STORIES


IM SCHATTEN DES RABEN

von Christel Scheja



"Das ist Brancleggan, Aetha! Hier wuchsen dein Vater und ich auf." Der hochgewachsene Mann im dunklen Ornat eines Priesters deutete auf das Bauwerk, das auf einer kleinen Insel im See unter ihnen stand. Von der trutzigen Festung mit den beiden großen Türmen führte nur eine, auf wuchtigen Holzpflöcken stehende Brücke zum Festland. Kinder jagten sich über die unbehauenen Bohlen, quetschten sich an einem Karren vorbei, der fast die gesamte Breite einnahm und flohen schreiend vor zwei Wächtern, die drohend mit ihren Speeren fuchtelten.

"Diese dunkle Burg soll meine Heimat werden?" Aetha ließ den Anblick auf sich wirken und zupfte verlegen an ihrem Rock. Der reichte nur bis zu den Knöcheln, nicht zum Boden wie die Novizinnentracht. Als ihre Eltern vor fünf Jahren gestorben waren, hatte ihr Onkel sie in das Kloster einer befreundeten Äbtissin gebracht. Das rothaarige Mädchen schluckte. Eigentlich hatte sie sich darauf vorbereitet, den Schleier zu nehmen und der freundlichen, hochgebildeten Frau nachzueifern, doch dann war Onkel Column aufgetaucht und hatte ihr eröffnet, daß sie einen Clan führen müßte. "Onkel Column ist das wirklich dein Ernst? Trotz deines Priesteramtes steht es eigentlich dir zu den Clan zu führen, weil du der letzte männliche Erbe bist!"

"Nein, Aetha. Zum einen habe ich dem entsagt, und zum anderen war dein Vater älter als ich und hat in dir einen Nachkommen. In den alten Tagen war es in Scotia und Eyree üblich, daß auch Töchter ihren Vätern nachfolgen konnten."

Aetha sah ihn staunend an. "Dann stimmen die Märchen, die mir Mutter über Königinnen und Kriegerinnen erzählt hat?"

"In ihnen steckt ein wahrer Kern: Ja, Königin Medb war mächtiger als ihrer Mann, als sie ihren Besitz durch den roten Stier gemehrt hatte, Aife und Scathach waren geachtete und geliebte Kriegerinnen, die sogar die größten Helden Eyrees unterwiesen."

Der Priester strich Aetha über das Haar. "Du bist vielleicht keine Kriegerin, aber das heißt das nicht, daß du keinen Clan führen könntest. Stammutter Gruach konnte gerade einmal mit Dolch und Schleuder umgehen, aber führte den Clan mit soviel List und Verstand an, daß in ihrer Generation unser Land um das Doppelte vergrößertem und den Mac Learach Brancleggan wegnahm. Ihre Enkeltochter Fiona beendete die daraus entstandene Fehde, indem sie den alten Connor Mac Learach in Grund und Boten redete und seinen jüngsten Sohn heiratete." Er grinste seine Nichte an. "Jedenfalls hatten die Ältesten nichts gegen deine Einsetzung. Und ich weiß, daß du eine gute Lairdess sein wirst. Die Äbtissin sagte mir zum Abschied nämlich: Das Mädchen hat eine gute Hand im Umgang mit Tieren und Menschen und das Herz auf dem rechten Fleck."

Aetha wurde rot vor Freude. Das Lob nahm ihr ein wenig von der Beklommenheit. Der Onkel klopfte ihr ermunternd auf die Schulter. Gedankenverloren sprach er weiter. "Vielleicht kann gerade durch dich der Fluch gebrochen werden, der seit einigen Generationen über unserer Familie liegt."

Aetha schnappte nach Luft und blieb abrupt stehen. "Ein Fluch? Warum weiß ich nichts davon?"

Der hochgewachsene Mann senkte den Kopf und murmelte etwas Unverständliches zu sich selber, eher er schuldbewußt antwortete: "Verzeihe mir bitte. Ich hätte dich in einem ruhigen Augenblick auf Brancleggan eingeweiht, aber der Anblick der Burg hat meine Zunge vorschnell gelöst. Ach mein Kind, deine Eltern und ich hielten es für besser, dir nichts davon zu erzählen, um deine Kindheit nicht mit Angst zu überschatten. Du mußt wissen, daß deine Eltern vor deiner Geburt von hier fortgegangen sind, weil sie fürchteten, daß der Fluch auch ihr Kind treffen könne. Dein Vater hatte nicht die Kraft, dem Schicksal zu trotzen und..."

In diesem Moment hörten sie Stimmen. Eine Schar von Männern und Frauen eilte mit freudigen Rufen auf die beiden Wanderer zu. Column seufzte: "Ich ... ich werde dich, sobald wir Zeit haben, einweihen, Kind!"

