TTQV beweist: Kreta keine Insel!

Ein jüngst nach Kreta aufgebrochenes Forscherteam ist soeben zurückgekehrt. Der Status Kretas als Insel im geologischen Sinn wurde durch genaueste Messungen mit GPS und Spezialsextant eindeutig widerlegt. Daneben traten sensationelle wie auch skandalöse Tatsachen ans Licht. Sonderkorrespondent ron berichtet.

Ende September dieses Jahres brach ein dreiköpfiges Expertenteam, bestehend aus dem Spezialisten für Astronavigation Ing. Berglund Nimmerfindt, dem Geographen und Meeresbiologen DDr. Wolfhelm Wogenberg und dem bekannten Sensationsphotographen Adolar Ritzenknips, zu einer zweiwöchigen Expedition in den Süden Kretas auf. Ziel des aus Mitteln des neufundländischen Witwen- und Waisenfonds finanzierten Unternehmens war es, rätselhafte Magnetfeldaberrationen aufzuklären, die jede Erstellung einer auch nur annähernd genauen Karte der Insel bisher vereitelt hatten. Dabei stieß die Gruppe auf durchaus nicht erwartete Fakten wie auch auf Hinweise, die politische Hintergründe vermuten lassen. In diesem Zusammenhang kam es sogar zu einem Zwischenfall mit Geheimdienst und Streitkräften.




Ohne entsprechende Ausrüstung geht nichts




Den schwierigen Geländebedingungen Rechnung tragend, sind die Expeditionsteilnehmer mit Offroad-Motorrädern ausgerüstet.


Gut zu sehen hier die an der Lenkerstrebe montierte Navigationseinheit, bestehend aus Garmin etrex Vista und Sony Clié T625. Letzterer befindet sich zum Schutz gegen Nässe und Staub in einer Spezialhülle. Hier wird auch ein Problem deutlich, mit dem Navigator Nimmerfindt konstant zu kämpfen hat: Das Display des T625 ist im Freien bei Tageslicht so gut wie nicht ablesbar. Die flexible Plastikhülle über dem Display verschärft diese Situation zusätzlich. Dem Vistadisplay sind solche Schwächen fremd.
Auf dem Clié läuft PathAway als Navi-Software, die Ausbeute des Tages wird allabendlich auf das ebenfalls mitgeführte Notebook überspielt und dort mit TTQV verwaltet, mit dem auch die Vorfeldplanung erfolgt.





Auf diesem Bild erkennt man den Schaltregler für die Versorgung des T625 und (mit etwas Vorstellungskraft und gutem Willen) die gedämpfte Aufhängung der Gesamtkonstruktion mit Gummischwingelementen.




Technische Probleme ...



Die schlechte Erkennbarkeit des Sony-Displays bringt den findigen Nimmerfindt auf abwegige Ideen: Er bettelt einem einheimischen Hirten dessen Rollkragenpullover ab, stülpt diesen (den Pulli, nicht den Hirten) über Navi-Set und Kopf – und schon sind die passenden Lichtverhältnisse geschaffen. Doch wie sich zeigt, hat die Lösung auch ihre Nachteile. Zum einen führen die in Kreta herrschenden hohen Tagestemperaturen, verstärkt durch die „Pullover-Sauna“, bei dem wackeren Ingenieur wiederholt zu Kreislaufzusammenbrüchen, zum anderen macht sich eine massive Einschränkung der Verkehrstüchtigkeit in der Navigationsphase unangenehm bemerkbar. Nimmerfindt muß einige Kollisionen mit verschiedenen Gesteinsformationen und Weidevieh hinnehmen, bis er beschließt, nur noch im Fahrzeugstillstand zu navigieren.




