AUTORENPORTRAIT

PETER HORN

ICH ÜBER MICH



Auf der Suche nach interessanten österreichischen Autoren, habe ich den sehr produktiven Kinder- und Jugendautor Peter Horn gefunden. Obwohl die Bezeichnung Kinder- und Jugendautor eigentlich nicht tief greifend genug ist, denn der äußerst vielseitige Autor schreibt auch Erwachsenenliteratur und Lernbücher, manches ist Belletristik, manches SF, und wieder anderes Fantasie. Manche seiner Bücher bezeichnet Peter Horn selbst als Brückenliteratur, weil sie eine Brücke zwischen Jugendlichen und Erwachsenen schlagen, und für beide Gruppen geeignet sind.
Peter arbeitet und schreibt im Orte Horn. Ja, kein Scherz, und auch kein Zufall, denn Horn ist der Künstlername, gewählt nach der Stätte des Wirken. Jedenfalls fanden die Verlage das schlichte Horn wesentlich besser als das typisch österreichische Schnaubelt.

Schauen wir einfach einmal, was Peter über sich selbst zu sagen hat:
(im übrige ist dieser Punkt auf seiner Homepage als "ich über mich" betitelt, was ich lustig finde, da wir ja auch immer "ich über mich"s von neuen Sternendrachen haben möchten.)
Hier nun Peters


