Synonyme: Waterlikkewaan, Nile monitor, Varan du Nil
Vorkommen:
Afrika, südlich der Sahara bis zum Kap der Guten Hoffnung.
Habitat:
Urwälder und Steppen, immer in der Nähe von Flüssen.
Erkennungsmerkmale:
Der Nilwaran wird bis zu 2 m lang und hat oberseits ein olivfarbenes bis
schwarzes, gelb gepunktetes und gebändertes Schuppenkleid. Die gelbliche
Bauchseite weist zahlreiche schwarze Querflecken auf. Junge Nilwarane
besitzen eine lebhafte Färbung, die mit zunehmenden Alter verblasst.
Lebensweise:
Nilwarane leben amphibisch; sie bevorzugen die Nähe von ganzjährigen
Flussläufen oder Stauwasser. In den Uferböschungen legen die
Nilwarane gerne mehrere Meter lange Wohnhöhlen an. Bei Gefahr flüchten
sie ins Wasser. Sie sind hervorragende Schwimmer und gleiten elegant durchs
Wasser, nur der Kopf schaut heraus. Der seitlich abgeflachte Schwanz dient
dabei als Ruder. Nilwarane können bis zu einer Stunde unter Wasser
bleiben.
Fortpflanzung:
Die Weibchen des Nilwaranes legen ihre Eier oft in Termitenbauten. Das
geschieht vornehmlich in der Regenzeit, wenn die sonst zementharten Wände
der Insektenburgen etwas weicher sind und die Termitenhügel mit den
scharfen Krallen des Warans aufgerissen werden können. In das gegrabene
Loch legt das Waranweibchen 20 bis 60 Eier ab. Die Termiten schließen
die Öffnung wieder und so können sich die Eier in der fast unzerstörbaren
Termitenfestung ungestört entwickeln. Nach dem Schlupf schaffen es
die Jungtiere, bedingt durch die feuchten Eireste, sich aus dem Termitennest
frei zu graben. Sie eilen unverzüglich zum nächsten Gewässer,
wo sie sich von Insekten und kleinen Fröschen ernähren.
Nahrung:
Aas, Frösche, Krebse, Schnecken, Muscheln, Schlangen, junge Vögel
und Schildkröten, Kleinsäuger, Fische und Eier. Noch lieber
als Vogeleier fressen sie Krokodileier. Der Nilwaran zählt im gesamten
afrikanischen Kontinent zu den größten Nesträubern der
Nilkrokodile. Laut POOLEY und ROSS sind die Echsen in einigen Fortpflanzungsperioden
für den Verlust von mindestens 50 Prozent aller abgelegten Eier verantwortlich.
Foto und
Text: Günter Mischkulnig
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