Aetha nickte und biß sich auf die Lippen. Jetzt war es wohl wichtiger, einen guten Eindruck, auf die Angehörigen ihres Clans zu machen, als über ein düsteren Verhängnis nachzudenken, daß über ihrem Kopf schwebte.



"Nein, ich brauche meine Ruhe. Es ist lieb von euch gemeint, aber ich möchte jetzt allein sein!" Hastig warf Aetha die Tür ihres Schlafgemachs zu und schob den Riegel vor. Einen Moment lauschte sie, ob sich die tuschelnden Frauen auch wirklich entfernten, dann lehnte sie sich seufzend gegen die Tür.

Nun waren nur noch Regen und Wind zu hören. Warum die Frauen sie wohl überreden wollten, bei ihnen in der großen Kammer zu schlafen? Sie war doch kein kleines Kind mehr, das sich vor dem Unwetter fürchtete. Oder gar vor den jungen Männern, die vielleicht versuchen könnten, des Nachts in ihre Kammer einzudringen. Die Burschen hatten besseres zu tun: Sich gemeinsam in Kraftspielen zu messen, oder unter den Tisch zu trinken.

Aetha grinste schief. Langsam gewöhnte sie sich an die rauhen Angehörigen ihres Clans, die anders als die Nonnen ihrer Freunde oder ihrem Ärger laut Luft machten. Die Männer waren keine groben ungehobelten Klötze auch wenn sie manchmal zu fest zupackten - Aetha dachte an die blauen Flecken an den Armen - sondern einfache, gradlinige Menschen, mit dem Herzen am rechten Fleck. Die Frauen auf der Burg hatten Aetha mit offenen Armen aufgenommen und sie liebevoll bemuttert, so daß sich Aetha schnell heimisch fühlte, weil sie über jeden einzelnen Bewohner von Brancleggan so viel erfuhr als würde sie ihn schon Jahre kennen.

Aetha fühlte sich auf Brancleggan wohl. Sie störte sich nur noch an ein paar Kleinigkeiten. "Morgen werde ich diesen gräßlichen Wolfsschädel und ein paar der Waffen aus meinem Gemach entfernen, genauso wie diese schauerlichen Dinger über meinem Platz an der Tafel ..." Sie schüttelte sich, als sie an die drei Menschenschädel und die wuchtige, von schwarzem Blut bedeckte Axt dachte, die als Trophäen früherer Siege in der Halle hingen.

Das Feuer im Kamin verbreitete schwaches Dämmerlicht. Ihr neuer Wohnraum war ungewohnt prächtig ausgestattet: Ein Wandteppich mit Mustern und Tiersymbolen hing an der Wand neben dem Bett, an einer anderen blinkten Waffen und ein Wolfsschädel grinste sie an. Ein breites Bett mit Baldachin, das voller weicher Decken und Schaffelle lag, ein gepolsterter Stuhl mit Fußbank, zwei Schemel, weiche Schafwollteppiche und mehrere reich verzierte Truhen vervollständigten das Mobiliar.

Aetha stützte sich ab, als sie Schwindel erfaßte. Sie seufzte, taumelte ein paar Schritte durch den Raum und ließ sich dann auf dem Bett nieder, neben dem es verführerisch duftete. Eine wohlmeinende Seele hatte frischgebackene Haferkekse und warme Milch an ihr Bett gestellt, um ihr die Nacht zu versüßen.

Das Mädchen schob sich ein Gebäckstück in den Mund. Das war bestimmt die alte Heather gewesen, die Onkel Column respektlos an ihren Busen gedrückt hatte. Wenn sie in dem erwachsenen Mann ihren "hübschen Jungen" sah, was mochte Aetha dann in den Augen der ehemaligen Amme sein? Ein Säugling?

Das rothaarige Mädchen verzog das Gesicht, als sie sich in eine bequemere Lage drehen wollte und sich dabei den Knauf des Schwertes in die Seite stieß. Mit einem Fluch auf den Lippen löste sie den Gürtel und stellte die Waffe beiseite, die sie ständig beim Gehen behindert hatte. Aetha war zwar groß, jedoch nicht so groß wie die Männer, für die die Klinge einst geschmiedet worden war. Das Claymore, das die Zeichen des Clans trug, hatte sie beim Schwur kaum heben können.

Aetha tätschelte die Schwertscheide. Seit heute Mittag war sie vor den Augen Gottes und der Menschen Lairdess des Clans MacConnuildh und Herrin von Brancleggan.

Sie kicherte und ließ sich auf den Rücken fallen. Die Hände vergrub sie in den Fellen. Das Ale, das ihr die Männer bei jedem Trinkspruch aufgenötigt hatten, stieg ihr zu Kopf. Ach, sie konnte jetzt einfach einschlafen, ohne die Stiefel auszuziehen und am nächsten Morgen alles aufräumen zu müssen. Das Leben als Herrin hatte doch ...

Plötzlich zuckte sie zusammen. Die wohligen Gefühle schwanden, als ihre Gedanken einen ganz bestimmten Punkt erreichten.