Trotz solcher Widrigkeiten verliert man das wissenschaftliche Ziel nie aus den Augen: Da höchste Präzision bei den Messungen erforderlich ist, muß der Kontrolle und Eichung der Gerätschaft breiter Raum gewidmet werden. Im Bild links werden GPS und PDA einem gnadenlosen Funktionstest unterzogen: Der elektronische Kompass des Vista muß auch bei extremer Neigung einwandfrei seinen Dienst verrichten, das recht große Display des T625 darf sich auch bei hohen Beschleunigungen nicht verziehen oder gar ausfallen. Beachten Sie, wie Nimmerfindt mit der rechten Hand das Fahrzeug steuert, während die linke mit Hilfe des Stylus die Karte auf dem Sony-Bildschirm verschiebt.


Quasi als Nebenprodukt kann bei der Gerätejustierung eine Behauptung von ron ("Wenn ich auf das Fernglas drücke, fliegt QV weg!") überprüft und belegt werden.
Am 5. Oktober 2002 brennt Photograph Ritzenknips mit Hilfe seiner Ionenbeschleuniger-Interferenz-Trigoncamera das außergewöhnliche Geschehen auf Compact Flash.






Nördliches Ende der Erdachse entdeckt und geographisch verortet!


Die erste wirkliche Sensation im Verlauf der Forschungsreise: Beim Baden stößt das Team auf einen merkwürdigen Gegenstand, der in etwa 12,378 mm Durchmesser und 562,194 mm Länge aufweist. Das Material wird als metallartig beschrieben. Der stangenförmige Gegenstand ragt in einem Winkel von ca. 2° 38’ 14“ zur Lotrechten aus dem Boden. Die genaue geographische Position des Gegenstandes wird mit N 35° 1 ' 26.3", O 26 ° 11' 45.9" gemessen. Nach längerem Disput sind sich die Experten einig: Das nördliche Ende der Erdachse ist gefunden. Die Aufregung ist groß, zumal die Lage der Erdachse bisher immer in Polnähe vermutet wurde. Aber das Photo hat ohne Zweifel Beweiskraft. Die geltende Lehrmeinung wird zu revidieren sein.




Jetzt machen sich doch Anzeichen des übergroßen Drucks bemerkbar, unter dem das gesamte Team permanent steht: Nimmerfindt, völlig überdreht durch die sensationelle Entdeckung und wohl auch unter der Einwirkung der vielen vorangegangenen Kollisionen (siehe oben) nicht mehr Herr seiner Sinne, will sofort aufbrechen, um das südliche Ende der Erdachse dingfest zu machen. Glücklicherweise ist der besonnene Dr. Wogenberg rechtzeitig zur Stelle, der den hitzköpfigen Nimmerfindt darauf hinweist, dass dessen Suzuki schon seit einiger Zeit auf Reserve fahre. Eine so weite Strecke sei ohne vollen Tank nicht zu bewältigen, führt er aus, was den wild schäumenden Entdecker zur Einsicht bringt. An der Tankstelle fällt Nimmerfindt ins Koma, aus dem er erst zwei Tage später erwacht. An die geplante Tour de Force kann er sich nicht mehr erinnern.


Im Bild Ing. Berglund Nimmerfindt unmittelbar nach seinem Erwachen aus der komatösen Ohnmacht. Der erfahrene Betrachter erkennt auf den ersten Blick die noch anhaltende systemische Dysfunktion des mittleren Cerebral-Lappens.





Unerwarteter Fund: Außerirdische in Kreta?



Unweit einer kleinen Bergkapelle stößt das Team auf seltsame Artefakte. Es handelt sich um zwei Pidestale. Das eine trägt die Vollskulptur eines Kopfes, der einwandfrei nichtmenschliche Züge aufweist, das andere eine fluoreszierende Lichtgestalt mit schwingenähnlichen oberen Gliedmaßen. Die unteren Extremitäten münden in plumpe Gebilde, die sonderbarerweise unseren Cross-Stiefeln ähneln. Da weder ein Kunstgeschichtsgelehrter noch ein Paläontologe mit von der Partie ist, muß die weitergehende Erforschung der beiden Fundstücke anderen überlassen werden.





