STORIES


GEISTER

von Benjamin Leder



Diese Fratzen, sie waren überall. Ich hatte solche Angst vor ihnen. Es war schrecklich. Nichts, aber wirklich nichts konnte ich in der Dunkelheit machen.



Als ich wieder einmal in der Nacht ein Buch las, sah ich sie wieder. "Nein, diesmal stelle ich mich," war mein erster Gedanke. Eine Fratze kam auf mich zu. Ich wollte sie schlagen, aber meine Faust ging durch sie hindurch. Eine neue Idee kam mir, ich beachtete sie einfach nicht. Sie wurden immer größer und größer, aber als auf einmal eine zerplatzte, rannte ich weinend zu meiner Mutter. Ich war erst 10 Jahre alt.

Am nächsten Tag ging ich in die Bibliothek, um ein Buch auszuleihen. Ich fand den Titel "Vertreibe den Horror". Ich war nicht abergläubisch, aber einen Versuch war es wert. Am Abend packte ich das Buch aus und begann zu lesen:

Nehmen Sie einen goldenen Kelch, ein Haar von sich selbst und ein Streichholz. Füllen Sie den Kelch mit kaltem Wasser.

Ich begann alles herzurichten. Auf einmal kamen sie wieder, die Geister. Nun, wenn Sie die Geister sehen, zünden Sie das Streichholz an. Übertragen Sie Ihren Hass und Ihre Angst in Ihr Haar und legen Sie es in den Kelch. Jetzt tauchen Sie das brennende Streichholz in das Wasser ein. Ich tat genau das, was im Buch stand. Plötzlich schien das Wasser zu kochen und die Geister begannen zu schreien. "Werde ich sie endlich los? Kann ich sie vernichten? Ja, ich kann!" Ich war in diesem Augenblick ohne Zorn und Angst. Ich fühlte Macht. Die Fratzen zerplatzten der Reihe nach. Die letzte große kam auf mich zu, aber vor mir löste auch sie sich auf. Auf einmal war Schwärze.



"40 Grad, ich glaube ich werde heute bei ihm zu Hause bleiben."


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