Königspython (Python regius)
Wildfang Portrait


Kennzeichen:

Der Königspython gehört zur Familie der Pythonidae (Pythonschlangen). Die Art hat einen bis zu 1,5 m langen, kraftvollen Körper und eine wunderschöne schwarze und hellbraune Zeichnung. Mit seiner gemusterten körperauflösenden (somatolytischen) Zeichnung ist er in niedriger Vegetation fast unsichtbar.
Die Lippenschilder des Königspythons tragen viele kleine Vertiefungen (4 Paare, bei einigen anderen Pythons bis zu 13 Paare), die sogenannten Lippengruben. Das sind thermorezeptive Gruben mit denen der Königspython in der Lage ist die von einem Warmblütler abgegebene Infrarotstrahlung zu empfangen. Die Nervenenden befinden sich auf der Schleimhaut die den Boden der Gruben bedecken.

Verbreitungsgebiet:
Westafrika, Liberia bis Nigeria.

Lebensraum:
Python regius lebt im Grasland und in den Trockenwäldern der Savannen und Steppen Westafrikas. Der Königspython lebt vorwiegend versteckt in Erdhöhlen, in denen er die langen Trockenperioden überdauert. So wie er übersommern zahlreiche Landschlangen, d.h., sie ziehen sich in der wärmsten Jahreszeit zurück und tauchen erst in der Regenzeit im Juli, August wieder auf.

Aktivitätszeit:
Dämmerungs- und nachtaktiv. In der Verteidigungsstellung rollt sich der Königspython zu einem Knäuel zusammen; der Kopf bleibt dabei in den Körperschlingen verborgen. Der Königspython wird daher auch als Ballpython bezeichnet (engl. Ball Python).

Haltung:
Gefangene Königspythons gewöhnen sich zuweilen sehr schwer an das Leben in Gefangenschaft und verweigern häufig die Nahrungsaufnahme (in der Natur spezialisieren sie sich oft auf eine bestimmte Futtertierart). Der Königspython ist der kleinste der afrikanischen Pythons und gegenüber dem Menschen äußerst friedfertig. Die geringe Größe, das nicht aggressive Verhalten und die schöne Zeichnung machen ihn zu einem begehrten, wenn auch schwierigen (Futter) Terrarienpflegling.

Nachzucht:
Die Geschlechterbestimmung ist bei dieser Spezies sehr schwierig, da sowohl Männchen als auch Weibchen Aftersporne haben, die einander sehr ähnlich sind.
Die Paarung findet meist von Herbst bis Februar statt. Die Eiablage erfolgt zwischen März und Juni. Das Gelege besteht aus 4 bis 8 verhältnismäßig großen Eiern. Die Inkubationszeit beträgt ca. 60 Tage bei 32°C und bei 100prozentiger Luftfeuchtigkeit. Ein ausgeprägter Temperaturzyklus ist für die Zucht von Königspythons nicht ausschlaggebend aber sinnvoll, da bei gleichmäßigen Temperaturbedingungen einerseits die Fruchtbarkeit herabgesetzt wird und andererseits weniger erfolgreiche Paarungen stattfinden.
Es sollten nur Weibchen mit optimalen Körpergewicht für die Zucht verwendet werden. Anders als Alttiere gehen Neugeborene gut an die Futtertiere. Sie fressen kleine Mäuse oder neugeborene Ratten. Die Geschlechtsreife erreichen die Jungtiere mit ca. 3 Jahren.

Schutz:
Wegen der attraktiven Zeichnung mit kleinen, glänzenden, sich nicht überlappenden Schuppen ist die Schlange begehrtes Objekt des Lederhandels.

Nahrung:
Renn- und Springmäuse, Hamster und Ratten

Literaturhinweise:
Die Schlangen Enzyklopädie, von Chris Mattison, BLV Verlagsgesellschaft, ISBN 3-405-15497-9, München 1999

Riesenschlangen, Zucht und Pflege, v. Dr. Richard A. Ross / Gerald Marzec, 1994, Bede-Verlag GmbH, ISBN 3-927997-25-0

Text: Günter Mischkulnig
Foto: STRABAG Ghana

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