Verbreitungsgebiet
Von den europäischen Landschildkröten verfügt die Breitrandschildkröte
über das kleinste Verbreitungsgebiet. Sie ist auf Sardinien, im südlichen
Griechenland sowie auf einigen ägäischen Inseln heimisch. Das
Vorkommen auf Sardinien fußt vermutlich auf anthropogene Einbürgerungen.
Lebensraum
Die Tiere lieben sonnige, mit Bäumen und Sträuchern durchsetzte
Trockenwiesen, zwischen steinigen und felsigen Gelände. Sie halten
sich besonders in bergigen Habitaten auf.
Kennzeichen
Breitrandschildkröten werden 30 bis 35 cm lang und gehören damit
zu den größten Landschildkröten Europas. Die Färbung
des Rückenpanzers ist im Jugendstadium dem der Griechischen Landschildkröte
ähnlich. Die gelblich bis schwarz gefärbten Jungtiere werden
mit zunehmenden Alter dunkler und sind adult fast ganz schwarz. Hervorstechendes
Merkmal erwachsener Tiere ist der taillierte und stark gewölbte,
längliche Rückenpanzer, mit schirmartig aufgestellten hinteren
Marginalschildern. Der Bauchpanzer ist hellgelb bis bräunlich und
ist mit großen schwarzen, zumeist dreieckigen Flecken versehen.
Der Bauchpanzer ist bei männlichen Tieren stark konkav, und selbst
bei weiblichen Tieren leicht eingedellt.
Haltung
und Zucht
Breitrandschildkröten lassen sich auch im mitteleuropäischen
Raum langfristig erfolgreich in einem geräumigen und sonnenexponierten
Freilandterrarium halten. Die Überwinterung sollte aus Sicherheitsgründen
im frostfreien Keller vorgenommen werden. Eine Zimmerhaltung ist nur für
Jungtiere in der Übergangszeit (Frühjahr und Herbst) sinnvoll.
Sie werden in unseren Breiten auch regelmäßig zur Nachzucht
gebracht. Geschlechtsreif werden die Tiere ca. mit 10 Jahren. Paarungen
können während der ganzen Jahresaktivitätsphase stattfinden.
Die Gelege beinhalten 5 bis 12, leicht ovale, hartschalige Eier.
Futter
Grünfutter in Form von Löwenzahn und Wildkräutern. Breitrandschildkröten
sind bei der Auswahl des Futters in der Regel nicht sehr wählerisch.
Wie bei anderen Landschildkröten der Familie Testudinidae ist bei
den Futterinhaltsstoffen auf ein ausgewogenes Verhältnis von Kalzium
und Phosphor im Verhältnis 2 : 1 zu achten, um Panzerdeformationen
vorzubeugen.
Empfehlenswerte
Literatur
"Die Landschildkröten Europas" von Prof. Dr. Walter Kirsche,
Mergus Verlag, ISBN 3-88244-009-0
"Schildkröten"
von Hans-Werner Rudloff, Urania Verlag, ISBN 3-332-00345-3
Fotos und
Text: Günter Mischkulnig |