REZENSION


SOL 39

von Andreas Leder



Am Titelbild, auf den ersten Blick etwas unübersichtlich - eine Space-Jet inmitten eines Asteroidenfeldes. Auf den zweiten Blick scheint es sich um die Darstellung eines Fluges durch oder über die Saturnringe zu handeln. Ein Bild in grau-blau, das von einigen diagonalen Lichtstrahlen aufgehellt wird: klassische Space-Art.
Im Editorial gibt Chefredakteur Klaus Bollhöfener einige spärliche Infos zum neuen Taschenbuchzyklus Pan-Thau-Ra, er listet lediglich die Autoren auf, bei denen es sich durchwegs um Neulinge im Perryversum handelt.
Seite 4 bringt eine Lesergrafik, die das Andenken an Dr. Eric Manoli hoch hält - Altleser sollten ihn noch kennen. Das Portrait von ihm erinnert mich ein bisschen an Erol Flynn und David Niven.
Rainer Stache übernimmt es dann, den vergangenen Zyklus auf Glaubwürdigkeit abzuklopfen. Er führt sehr schlüssig aus, warum einige Handlungsstränge eher unglaubwürdig sind - so auch Tag Kharzanis Geld vernichtende Gewaltherrschaft, die eine lang andauernde blühende Volkswirtschaft voraussetzt und die ohne jeden Widerstand oder Rebellion Jahrtausende übersteht. Natürlich kann er dem letzten Zyklus auch viele originelle Ideen abgewinnen.
Exposé-Autor Robert Feldhoff stellt sich einem Interview und lässt uns einige wenige Millimeter tief in die Handlungsoberfläche des Großzyklus hineinschauen, der schon seit 2200 läuft und noch bis 2499 dauern soll.
Klaus N. Frick - Chefredakteur der PR-Serie - ist in dieser Ausgabe der SOL eher für die Neuvorstellungen zuständig, von ihm kommen der Beitrag über die "Schwarm"-Bücher, die News und die unheimlich trockene Schilderung der Autorenkonferenz 2005 in Rastatt. Da hätte ich mir mehr von ihm erwartet, nicht von der projektierten Handlung, nein, aber doch einige Bonmots, ein paar lustige Begebenheiten, einige launige Worte - da war aber nix. Leider.
Volkmar Kuhnle schildert recht interessant seinen Einstieg als Redakteur der PR-Fan-Edition und wie es zu dem Zählfehler kam, sodass der achte Roman erst nach dem zehnten erscheinen kann und wird.
Stefan Barton hat mit dem Zeichner Ralph Voltz ein E-Mail-Interview geführt, dessen gekürzte Fassung wir hier lesen können. Ralph ist als Titelbildzeichner der PR-Serie inzwischen wieder ausgestiegen, das Interview dreht sich aber nicht um dieses Thema.
Erinnerungen an die ersten 44 Lebensjahre von Willi Voltz bietet uns im folgenden Beitrag Inge Mahn, seine Witwe.
Arndt Ellmer war zur Johnny-Bruck-Ausstellung im Mystery Park von Erich von Däniken im schweizerischen Interlaken. Nicht nur Bilder waren dort zu bewundern, auch Raimund Peters Modell der Festung der Inquisition, wie wir sie schon zum Austria-Con IV (damals noch nicht ganz fertig) in Wien bestaunen durften.
Thomas Harbach interviewte Konrad Schaef, den eingeweihten Lesern besser als Conrad Sheperd kennen, zu dessen Mitwirkung im Perry Rhodan- und Atlan-Universum.
Der Erste William Voltz-Award ist vorbei, dabei wurden Kurzgeschichten aus dem Nachwuchsbereich prämiert. Die beiden dritten Plätze sind "Adler und Geier" von Rüdiger Lehmann und "Tod eines Hochhauses" von Carsten Fromme. Konnte ich bei "Adler und Geier" stellenweise noch schmunzeln, war der "Tod eines Hochhauses" eine ziemlich tragische Geschichte - aber ganz sicher gut.
Der Artikel über die gerade mal 4 Hefte dauernde Serienpräsenz von Perry Rhodan in Griechenland hat meiner Ansicht nach hauptsächlich historischen Wert. Ebenso historisch interessant ist der Artikel über das Magazin "Galaxis Science Fiction - Geschichten aus der Welt von morgen", die 1958 und 1959 in Deutschland erschienen sind.
Einen Artikel über vergleichende Technik in den Serien Perry Rhodan, Star Trek, Babylon 5 und Star Wars liefert Matthias Hinz. Was allerdings Klone und Mutanten der Serien in einem Technik-Artikel zu tun haben, eröffnete sich mir nicht.
Ein kurzer Bericht über den Bau eines "Bionischen Kreuzers", das Völkerdatenblatt der Gurrads, Langes Info-Center und ein Artikel über das Aufleben früher Heftserien runden die 39. Ausgabe der SOL ab.
Damit erweist sich die SOL, deren Auflage bei 1.400 Stück liegt, wiederum als ein für den Perry-Rhodan-Fan absolut lesenswertes Magazin, auch wenn der Jahrespreis für 4 Ausgaben bei € 22,-- (und für das Ausland bei € 24,--) meiner Ansicht nach doch recht hoch liegt.


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