Da war ja noch der Fluch? Die Bewohner Brancleggans schienen den gar nicht zu kennen, oder? Nicht einmal die Frauen hatten etwas erwähnt, nur verwirrt mit den Schultern gezuckt... Nein, die Burgbewohner waren nur sehr abergläubisch: Aetha erinnerte sich an die Kräuterbündel und kleine Figürchen, die sie überall entdeckt hatte. Heather hatte ihr erklärt, daß diese die böse Geister fernhalten sollten. Die Jungen schossen mit Schleudern oder warfen mit Steinen nach jeder Krähe, jeden Raben, den sie sahen. Als Aetha dies hatte verhindern wollen, hatte die alte Amme sie beiseite genommen: "Hüte dich vor der schwarzen Teufelsbrut. Die sät nur Bosheit Unheil und Sorgen! Die alte Kriegskrähe ist immer noch zornig, weil wir uns von ihr abwandten!"

Aetha schüttelte den Kopf. Ob sie Onkel Column berichten sollte, daß einige Angehörige des Clans immer noch in abergläubischer Furcht vor den falschen Göttern verharrten, und nicht so viel Vertrauen in die Dreieinigkeit setzten, wie sie eigentlich sollten?

Dann entschied sie sich dagegen. Nein, sie würde den Aberglauben austreiben, indem sie mit gutem Beispiel voranging, und den Zweifelnden zeigte, daß man nur Vertrauen in das Wirken der Dreieinigkeit brauchte, um die düsteren Mächte zu vertreiben.

Aetha dankte ihrer Äbtissin für die weise Lehre. Sie spürte förmlich, wie die Kraft in sie floß. Nicht einmal das Unwetter machte jetzt Angst. Mochte der Sturm doch wie eine Banshee über die Hügel heulen und toben!

Aetha berührte das Kreuz um ihren Hals. das die Mutter Äbtissin ihr zum Abschied geschenkt hatte.

Einer der beiden Holzläden, die das Fenster verschlossen begann heftig zu klappern. "Liebste Herrin, nein! Muß das denn unbedingt jetzt sein?" grollte Aetha und verlor beinahe das Gleichgewicht als sie aufsprang. "Bei aller Höllenpein!" Aetha fluchte, als sie den Riegel in die falsche Richtung schob und damit das Fenster öffnete. Eine heftige Bö fuhr herein, Regen-tropfen prasselten wie kleine Eisdolche auf Haut und Körper und durchnäßten sie.

Dann schlug auch noch ein Blitz mit lautem Donner in den Hügel jenseits des Sees ein und tauchte die Landschaft für einem Moment in ein unwirkliches Licht.

Aetha blinzelte verwirrt und schlug mit heftig pochendem Herzen das Fenster zu. Was war das denn? Tanzten da wirklich weiße Schemen einen Reigen auf dem See? Ihr war, als habe sie eine nassen Hand berührt.

"Ich hätte nicht so viel trinken sollen!" Aetha packte sich an den Kopf und drehte sich um. "Jetzt lasse ich mich auch noch von dem abergläubischen..."

Sie schrie auf, als sie im Dämmerlicht einen schwarzen Fleck auf dem Boden sah. Auf dem Wollteppich vor dem Bett zappelte etwas schwach. Ein Flügel spreizte sich ... ein Flügel?

Aetha stieß einen erleichterten Seufzer aus. Der arme Vogel mußte von dem Sturm mitgerissen worden sein. Mitleidig eilte sie zu dem Tier. Die Krähe hackte kraftlos Aethas Fingern.

"Scht ... hab keine Angst, ich will dir wirklich nichts tun!" Kurz dachte sie an Heathers Ermahnung - aber dann wischte sie ihre Bedenken hinfort. Sie glaubte schließlich nicht an diesen Unsinn. "Auch die Raben und Krähen sind Geschöpfe der Dreieinigkeit", redete sie beruhigend auf das Tier ein. "Komm, ich will dir helfen, deine Federn trocknen und dich stärken, damit du, wenn der Sturm vorüber ist, wieder davonfliegen kannst."

Sie nahm einen Haferkeks und hielt ihn dem Tier entgegen. Es beäugte sie mißtrauisch, brach dann aber ein Stück des Kekses ab und verspeiste es gierig. Damit war das Eis gebrochen.



Aetha saß in eine warme Decke gewickelt vor dem Kamin. In einem Schal, den sie wie ein Nest zurecht gewunden hatte, saß die Krähe und beäugte sie neugierig vom Fußschemel aus, wenn sie nicht gerade damit beschäftigt war, ihre Federn zu putzen.

