheit bringen kann. |
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Ein kleines, schwaches Licht keimt in der undurchdringlichen
Dunkelheit des Nichts auf und schickt seine Strahlen herunter auf die
leere, weite Fläche meines Seins. Dort entzündet es einen Widerschein,
der sich sternförmig ausbreitet und mir den Gedanken eines Gefühls
vermittelt. Bevor ich diesen jedoch richtig erfassen kann, hat sich das
Licht wieder in sich zurückgezogen und der Gedanke eines Gefühls
verblasst. So lebe ich ohne eine wirkliche Gefühlsregung und bemerke nicht, dass ich langsam aber unentwegt einer völligen Abgestumpftheit zustrebe. |
Vom runden Tisch meiner Gedanken,
gedeckt mit den allermöglichsten und unmöglichsten Gerichten,
ohne System, fallen zwei Tropfen, zerspritzen am Boden, werden danach
von dünnen Lieferbändern ergriffen und weiterbefördert,
doch sind sie längst nicht mehr als das zu erkennen, was sie einmal
waren und es kommt dazu, dass ich nie einen Gedanken wirklich ausführen
kann.
Der Wind weint leise in mein Ohr. Sein Seufzen und Jammern erfüllt mich mit seiner Sehnsucht, die doch nie gestillt werden kann. Ich ahne, dass er mein Bruder sein muss - rastlos und unruhig, auf der Suche nach Zufriedenheit und Stille - wie ich. |