REZENSION


BAD EARTH
die neue SF-Serie beim Bastei-Verlag von Manfred Weinland

von Andreas Leder



Vielen Lesern phantastischer Literatur ist Manfred Weinland schon ein Begriff. Er schrieb Vampirgeschichten unter dem Überbegriff "Volk der Nacht", Taschenbücher zur Rhen-Dark Serie und zu Perry Rhodan, Heftromane zu den Serien Professor Zamorra, Damona King, Gespensterkirmi, aber auch Trucker King und Jerry Cotton; insgesamt etwa 200 Veröffentlichungen.

Nun schreibt er an der neuen SF-Serie BAD EARTH des Bastei-Verlages und der erste der bisher vier erschienen Romanen mit dem Titel ARMAGEDDON ist von ihm.

Den zweiten Band PHANTOM-JAGD verfaßte Conrad Sheperd, Nummer drei DIE LETZTE ENKLAVE und Nummer vier WELT UNTER EIS sind in Michael Marcus Thurners Kopf entstanden.

Soll BAD EARTH nun der alteingesessenen und allesverschlngenden Perry Rhodan Serie Konkurrenz machen? Natürlich - sage ich. Nichts ist schwerer, als in ein schon 40 Jahre lange bestehendes Serien-Universum einzusteigen, wie es PR darstellt. Neue Leser sind kaum anzusprechen, viele schrecken vor der Komplexität zurück.

Der Prolog von BAD EARTH spielt im Jahr 2019, die tatsächliche Story beginnt 22 Jahre später, also 2041.

2019 strandete Nathan Cloud unter ungeklärten Umständen am Mars. 2041 befindet sich sein Sohn, John Cloud, gemeinsam mit einigen gentechnisch optimierten Menschenclonen auf dem Weg zum Mars.

Vieles in den ersten Bänden kommt uns bekannt vor: Alienraumschiffe, die die irdischen Satelliten vernichten und rund um den blauen Erdenball Aufstellung nehmen, (das war auch in Independence Day so); Telepaten (Minority Report), gentechnisch optimierte Menschen (Gattaca) und natürlich auch Mission to Mars oder auch Mars. Absolut neu ist die Umwandlung des größten Planeten unseres Sonnensystems, Jupiter, zu einem schwarzen Loch. Daraus erscheinen schließlich jene Alienraumschiffe, die die Erde in die Zange nehmen.

Protagonist John Cloud und die letzten drei überlebenden GenTecs der Mars-Expedition werden von einem Alienraumschiff aufgenommen und durch das Schwarze Loch in die Unendlichkeit, mitten in eine Raumschlacht befördert.

Dort allerdings, oder - und das ist noch nicht ganz klar - vielleicht auch später in der Zeit, treffen die Menschen der Erde auf ein Raumschiff, das ganz eindeutig die Bezeichnung "Peking" trägt. Menschen von der Erde, etwa aus China, im All? Die vier Raumfahrer aus dem Jahr 2041 werden jedoch weiter verschleppt und auf einem fremden Planeten ausgesetzt.

Die Romane lesen sich unterschiedlich. Nummer 1 eröffnet so viele Fragen, die allesamt nicht geklärt werden, da ist es manchmal schon recht unübersichtlich, was alles offen oder unbestimmt ist. Nummer zwei spielt hauptsächlich auf dem Alienraumschiff, das die Raumfahrer der Erde auf eine unglaubliche Reise mitnimmt.

Für Spannung soll ein Phantom oder Phänomen sorgen, daß hin und wieder in den Augenwinkeln sichtbar ist und offensichtlich gefährlich sein kann. Den große Cliffhänger dieses Romans stellt der Satz eines molluskenartigen, herzförmigen Aliens dar: "Endlich lerne ich die Mörder meines Volkes kennen!". John Cloud und die GenTecs bzw. die irdischen Menschen sollen Genozid an diesen Fremden begangen haben?

Im dritten Roman können wir uns mit Autor M. M. Thurner ganz in ein fremdes Volk hineinversetzen, das nach der Zerstörung seiner Welt nur mehr aus 200 Individuen besteht und ausschließlich in einer Gegend starker vulkanischer Aktivität überleben kann, weil hier die Wärme eine genießbare Fauna und Flora überleben ließ. Der Rest des Planeten Kalser ist von den Trümmern des zerbrochenen Mondes zerstört und unter einem Staubmantel ausgekühlt und schließlich von einer Eisschichte überzogen.

Von der Welt unter dem Eis erzählt Band vier. Die Erkenntnis, daß hier auf Kalser, noch vor dessen Verwüstung, jene Raumschiffe gebaut worden sind, die aus dem Jupiter-Wurmloch über der Erde erschienen sind, erschüttert John Cloud und seine drei Begleiter heftig.

Übergangslos erscheinen aber jene Raumschiffe über Kalser, die mit irdischen Schriftzeichen versehen sind und daher (so wird es impliziert) von Menschenhand gelenkt werden. Strahlenschüsse schlagen ein, die Menschen sind plötzlich die Gejagten.

Das molluskenartige Wesen war jedoch die ganze Zeit um sie gewesen, nimmt sie nun in sein eigenes Raumschiff auf, rettet sie damit und transportiert sie zu einem seltsamen Gebilde - dem Aqua-Kubus. Den fünften Roman hat wieder Manfred Weinland verfaßt, in ihm geht es um den ahnungslosen Cy, der auf der Spore Auri lebt, nichts vom Leben im Weltall ahnt und dessen Leben sich plötzlich gänzlich ändert, denn er wird der Auserwählte.

(Ob noch ein Absatz zu diesem fünften BAD EARTH-Roman vor Drucklegung fertig wird, kann ich jetzt noch nicht sagen, denn der Roman erscheint nur eine Woche, bevor dieses FM erscheinen soll.)


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