Kennzeichen:
Die heimische Mauereidechse ist deutlich schlanker gebaut als die in Österreich
häufiger vorkommende Zauneidechse. Der lange Kopf ist im Gegensatz
zu dem der Zauneidechse flach und zugespitzt und der abgeflachte Rumpf geht
in den langen, dünn auslaufenden Schwanz über. Die Grundfarbe
des Rückens ist grau oder braun. Die Seiten besitzen je ein dunkelbraunes,
unten und oben hellgesäumtes Band. Mauereidechsen erreichen eine Größe
von knapp 20 cm (Kopf-Rumpflänge 7 - 8 cm + 12 - 13 cm Schwanzlänge).
Verbreitungsgebiet:
Die Gattung Podarcis kommt in Mittel- Süd-, Südosteuropa und
in Nordafrika vor. Das große Verbreitungsgebiet von Podarcis muralis
erstreckt sich von Spanien bis nach Kleinasien. In Österreich erreicht
die Mauereidechse ihre nördlichste natürliche Verbreitungsgrenze
in Wien.
Lebensraum:
Diese wärmeliebende Eidechse bevorzugt trockene, steinige, mit niederen
Büschen bewachsene Biotope, wie zum Beispiel Felswände mit Geröll,
Weinbergmauern oder Ruinengemäuer. Für die Mauereidechse ist
eine starke Vertikalstrukturierung des Lebensraumes mit vielen Spalten,
Fugen oder Löchern als Versteck wesentlich.
Aktivität:
Die Aktivitätsperiode beginnt im Februar bis Ende März und endet
je nach Wetterlage im Oktober oder November. Im Frühjahr erscheinen
die Männchen meistens 3 bis 4 Wochen vor den Weibchen.
Paarungszeit:
Die Paarungszeit erstreckt sich von Anfang April bis Mitte Juni. Ungefähr
1 Monat nach der Befruchtung werden 3 bis 9 Eier in sandiges Bodensubstrat
unter Steinen oder in kleinen Höhlen abgelegt. Nach 1,5 bis 3 Monaten
schlüpfen die Jungechsen.
Nahrung:
Mauereidechsen sind primär Insektenfresser. Zu ihren Beutetieren
gehören u.a. Hautflügler, Käfer, Heuschrecken, Schaben,
Asseln, Spinnen etc.
Gefährdung
und Schutz:
Natürliche Feinde der Mauereidechse sind Schlingnattern, Turmfalken,
Waldkäuze, Mäusebussarde, Katzen, Wiesel, Marder etc.
Der Mensch gefährdet die Echsen vorwiegend durch Flurbereinigungsmaßnahmen
und Biozideinsatz.
Der wirksamste Schutz für die Mauereidechsen liegt in der Erhaltung
von vertikal strukturierten Biotopen in naturnaher Beschaffenheit (Biotopschutz).
Literaturhinweise:
Lurche und Kriechtiere Wiens, herausgegeben von FRANZ TIEDEMANN, unter
Mitarbeit von Antonia Cabela, Heinz Grillitsch und Rainer Kollar, 1990
by J & V EDITION WIEN Verlagsges.m.b.H., ISBN 3-85058-043-1
Foto und
Text: Günter Mischkulnig
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