Das Mädchen gähnte. "Warum soll ich bei dir sitzen? Ich würde gerne schlafen gehen." Aber jedesmal wenn sie das versuchte, begann die Krähe zu krächzen und flattern. So hatte sich Aetha schließlich in ihr Schicksal ergeben auszuharren, um keinen auf das Tier aufmerksam zu machen. "Morgen fliegst du aber davon, bevor dich einer bemerkt, ja? Ich habe dich schließlich nicht gerettet, damit dich einer der Jungen mit seiner Schleuder vom Himmel holt!" Aetha fielen die Augen zu und hörte noch, wie die Krähe zustimmend krächzte und ihre Flügel aus schüttelte.

Aetha begann plötzlich zu zittern. Eisiger Wind traf ihr Gesicht. Das Tier konnte doch nicht so einen Wind machen!

Das Mädchen öffnete erschreckt die Augen, die Decke rutschte von ihren Schultern. Sie befand sich nicht mehr in ihrem warmen Zimmer!

Von einer Anhöhe sah sie hinunter auf ein Schlachtfeld. Die untergehende Sonne tauchte das Gemetzel in ein blutiges Zwielicht. Männer - und Frauen - schlugen mit Äxten und Schwertern aufeinander ein. Die wenigsten trugen mehr als ein paar Fetzen am Leib. Die Kleidung wurde durch blaue, rote und weiße Malereien auf der bloßen Haut ersetzt. Der Wind trug das Gebrüll der Kämpfenden und einen , durch Mark und Bein dringenden, Gesang heran.

Nur ein paar Schritte von Aetha entfernt stand eine hochgewachsene Gestalt in einem schweren Mantel, der ganz aus Rabenfedern bestand.

Das Mädchen blieb starr vor Angst stehen. "Mutter Gottes und all ihr Heiligen! Bringt mich fort von diesem Ort" betete sie in Gedanken.

Augenblicklich drehte sich die Gestalt um. Schwarzes Haar umwehte ein strenges altes Gesicht mit wachsamen dunklen Augen. "Jene, die du anrufst, können dich nicht hören", erklärte sie mit rauher Stimme. "Ich habe dich zu mir geholt, in ein Land und eine Zeit, in der Sie nicht einmal ein Gedanke sind."

"Wer ... wer bist du?" stammelte Aetha. Doch diese Frage beantwortete sie schon selber, als sie sich an die Erzählungen ihrer Mutter erinnerte. Sie ahnte wen oder was sie da vor sich hatte. "Ich bin die Herrin der Schlachten, die Morrigu, die Kriegskrähe - und in der Ferne singt meine Schwester Badbh", erklärte die Fremde. "Wie ich spüre, bin ich dir nicht unbekannt, auch wenn du gelernt hast, meine Existenz zu verleugnen!" Ein Lächeln überzog das zerfurchte Gesicht. "Aber du glaubst in der Tiefe deines Herzens an uns - die alten Götter deines Volkes!"

"Nie und nimmer. Führe mich nicht in Versuchung, du Sendbotin des..." entgegnete Aetha entrüstet, hielt aber plötzlich in ihrer Rede inne. Die alte Göttin hatte recht. Die Jahre im Kloster hatten den Einfluß nicht mindern können, den die alten Sagen und Märchen auf die kleine Aetha gemacht hatten. "Verzeiht, Herrin, daß ich euch so beleidigt habe!"

Die Morrigu lachte rauh. "Um mich zu erzürnen bedarf es schon anderer Worte und Taten, mein Kind! Nachdem du meine Probe bestanden hast, indem du meinem kleinen Boten Gastfreundschaft gewährtest, will ich dir diesen Fehler nachsehen. Das ist bei deiner Familie sonst nicht üblich."

"Dann wart ihr es, die den Fluch über meine Familie verhängt habt?" fragte Aetha mutig geworden und sank ein Stück in sich zusammen, als die Morrigu sie darauf mit unergründlichen Augen musterte. "Du weißt also nicht, was geschehen ist?"

"Nein, Herrin. Wenn ihr mich jedoch ..." Mit einer schroffen Handbewegung gebot die Morrigu Aetha zu schweigen.

"Nun, dann ist es an dir, herauszufinden, wer meinen Zorn warum erregte, und was du tun mußt, um ihn wieder zu besänftigen. Handle weise und klug, dann ist er ein für alle mal von deinem Blut genommen."

Dann drehte die Göttin sich schwungvoll um, als wolle sie sich wieder am Anblick des Kampfes weiden. Der Saum ihres Mantels traf Aetha und schleuderte sie in bodenlose Tiefe...



Aetha erwachte mit dem Gefühl zu in eine endlose Leere zu stürzen aus dem Schlaf und klammerte sich hilfesuchend an den Lehnen des Stuhl fest. Erst als sie das Holz unter ihren Händen spürte, begriff sie, daß sie sich in ihrem Zimmer befand.

Die Decke lag am Boden, das Feuer war heruntergebrannt, und durch die Läden schimmerte Tageslicht.