Die Bombe platzt: Kreta keine Insel! Geheime Militäraktion aufgedeckt! Forscherteam von Geheimdienst und Streitkräften an der Fortführung der Untersuchungen gehindert und des Landes verwiesen!


Wenn auch die Untersuchungen ohne Unterbrechung weitergehen, so bleibt der greifbare Erfolg doch immer noch aus. Schließlich entschließt man sich zum Einsatz des Neutronen-Fusions-Sextanten. Und da gelingt der Durchbruch: Am 8. Oktober 2002, während Nimmerfindt (rechts im Bild links) den Polarstern schießt, werden permanente Positionsänderungen des Betrachters deutlich. Die Schwankungen betragen mehr als 40 Bogensekunden und lassen sich als wiederkehrende Oszillation beschreiben. Da der Navigator fest auf dem Boden steht, kann dies nur bedeuten, dass die Insel Kreta floatet, mithin keine Verbindung mit dem Festlandsockel aufweist und somit gar keine Insel ist, sondern eher eine Art Floß aus Felsgestein. Das sind natürlich alarmierende Neuigkeiten. Sofort wird ein regelmäßiger Überwachungs- und Meßdienst eingerichtet, der das erste Resultat aber nur erhärtet. Das Foto kann als Nachweis der angewendeten Meßmethode dienen. 
Nun herrscht Ratlosigkeit: Wie soll man solches Verhalten einer bislang unbescholtenen Insel im Mittelmeer erklären?
Das Team begibt sich auf die Suche ...





... und wird wenig später durch Zufall fündig.
Auf einem als Bauplatz getarnten Gelände wird eine große Anzahl betonklotzähnlicher Gegenstände aufgefunden. Jetzt ist die Neugier geweckt, und man beobachtet.
Wie sich herausstellt, handelt es sich bei den grauen Trümmern keineswegs um Betonklötze, sondern um Anti-Grav-Konverter modernster Bauart. Photograph Ritzenknips gelingt ein Schnappschuß, der einen Soldaten einer kretischen Spezialeinheit beim Steuern einer der Anti-Grav-Maschinen zeigt. Die einzelnen Maschinen, die Wellenbrechern zu Verwechseln ähnlich sehen, werden von den Streitkräften rund um die Küste im seichten Meer deponiert und heben die gesamte Inselmasse vom Kontinentalsockel ab. Dadurch wird es möglich, das „Kretische Steinfloß“ mit relativ geringem Energieaufwand nach Belieben bewegen. Recherchen ergeben, daß der kretische Geheimdienst, der immer die Gefahr einer türkischen Invasion wittert, hierin eine Chance zu sehen glaubt, Kreta unangreifbar, weil nicht auffindbar, zu machen.



Aber jetzt ist man behördlicherseits auf das Forscherteam aufmerksam geworden, und das hat Folgen:
Ohne jede Vorwarnung wird das Appartement der Wissenschaftlergruppe von den Streitkräften umstellt und vom Geheimdienst zerniert.
Photograph Ritzenknips schluckt fast 500 MB belastenden Digitalbildmaterials in Form von 4 CF-Cards à 128 MB ohne Flüssigkeit, um die wertvollen Bilddokumente vor dem Zugriff des Militärs zu retten (die spätere Datenwiederherstellung bereitet einige Mühe, gelingt jedoch unter Anwendung von nahezu ½ Liter „Franz Josefs Bitterwasser“.
Obwohl keine Beweise gegen Nimmerfindt, Wogenberg und Ritzenknips gefunden werden, wird das gesamte Team ohne Gerichtsverfahren des Landes verwiesen und am 12. Oktober 2002 per Flugzeug nach Wien abgeschoben.




Konklusio

Auch wenn man versucht, die Tatsachen zu verschleiern, so muß doch jedem einleuchten, dass die Forschergruppe ihr Ziel erreicht hat: Eine Orientierung nach fixen Landmarken ist auf Kreta unmöglich, weil das ganze Land selbst sich bewegt ...

... das hätte uns eigentlich schon früher auffallen müssen!