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Wien, (OTS)
Sie sind schön, schlank, geschmeidig und faszinierend. Sie bewegen
sich ausgesprochen elegant. Sie sind das positive Symbol der ärztlichen
Heilkunst, sie werden jedoch unglücklicherweise in der Geschichte
von Adam und Eva schwer verunglimpft: Die Schlangen, die in unseren Breiten
jetzt bald,gegen Ende März/Anfang April, ihre Winterstarre beenden
und wieder aktiv werden. Genau zu dieser Zeit wollen aber auch die StadtbewohnerInnen
nach dem winterlichen Einigeln wieder stärker in die Natur. Und fürchten
sich mitunter vor ohnehin raren Zusammentreffen mit den Reptilien. Die
Nationalpark-Forstverwaltung Lobau/MA 49 bietet daher einige Informationen
über Vor allem: Bei einem Besuch in den Auen und in der Lobau, die ein optimaler Lebensraum für die aparten Reptilien ist, muss man keine Angst vor den Tieren haben. Alle vier in den Donau-Auen vorkommenden Schlangenarten, die Ringel-, die Würfel-, die Äskulap- und die Schlingnatter, zählen zur Familie der ungiftigen Nattern. Die giftige Kreuzotter kommt in den Donau-Auen nicht vor. Und selbst Giftschlangen würden nicht auf die Idee kommen, im Menschen ein Beutetier zu sehen, sondern bei rechtzeitigem Wahrnehmen eines Menschen immer flüchten, weil der Zweibeiner ja um vieles größer ist. Das einzige
Problem kann entstehen, weil sowohl die ungiftigen Schlangen der Au wie
auch giftige Schlangen zubeißen, wenn sie überrascht werden.
Denn Schlangen können zwar sehen, aber nicht hören. Menschen,
die im hohen Gras oder in der dichten Laubschicht abseits befestigter
Wege herannahen, können daher mitunter unversehens auf eine Schlange
treffen, die die Annäherung nicht bemerkt und sich nicht zeitgerecht
hinweggeschlängelt hat. Beenden der Winterstarre Ringel-,
Würfel-, Äskulap- und Schlingnatter der Lobau beenden in den
nächsten Wochen ihre Winterstarre. Diese, einem Winterschlaf ähnliche,
Ruheperiode muss von den Schlangen eingehalten werden. Sie sind wechselwarme
Reptilien. Das heißt, dass ihre Körpertemperatur von der Umgebungstemperatur
abhängig ist. Damit die Schlangen im Winter nicht "einfrieren"
(=Zelltod), suchen sie im Oktober ihre Winterquartiere wie frostfreie
Höhlen, hohle Baumstümpfe, Laub- oder Erdhöhlen auf, manchmal
nutzen auch mehrere Tiere nebeneinander die noch vorhandene Körperwärme.
Im März/April lösen die höheren Temperaturen und das Mehr
an Äskulapnatter: Größte heimische Schlangenart Ringel- und Würfelnatter zählen zu den Wasserschlangen - die Würfelnatter lebt vollständig im Wasser -, Äskulap- und Schlingnatter sind eher für die Erde zu haben.Die Äskulapnatter ist als Symbol des ärztlichen Standes bekannt. Sie ist die größte heimische Schlangenart und kann bis zu 2 Meter lang werden. Und die Äskulapnatter ist auch in der Lage, in Sträucher und niedrige Baumkronen zu klettern. Die kleinste
(bis 60 cm) und seltenste Schlangenart ist die Schlingnatter. Sie ernährt
sich häufig von Eidechsen und Die Würfelnatter lebt vollständig im Wasser und ernährt sich fast ausschließlich von Fischen. Sie findet in den intakten Flußauen der Donau-Auen östlich von Wien besonders hochwertige Lebensräume, die im übrigen Europa schon äußerst selten geworden sind. Die Ringelnatter
ist die häufigste Schlangenart in den Donau-Auen und kann daher auch
relativ oft beobachtet werden. Die Weibchen werden bis zu 1 Meter lang
und legen im Juni oder Juli ihre 20 bis 40 Eier an warmen, geschützten
Stellen ab. Die Schlüpflinge haben einen speziellen Eizahn, mit dem
sie im Schlangen sind allerdings nicht nur Räuber. Sie haben auch selbst Feinde - Ratten, Graureiher oder Eisvögel zählen jedenfalls dazu. Der größte Feind der Schlange aber ist der Mensch. Schlangen werden aus nicht nachvollziehbaren Gründen getötet und ihre Lebensräume zerstört. Dabei ist
die Angst vor den eleganten Tieren jedenfalls in unseren Breiten völlig
unbegründet - wir sind nicht ihre Beute. Und Vorsichtsmaßnahmen
beim Picknick, eben Fußstampfen, damit die Schlangen die Bodenerschütterung
spüren und sich davon schleichen können, bewahren vor beiderseitigen
Überraschungen. *** OTS-ORIGINALTEXT
UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER OTS034 2001-03-22/09:21 220921 Mär 01 |
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