Aethas zweiter Blick galt der Fußbank. Dort lag noch immer der Schal, aber die Krähe war verschwunden, Vielleicht hatte sich das Tier durch ein Loch in der Decke davongemacht, das ihr erst jetzt auffiel. "Gütige Mutter Gottes, welch ein schrecklicher Alptraum." Aetha faßte sich an den Kopf, um den stechenden Schmerz zu lindern. "Ich werde nie wieder so viel trinken. Das ist die Strafe dafür!"

So ging sie zum Fenster und öffnete es, um frische Luft hineinzulassen. Lärm schlug ihr entgegen. Viele der Burgbewohner waren schon aufgestanden und gingen ihrem Tagwerk nach - nicht gerade leise, wie Aetha verärgert feststellte. Wenigstens hielten sich einige der Männer den Schädel und verzogen das Gesicht, so als ginge es ihnen ebenfalls nicht gut.

Dann griff Aetha nach dem Schal und schüttelte ihn aus. Erstaunt bemerkte sie, daß drei nachtschwarze, schillernde Rabenfedern zu Boden segelten. So schöne Schwingen hatte die kleine Krähe nicht gehabt.

Aetha wurde heiß und kalt. Hastig hob sie die drei Federn auf und strich das zerknitterte Kleid, so gut es ging glatt. Dann stürmte sie aus dem Zimmer.



Auf dem Weg zur Halle begegnete Aetha ihrem Onkel und hielt den Mann gleich am Ärmel fest.

"Wie ich sehe, warst du zu aufgeregt, um zu schlafen!" neckte Column sie und fuhr ihr durch das zerzauste Haar. "Es ist nicht einfach, plötzlich die Herrin eines ganzen Clans zu sein. Aber du siehst übernächtigt und verängstigt aus. Kann ich dir helfen?"

"Ja!" erwiderte Aetha und biß sich auf die Lippen. In ihrer Aufregung hatte sie sich nicht einmal gekämmt. Hastig fuhr sie sich mit dem Fingern durch die Haare, um die wenigstens ein wenig zu ordnen. "Ich will endlich wissen, was es mit diesem Fluch auf sich hat!"

"Aetha, jetzt ist nicht die Zeit. Ich habe dem guten Finnach versprochen seine Kinder zu taufen. Die Familie wartet bereits in der Kapelle auf mich!"

"Die können auch noch ein bißchen warten!" Aetha sah ihren Onkel herausfordernd an. "Willst du dich meinem Befehl widersetzen, Column Mac Connuildh?" sagte sie. Wie leicht ihr dieser Befehl über die Lippen kam. Ihr Selbstvertrauen wuchs. "Wenn ich diesen Clan führen soll, dann muß ich endlich alles wissen!"

Der Priester hob begütigend die Arme. "Gut gesprochen - wie ich sehe, habe ich mich in dir nicht getäuscht. Komm, setzen wir uns dort auf die Steinbank, dann erzähle ich dir die ganze Geschichte."



"Es begann vor über hundert Jahren, als Brian Mac Connuildh, der Vater meines Großvaters eines Nachts plötzlich starb, obwohl er sich vorher bester Gesundheit erfreut hatte. Seine Gemahlin erwachte in dem Augenblick, da er seinen letzten Atemzug tat schreiend aus einem Alptraum und sah drei Raben auf der Fensterbank sitzen.

Völlig verängstigt erzählte sie dem damaligen Priester von ihrem Traum: Eine hochgewachsene Frau im schwarzen Mantel und mit einer blutbefleckten Axt in der Hand habe sie auf ein Schlachtfeld entführt und ihr dann erklärt, daß Brian Mac Connuildh schwere Schuld auf sich geladen habe und sie nun ihn und seine Nachfahren für den schweren Frevel verfluche: Von nun an sollte jeder Laird unter Qualen sterben, wenn er dreimal hintereinander das Krächzen eines Raben oder einer Krähe vernähme ...

Aengus, ihr Sohn, war ein furchtloser Mann, der über die wirre Warnung nur lachte und nicht auf seine Mutter hören wollte. Er schien recht daran getan zu haben, denn in den nächsten Jahren ging das Leben weiter wie bisher, ja der Wohlstand unseres Clans wuchs wie in den Tagen Gruachs an. Seine arme Mutter hingegen wurde immer wunderlicher und vertrieb jeden schwarzen Vogel den sie sah mit Steinwürfen und Flüchen.

Eines Tages aber, als Aengus inmitten seiner Familie saß und die Vermählung seiner ältesten Tochter feierte, flog ein Rabe in die Halle und krächzte dreimal. Mein Großvater brach wie vom Blitz getroffen zusammen. Er erholte sich nicht mehr von diesem Schlag und starb im nächsten Sommer als sabbernder Idiot.

