Man sagt, die Beamten der Magistratsabteilung 2412 seien für die Verwaltung des Weihnachtsfestes oder -schmuckes oder so zuständig. Sie, das sind die zwei Mitarbeiter, die Sekretärin und der Herr Senatsrat. Ob da der Herr Claus auch mitgezählt werden will, ist mir noch nicht klar geworden. Ja, also Beamte eben - mit allem Drum und Dran. Mit Anträgen, Fristen, Wartezeiten, Nummernausgabe, Genehmigungen, Außendienst, Mittags- und Kaffeepausen, Stempel und Gebühren.

Dem Vernehmen nach soll ja der Arbeitsgeist in den dortigen Amtsräumen nicht wirklich zu Hause sein. Aber wer mag schon Geister?

Also - wovon träumen diese Beamten?

Weihnachten verursacht Arbeit - unsäglich viel Arbeit. Anträge müssen entgegengenommen werden, Akte werden angelegt und bedürfen der Erledigung. (Als Beamter kann man sich da ja schon einige Zeit lassen, aber mit der kochenden Volkesseele ist wirklich nicht zu spaßen.) Und wenn der Arbeitsgeist auch nur hin und wieder vorbeischaut, dann ist mit der Erledigung der Anträge sicher nicht vor dem übernächsten Weihnachtsfest zu rechnen. Vor allem muss zuerst entschieden werden, wer den Akt erledigt. Das ist sicher kein geringes Problem. Und so muss man eben warten... warten... warten... man hätte den Antrag auch früher einbringen können - oder?

Und wie schaut es privat aus, im Familien- und Freundeskreis? Weihnachten ist das Fest der Freude, des Schenkens und des beschenkt Werdens. Sollte vielleicht öfter im Jahr Weihnachten sein? Vielleicht kämen jetzt mehr Geschenke ins Haus - im Gegenzug müsste man sich aber auch viel öfter etwas einfallen lassen, das man herschenken könnte. Vielleicht könnte man sogar etwas vom Ramsch der letzten Weihnachtsfeier wegschenken?

Also - wovon träumen die Mitarbeiter jener Magistratsdienststelle?

Öfter mal Weihnachten feiern? Ich glaube nicht!

Obwohl - Hr. Claus wäre darüber sicher nicht böse. Er, der ja nur der Weihnachtsmann ist, hat das ganze Jahr über nicht wirklich viel zu tun. Hin und wieder im Kopierkammerl für Ruhe und Ordnung zu sorgen, hin und wieder den Besen zu schwingen. Manchmal gibt es auch spannende Aufgaben: z.B. die Autos der Mitarbeiter waschen - und dann und wann auch mal die Kieselsteine aus dem Reifenprofil klauben. Man glaubt gar nicht, wie viele sich da ansammeln. Sein eigener Schlitten steht auch die längste Zeit ungenutzt herum.

Also - Hr. Claus wäre ganz sicher zufriedener mit mehr als einem einzigen Weihnachtsfest im Jahr - aber, er hat da nichts zu plaudern. Er ist ja nur ein kleiner unbedeutender Mitarbeiter. Bestimmen tun die Sachbearbeiter.

Ja, die Sachbearbeiter, denn der Chef ist weit und man sieht ihn nur hin und wieder, wenn er vorbei kommt - zur Sekretärin. Und Zeit für die Anliegen der kleinen Mitarbeiter hat der ja nie.

Also - wie ist das nun mit den Träumen?

Vielleicht träumen die Mitarbeiter der Magistratsabteilung 2412 davon, dass Weihnachten nur alle vier Jahre gefeiert wird - so wie die Schaltjahre, die ja auch nur alle vier Jahre stattfinden.



Da fällt mir ein - wer verwaltet eigentlich den 29. Februar?



(Das war ein wirklich ganz echt wahrhaftig tierisch und bierernst gemeinter Beitrag zur österreichischen Comedy-Serie "MA 2412" mit Rudolf Düringer, Alfred Dorfer, Monica Weinzettel und Carl-Ferdinand Kratzl).