REZENSION


DAREDEVIL

von Andreas Leder



Titel: Daredevil
Land: USA Jahr 2003
Regie: Mark Steven Johnson
Darsteller: Ben Affleck, Jennifer Garner, Michael Clarke Duncan, Colin Farell, Jon Favreau, Joe Pantoliano, David Keith

Soeben aus dem Kino gekommen - da sind die Erinnerungen noch am frischesten, bringe ich meine Eindrücke zu Papier.

Der Inhalt ist schnell erzählt: Matt Murdock ist Rechtsanwalt im New Yorker Viertel Hell's Kitchen, seine Kanzlei vertritt aber nur unschuldige Mandanten. Nicht immer gelingt es Matt vor Gericht Gerechtigkeit zu bekommen, so zieht er in der Nacht das Kostüm des Daredevil an und holt sich Gerechtigkeit. Schließlich ist er der Gute. Obwohl bei Tageslicht besehen sind seine nächtlichen Methoden schlicht und einfach illegal. Er nimmt sogar den Tod seines Opfers in Kauf.

In einer Rückblende wird erzählt, wie er als 12-jähriger durch einen Unfall zu seiner Blindheit aber auch zu seinem Radarsinn gekommen ist. Dann hat er nur mehr seinen Körper trainiert und wurde nach dem gewaltsamen Tod seines Vaters zum dunkelroten Rächer.

In einem Lokal spricht er Elektra Natches an, die ihm auf Anhieb gefällt, aber ihren Namen erst verrät, als er seine Ebenbürtigkeit im nicht all zu ernst gemeinten Zweikampf beweist. Schließlich landet sie in seinen Armen.

Kingpin, der ungekrönte König des New Yorker Verbrechens heuert Bullseye an, um Eketras Vater zu töten. Es gelingt Daredevil nicht, ihn zu beschützen, dafür meint Elektra, er sei der Mörder ihres Vaters. Im (diesmal) ernst gemeinten Kampf verwundet Elektra ihn, um dann gegen Bullseye nicht zu bestehen. Schwer verwundet stirbt sie in seinen Armen. Alles in ihm schreit nach Rache. Zuerst wirft er Bullseye vom Kirchenturm auf die Straße hinunter; in der selben Nacht ringt er Kingpin nieder. Die Gelegenheit ihn zu töten läßt er sausen - er ist ja ein Guter.

Zum Schluß ist alles offen - sicher ist nicht einmal, ob Elektra wirklich tot ist.


Dieser Film unterscheidet sich - und darüber bin ich sehr froh - sehr stark vom letzten Comicheldenfilm, den ich gesehen habe. Er spielt nicht in der abgehobenen Gesellschaft von Forschung, Großkapital und Firmenbesitz, Daredevil hat außer seinem Radarsinn keine außergewöhnlichen Kräfte, seine verbliebenen Sinne sind aber um ein Vielfaches stärker als bei uns normalen Menschen. In diesem Film geht um schlichtes einfaches Verbrechen wie Mord, Vergewaltigung, Zinswucher, Wettbetrug usw.. Daredevil springt und "fliegt" an einem geworfenen Drahtseil durch die Straßenschluchten von New York, aber er ist "nur" ein Mensch und trägt daher seine Wunden auf der Haut und seiner Seele.

Selbstverständlich soll das jüngere Publikum angesprochen werden - das zeigt der videoclipartige Schnitt, die berauschenden Kamerafahrten, die vielen schnellen Kampfszenen und das Titelthema von Drwaning Pool, einer Gruppe, die schon bei Triple X für musikalische Rasanz gesorgt hat.


Die Umsetzung des Themas ist wirklich gut gelungen. In diesem Film, haben Dunkelheit und Regen (endlich einmal) eine Berechtigung und werden nicht nur eingesetzt, um Stimmung zu erzeugen.

Einschätzung: ein sehenswerter Streifen.


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