Ihm folgte mein Vater Duncan nach, der ungefähr zwölf Jahre in Frieden regierte, weil er den Bitten seiner Großmutter folgte, und darauf achtete Krähen und Raben verjagen zu lassen oder ihnen aus dem Weg zu gehen. Dann jedoch traf ihn ein Schicksalsschlag nach dem anderen: Zunächst starb unsere Mutter bei meiner Geburt, dann raffte der Wundbrand meinen ältesten Bruder Finnleach hinweg. Duncan blieb nur wenig Zeit, zu trauern. Während einer Auseinandersetzung mit Viehdieben rammte ihm einer der Kerle sein Messer in den Bauch, als mein Vater durch das Krächzen einer Krähe abgelenkt wurde. Mein Vater starb qualvoll.

Connair, mein zweitältester Bruder versuchte dem Fluch zu trotzen, indem er sich ständig unter den Schutz der heiligen Mutter Kirche begab, aber er verirrte sich eines Nachts im Nebel und geriet ins Moor. Dort ist er dann in einem Loch versunken, und wir konnten nur noch seine Leiche aus dem schwarzen Wasser ziehen.

Deine Tante Megan verlor ihr Kind und verblutete durch eine Fehlgeburt. Wie eine Magd behauptete, habe meine Schwester sich vor einem Krähenschwarm erschreckt.

Danach regierte Malcolm unseren Clan. Er ist im vergangenen Winter von der vereisten Treppe gestürzt und hat sich das Genick gebrochen. Das war um so schlimmer, weil keiner unserer Brüder lebende Nachkommen hat.

Wie du weißt sind deine Eltern während der Rückreise von Skye durch ein Unglück ums Leben gekommen, als ihr Boot kenterte. Ich will ja nicht abergläubisch sein, aber es ist schon auffällig, daß in den letzten hundert Jahren kein Mac Connuildh aus unserer engeren Familie eines natürlichen Todes gestorben ist, wenn man einmal von den Kindern absieht!"

Aetha hatte seinen Worten schweigend gelauscht, doch jetzt schnappte sie nach Luft. "Warum erzählst du mir erst jetzt? Mußte ich an deine Stelle treten, weil du so sehr an deinem Leben hängst und noch ein paar Jahre gewinnen willst?"

Ihr Onkel sank ein Stück in sich zusammen. "Kind, ich ... ich habe Tag und Nacht darum gebetet, daß der Fluch vielleicht mit deiner Ernennung zur Lairdess seine Wirkung verliert, denn die Traumgestalt hatte nur von Lairds gesprochen", murmelte er.

"Ich glaube, daß du dich getäuscht hast, denn die Morrigu macht es uns nicht so leicht! Glaubst du, es zählt in ihren Augen, daß ich eine Frau bin? Sie hat mir aufgetra ...." Aetha verstummte, als ihr Onkel aufsprang und sie an den Armen packte. In seinem Gesichtsausdruck mischten sich Besorgnis und Verwirrung. "Kind, woher willst du wissen, daß die Morrigu uns verflucht hat? Wenn du mir etwas zu beichten hast, dann vertraue es mir sogleich an."

Aetha erwiderte seinen Blick. "Was hat Brian eigentlich getan, um diesen Fluch auf sich und seine Nachfahren zu laden?"

"Brian Mac Connuildh nahm auf Bitten seiner Gemahlin den wahren Glauben an. Mit Sanftheit und Güte lehrte sie ihn, den heidnischen Göttern zu entsagen. Brian war allerdings ein ungeduldiger Mann. Nachdem er sich hatte taufen lassen, befahl er dem Clan, sogleich seinem Beispiel zu folgen. Es gab viel Aufruhr, weil er in seinem Eifer die heidnischen Kultstätten zerstören und die Druiden vertreiben ließ, doch schließlich gewann er die Oberhand über die Aufständischen, die nicht von den anderen Göttern lassen wollten. Vielleicht hat sie das erzürnt."

Aetha löste sich aus dem Griff ihres Onkels und zupfte eine der Rabenfedern aus ihrem Gürtel, während sie angestrengt überlegte. "Hat eigentlich einmal jemand versucht, den Zorn der Göttin zu besänftigen?"

"Kind, auf welche sündigen Gedanken kommst du plötzlich? Sollen wir etwa hingehen, die Steine wieder aufstellen, und die alten Götter anbeten?" rügte ihr Onkel sie. "Das sind falsche Götzen, die mit dem Teufel im Bunde stehen. Bei der Dreieinigkeit, du verlierst deine unsterbliche Seele!"

Aetha legte ihm die Hand auf den Mund. Sie lächelte. Plötzlich wußte sie, was sie tun mußte, denn ihr war eine Kleinigkeit aufgefallen, die offensichtlich keinem ihrer Verwandten aufgefallen war. "Glaubst du, ich werde all das, mit dem ich aufgewachsen bin, verleugnen? Nein - ich werde weiterhin eine treue Tochter der Mutter Kirchen bleiben - aber ich will den Alten Göttern meine Achtung zollen. Sie waren und sind noch immer ein Teil unseres Lebens."

