REZENSION


SIN CITY

von Andreas Leder





Originaltitel: Sin City, USA 2005
Regie: Robert Rodriguez, Frank Miller und Quentin Tarantino
Darsteller: Bruce Willis, Mickey Rourke,
Jessica Alba, Clive Owen, Alexis Bledel,
Elijah Wood, Brittany Murphy, Benicio Del Toro, Powers Boothe, Rutger Hauer, Michael Madsen, Nick Stahl, Rick Gomez


Regisseur Robert Rodriguez inszenierte Frank Millers finstere Comic-Reihe um bewaffnete Huren, korrupte Polizisten und andere verlorene Seelen verblüffend originalgetreu. Die Episoden aus der sündigen Stadt sind nichts für Zartbesaitete, aber absolut kultverdächtig. Der Film vereint die "Sin City"-Bände "Stadt ohne Gnade", "Das große Sterben" und "Dieser feige Bastard".

Wer sich nach Basin-City traut, muss auf seine Art und Weise ganz schön verrückt sein; vielleicht kein Held, aber doch von einer Idee beseelt, die ihn bis in die letzte Konsequenz ausfüllt.
Der Film handelt von Männern, die sich von Korruption und Perversion nicht unterkriegen lassen: Nach dem Mord an seiner Lieblingshure begibt sich Schläger Marv (Mickey Rourke) auf einen brutalen Rachefeldzug. Nach vielen blutigen Verletzungen findet er einen Triebtäter, dem er ein langsames und verdammt schmerzhaftes Ende bereitet. Dass er zum Schluss auf dem elektrischen Stuhl landet ist unvermeidlich.

Der Privatdetektiv Dwight (Clive Owen) steht der Nutten-Gang seiner Ex-Geliebten Gail (Rosario Dawson) im Kampf gegen ein Verbrechersyndikat zur Seite. Nachdem ein arroganter Cop in Sin-City seines Lebens verlustig wurde, scheint das Abkommen mit der Polizei, die Damen sorgen selbst um Recht und Ordnung in ihrem Stadtviertel, ausgesetzt zu sein. Die Mafia stürzt sich auch auf das vermeintliche Geschäft mit Pornografie und Prostitution. In einem großen Showdown müssen alle, die den Damen ihre "Freiheit" nehmen wollen, sterben. In einem apokalyptischen Kugelhagel geht der Angriff auf die Eigenständigkeit der Prostituierten unter.

Der herzkranke Cop Hartigan (Bruce Willis) befreit ein kleines Mädchen aus den Fängen eines Triebtäters, schlussendlich holt ihn die Korruptheit seines Partners ein. Um das Mädchen zu schützen geht er sogar ins Gefängnis. Ihre Briefe halten ihn aufrecht. Als er nach Jahren wieder herauskommt, nimmt er ihre Spur auf und findet sie als Stripperin Nancy (Jessica Alba) in einem Lokal im Hurenviertel. Er kann sie noch ein Mal schützen, indem er den rachsüchtigen Triebtäter, der zum "Yellow Bastard" wurde, zuerst entmannt und ihm danach den Schädel zu Brei zerschlägt. Schließlich müssen sich ihre Wege trennen, denn der Getötete ist der Sohn eines sehr einflussreichen Senators. Hartigan beschließt daher Nancy endgültig zu retten, indem er sich eine Kugel in den Schädel jagt.
Wer wegen dieses Films ins Kino geht, darf sich nicht vor Brutalität, Blut, abgesägten und abgerissenen Gliedmaßen und zerschnittenen Leichen fürchten. Trotzdem sind die Geschichten von ihrem Anfang bis zum Ende - zum bitteren Ende - folgerichtig durchkomponiert und furchterregend logisch.
Ein selten sehenswerter Film noir.


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