Sie senkte die Hand, während ihr Onkel die Stirn runzelte: "Was schlägst du vor?"



Ein kalter Wind zerzauste Aethas Haar. Sie zog den Umhang fester um sich, während sie beobachtete, wie einer der Männer, die sie begleitet hatten, in die schmale Öffnung, des von Menschen errichteten Steingrabes kroch.

Column an ihrer Seite murmelte etwas unverständliches. Er fühlte sich sichtlich unwohl. "Ich gebe der Morrigu nur ihren Besitz zurück." Aetha legte eine Hand auf seinen Arm. "Ich bin froh, daß ich eine Ausrede habe, um den Schädel und die Axt aus der Halle entfernen zu lassen", meinte sie dann. "Ich muß dir gestehen, ich fand den Anblick widerlich.

"Glaubst du, damit ist der Fluch gebrochen?" Der Priester verzog das Gesicht. "Das ist ein unheiliger Ort, und ich bin froh, wenn wir ihn schnellstens verlassen können!"

"Ich weiß nicht, ob der Fluch damit gebrochen ist..." Aetha biß sich auf die Lippen. Ganz sicher war sie sich da auch nicht: Zwar befanden sich die Trophäen, die ihr Vorfahr Brian als Zeichen des Sieges über das Heidentum in der Halle ausgestellt hatte, nun wieder an ihrem angestammten Ort, aber war das wirklich daß, was die Morrigu verlangt hatte?

Fahrig schob sie sich die Haare aus der Stirn und überlegte krampfhaft, was sie nun tun sollte. Einer plötzlich Eingebung folgend, löste sie sich von ihrem Onkel und trat ein paar Schritte zur Seite. Hatte ihre Mutter nicht einmal erzählt, daß Raben und Krähen die Sendboten der Morrigu waren? Und schließlich besaß sie ja noch die Rabenfedern.

Vorsichtig zupfte Aetha eine der Federn unter ihrem Umhang hervor und ließ sie vom Wind forttragen. Mit ihren Augen verfolgte sie den Flug der Feder über das kniehohe Gras und die Steine.

Auf dem nächsten Hügel, inmitten des halb zerstörten Steinkreises sah sie eine hochgewachsene Gestalt. Der schwarze Mantel der alten Frau wehte im Wind, während sie sich auf eine große Axt stützte, die sie vorher mit sich geführt hatte.

Aetha erzitterte, als der durchdringende Blick der Morrigu auf ihr ruhte. "Du hast weise gehandelt, meine Tochter, mir das zurückzugeben, was mein ist."

"Ist der Fluch nun von den Mac Connuildh genommen?" Aetha schlug sich auf den Mund. Wieder war sie zu vorwitzig gewesen. Bestimmt hatte sie jetzt das Wohlwollen der alten Göttin zunichte gemacht.

Die Morrigu zog eine Augenbraue hoch. "Vielleicht,", erwiderte sie mit einem undeutbaren Lächeln, "wenn ihr meine Gaben hüten und in Ehren halten werdet!"

"Die Federn, Herrin?" Aetha legte ihre Hände auf die zwei verbliebenen Federn am Gürtel. "Ich will dafür sorgen, das verspreche ich!"

Im nächsten Moment wurde es dunkel vor ihren Augen. Das nächste, was sie spürte, waren die Hände ihres Onkels. "Was ist mit dir Aetha? Erst hast du ein paar Worte gemurmelt, und dann bist du plötzlich zusammengebrochen."

Aetha holte tief Luft. " Vater Column, ich möchte beichten, mein Herz erleichtern."



Die flackernden Kerzen warfen ihre Schatten gegen Wand und Decke der kleinen Kapelle auf Brancleggan. "... und dann wies mich die Morrigu an, ihre Gaben wohl zu hüten. Vater Column, es gibt nur einen Ort, an dem die Federn wirklich sicher sind. Hier, in der Kapelle, bei den Reliquien." Aetha sah ihren Onkel bittend an. Hier in der Kapelle endete ihre Macht, und sie mußte darauf vertrauen, daß ihr Onkel dazu bereit war, etwas zu tun, was ganz und gar nicht seinen Gelübden entsprach. Als Lairdess konnte sie ihm, dem Priester nichts befehlen.

"Onkel, du hast mir selber einmal erzählt, daß eine heidnische Göttin den Namen der heiligen Brigid trug, ja daß der weise Patricius zu einer List griff, und die Heiligenlegende mit einer alten Sage verknüpfte. Mutter hat dir dieses Geheimnis entlockt. Und die Äbtissin hat mir von geweihten Orten berichtet, die auch unseren heidnischen Vorfahren heilig waren. Würden wir denn dann so viel anders handeln, wenn wir die Federn dem Reliquienkästchen anvertrauen?"

"Bei der Dreieinigkeit, Aetha, du verlangst viel", antwortete Column mit gerunzelter Stirn. "Jeder geweihte Mann hätte dich nun verdammt und von bösen Dämonen besessen genannt, aber ich kann dich nicht verurteilen, weil du mich mit meinen eigenen Worten überlistet hat." Er legte seine Hände um Aethas und blickte dann auf die beiden Rabenfedern, die daneben lagen. "Ego tu absolvo ... deine Sünden seien dir vergeben ..." Er holte tief Luft. "Ich will sie gleich in das Kästchen legen."

Aetha strich noch einmal über die Federn, dann überließ sie sie ihrem Onkel und beobachtete, wie er diese zum Altar brachte. Als er sein Werk getan hatte, setzte Column sich wieder neben sie. "Warum empfinde ich jetzt nur keine Beschämung und Schuld?" murmelte er und rieb sich über die Augen. "Ach Aetha, du erinnerst mich an deine Mutter. Sie war eine kluge Frau. Ich habe sie zuerst dafür gescholten, daß sie deinen Kopf mit den ganzen Sagen und Legenden aus ihrer Heimat Eyree füllte und auch mich immer wieder überredet hat, ihr zuzuhören, aber jetzt bin ich dankbar dafür, daß ich es getan habe." Er lächelte. "Sie hat immer geglaubt, daß in den Geschichten ein Körnchen Wahrheit steckt, obwohl sie eine treue Tochter der Kirche war."

Aetha seufzte. "Ich wünschte, meine Eltern hätten diesen Tag noch erleben können."

Column strich ihr über die Wange. "Die beiden wären wohl sehr stolz auf dich."

Aetha wechselte hastig das Thema, denn sie spürte, wie ihr Tränen in die Augen traten. "Wirst du jetzt, wo alles vorbei ist, von mir das Amt des Clanoberhauptes zurückfordern?"

"Wie kommst du plötzlich darauf?" Column schüttelte den Kopf. "Um der Dreieinigkeit Willen, dieses Amt wollte ich nie haben! Mich tagtäglich mit diesen sturen Kindsköpfen herumzuschlagen, ihre kleinlichen Streitigkeiten zu schlichten, oder ihnen meine Wünsche verständlich zu machen - nein - du hast bewiesen, daß du trotz deiner Jugend besser dazu geeignet bist. Ich bin zufrieden, wenn ich dir mit Rat und Tat zur Seite stehen kann."

Plötzlich lächelte Aetha. "Das ist gut so, denn ich würde den Titel auch nicht mehr hergegeben wollen! Zwar bin ich erst ein paar Tage Lairdess, aber ich fühle mich wohl in meiner Rolle!" erklärte sie und verstummte, als ihr Magen knurrte. "Nun aber sollten wir nach unten gehen - ich bin nach all den Mühen rechtschaffen hungrig!"

"Mir geht es genauso!" Column bot ihr den Arm.



Seite an Seite verließen die Kapelle, die weit oben in einem der Türme lag und stiegen, die Wendeltreppe hinunter. Aetha blieb auf halber Strecke stehen und schaute durch eine der kleinen Fensteröffnung. "Schau mal!" In der Abenddämmerung konnten sie nur die Schatten einiger Vögel auf den Zinnen der Mauer erkennen. Ein Krächzen verriet ihnen, daß es sich um Krähen handelte

Aetha und ihr Onkel sahen sich an und hielten die Luft an. Zögernd blickten sie die Treppe hinab, erst nach einer Weile setzten sie sich wieder in Bewegung und stiegen langsam und vorsichtig den Rest der Treppe hinab.

"Für einen Moment dachte ich, es wäre noch nicht vorüber", sprach Aetha erleichtert das aus, was sie beide gedacht hatten, dann runzelte sie jedoch die Stirn. "Was ist denn das für ein entsetzlicher Lärm in der Halle?"

"Deine Gefolgsleute sind wohl in Streit geraten!" meinte ihr Onkel trocken und grinste. "Nun mußt du sie wieder zur Vernunft bringen!"

Aetha verdrehte die Augen und eilte mit schnellen Schritten in die Halle. Wohl an die Hälfte ihrer Männer prügelten sich, benutzten ihre Fäuste und alles was sie in die Hände bekamen als Waffen.

Aetha überlegte nicht lange. Sie nahm kurzerhand eine Axt von der Wand und schlug mit der flachen Seite gegen einen der Schilde, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Als die Männer nacheinander innehielten, warf sie die Axt auf den Tisch, stützte die Hände in die Hüften." Jetzt reicht es aber! Hört sofort auf euch zu prügeln, ihr Kindsköpfe! Ich will endlich wissen, was hier los ist!" donnerte sie und musterte die rauhen Krieger mit zornfunkelnden Augen. Ein neu entdecktes Selbstvertrauen erfüllte sie. Sollten die Kerle doch aufmucken, sie würde nicht weichen, denn wer einmal in die Augen der Morrigu geblickt hatte, den schreckte so leicht nichts mehr.


zurück