Ich über mich

Ich wurde am 22. Juni 1964 in Krems/Donau in Niederösterreich geboren. Mein Elternhaus war Teil der mittelalterlichen Gozzoburg und als Achtjähriger entdeckte ich eines Tages unter der Tapete im Wohnzimmer meiner Großeltern Fresken, die eine Jagdgesellschaft und Gaukler zeigten. Schon damals spornten Bilder wie diese meine Fantasie an und eigentlich hat sich das bis heute nicht geändert.
Ich besuchte die Volksschule und das Gymnasium in Krems. Ich war ein durchschnittlicher Schüler und wusste schon ziemlich bald, dass ich selbst einmal Lehrer werden wollte. So begann ich nach der Matura 1982 mit meinem Lehramtsstudium. Mit Kindern und Jugendlichen habe ich immer schon gern zusammengearbeitet, Englisch war mein Lieblingsfach und Geschichte hat mich auch fasziniert. Noch heute liebe ich historische Kriminalromane, ob sie im englischen Mittelalter spielen wie die von Paul Harding/P. C. Doherty oder unter Archäologen in Ägypten wie die köstlich ironischen Peabody-Krimis von Elizabeth Peters. Auch das Thema meiner Diplomarbeit wies in diese Richtung: Von der Nebensächlichkeit zum Mittelpunkt: Zum Leben von Kindern in der Familie in Mittel- und Westeuropa vom 17. bis zum 19. Jahrhundert.
Meine größte Leidenschaft war immer schon das Schreiben. Mit 16 Jahren begann ich als freier Mitarbeiter bei den "Niederösterreichischen Nachrichten", während meines Studiums war ich dort für die Rubrik "Film aktuell" verantwortlich. Ich schrieb auch Essays zu Themen aus den Bereichen Film und Literatur für die Tageszeitung "Die Presse". Ich liebe Filme und das Kino (mein All-time-Favourite ist Stand by me von Rob Reiner) und glaube, dass das auch aus vielen meiner Texte herauszulesen ist. In den Erzählungen "Licht zwischen Schatten" gibt es viele Anspielungen auf Filme und mein Roman "Die Farbe des Sommers" handelt von der Liebe eines 13-jährigen Jungen zum Kino im allgemeinen und zu alten Horror- und Sciencefictionfilmen im speziellen.
Während des Studiums habe ich auch so richtig zu schreiben begonnen. Vorerst gab es einige Veröffentlichungen von kurzen Texten in Literaturzeitschriften wie "das pult", "distel" und "Literatur aus Österreich". Bei Verlagen gab es zu dieser Zeit aber bloß Absagen. Erst Anfang der neunziger Jahre konnte ich Hoffnung schöpfen, dass es mit einem eigenen Buch doch eines Tages etwas werden würde. Ich reise für mein Leben gern. Die Erfahrungen aus einigen dieser Reisen verarbeitete ich zu einer Reihe von Erzählungen. Eine davon, die Kurzgeschichte "Southernmost", wurde in eine Reiseanthologie der Literaturedition NÖ mit dem Titel "Keine Aussicht auf Landschaft" aufgenommen. Kurz darauf erhielt ich einen Anerkennungspreis für Literatur des Landes NÖ (1991). Im folgenden Jahr erschien mein erstes Buch "Licht zwischen Schatten" und ich erhielt den Walther-von-der-Vogelweide-Preis des Kulturforums Weiten/ Melk. Damals schrieb ich noch unter meinem richtigen Namen Peter Schnaubelt.
Ein Nachwuchsstipendium für Kinder- und Jugendliteratur des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst (1993) wies mir dann die Richtung, die bis heute mein Schreiben bestimmt. Mir wurde klar, dass es eigentlich Texte für Kinder und Jugendliche sind, die mich am meisten interessieren. Und unter dem Pseudonym Peter Horn klappte es dann auch mit den Verlagen. Meine gruselige Abenteuerreihe "Florian und die Geisterwelt" kam zwischen 1995 und 1998 in 12 Bänden im Bastei Taschenbuch-Verlag heraus und 1999 erschien mein erstes Bilderbuch, eine Geschichte um die kleine Schildkröte Sebastian und ihren Vater, unter dem Titel "Weißt du, was ich werden will?" im Schweizer Nord Süd-Verlag. Cristina Kadmon hat die schönen Bilder dazu gemalt. Das Buch wurde mittlerweile in zwölf Sprachen übersetzt, die Fortsetzung "Wozu ist ein Papa da?" ist im Herbst 2002 herausgekommen.
Dass die Schildkröte Sebastian heißt, ist übrigens kein Zufall. Ich habe zwei Kinder, Sebastian ist der ältere. Er hat so viel Fantasie, dass er mir bei mehreren Texten geholfen hat. Auch für meinen zweiten Sohn Benedikt habe ich schon einen Titelhelden erfunden. Es ist der Junge aus "Benedikt und die Schmetterlingsmenschen". Dieses Buch ist das erste, das ich bei "Libri Books on Demand" selbst herausgebracht habe. Normalerweise haben Autoren bei der Gestaltung ihrer Bücher ja nicht viel mitzureden. Deshalb war es ein spannendes Unterfangen, selbst nach einer Illustratorin zu suchen (Claudia Kupfers Zeichnungen sind spritzig und witzig) und ein Buch genau nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten. Diesem Buch sind bereits einige weitere gefolgt. Ich bezeichne "Die Zeitzwillinge" und "Gefährten des Windes" zwar als Jugendbücher und "Die Farbe des Sommers" als einen Roman für Erwachsene, glaube aber, dass im Bereich Jugend/Erwachsenenliteratur die Grenzen fließend sind. Und ein gutes Kinder- oder Jugendbuch ist, denke ich, für Erwachsene auch immer ein Lesevergnügen. Gute Beispiele dafür sind Bücher meiner Lieblingsautoren Roald Dahl, Mats Wahl, Gary Paulsen, J. K. Rowling, Josef Holub und Christine Nöstlinger. Zu meinen liebsten Autoren aus der "Erwachsenenabteilung" zählen John Irving, Patricia Highsmith, Ray Bradbury, William Faulkner und Gabriel Garcia Marquez. Gedanken zu einigen ihrer Werke, aber auch zu einer Reihe von Schauspielern und Regisseuren, können Sie übrigens in der Rubrik "Essays" auf dieser Homepage nachlesen.
Eine meiner jüngsten Veröffentlichungen ist der Sciencefictionroman "Die Stimmen der Sterne". Darin mache ich mir Gedanken, wie das Leben auf der Erde und in unserem Sonnensystem in knapp hundert Jahren aussehen könnte. Diese Ideen über Genmanipulation, Energiefragen, Reisen im All, Terraformen und die politische und soziale Organisation unseres Zusammenlebens habe ich in eine spannende Handlung um zwei Teenager verpackt, die einer Verschwörung zum Boykott des friedlichen Zusammentreffens zwischen Menschen und Außerirdischen auf die Spur kommen.
Fantastisch geht es auch in dem Kinderbuch "Die Seilbahn zum Mond" zu, das im Sommer 2002 erschienen ist. Diese abenteuerlich-lustige Geschichte mit vielen Illustrationen von Larysa Golik handelt von Jonas, den jeder immer übersieht. Eines Tages findet Jonas hinter dem Haus seines Onkels eine glänzende Kugel mit Tür. Er klettert hinein und befindet sich auch schon auf dem Flug zum Mond. Dort schafft er die höchsten und weitesten Sprünge, trinkt Regenbogenbrause und lernt die Mondbewohner kennen, die sich Karumbas nennen ... Das Buch ist in besonders großem Druck erschienen und zum Vorlesen und ersten Selberlesen bestens geeignet.
Aber auch ein Buch für Erwachsene ist im Jahr 2002 herausgekommen: eine Sammlung von Erzählungen unter dem Titel "Die Regeln des Verhaltens". Der Künstler Savio hat dafür das Cover und eindrucksvolle Grafiken gestaltet, die in den Text integriert sind.
Im Mai 2003 konnte ich ein Projekt, an dem ich fast drei Jahre lang gearbeitet hatte, abschließen. Es sind zwei Bücher erschienen, in denen ich Situationen, die mein Sohn Sebastian im Kindergarten erlebt hat, literarisch ausgeschmückt und zu lustigen Geschichten verarbeitet habe. Gerald Grunow, ein begabter junger Künstler, hat dazu die Bilder gezeichnet. Die Bücher heißen "Die Kinder aus der Gurkengasse" und "Neues aus der Gurkengasse" und sind für das Kindergarten- und Volksschulalter geeignet.
Meine nächste Veröffentlichung wird der Roman "Im Nebel" sein. Dabei handelt es sich um eine Geschichte für Erwachsene und ältere Jugendliche ("Brückenliteratur"). Erzählt wird von drei Jugendlichen, die sich auf der Flucht befinden, und einem Mann, der vor kurzem seinen kleinen Sohn bei einem Autounfall verloren hat. In einer Hütte hoch in den Bergen treffen sie aufeinander. Das Buch wird bis spätestens Herbst 2006 in der Reihe "generation" des Fischer-Verlags erscheinen.
Weiters habe ich bereits den umfangreichen Fantasyroman "Die zweite Welt" fertig gestellt. Ich habe die Ausgangssituation und einige Figuren aus meiner Reihe "Florian und die Geisterwelt" in eine völlig neue Geschichte für LeserInnen ab etwa 10 Jahren gestellt.
Mein nächstes Projekt soll "Das Alien unter der Kappe" heißen und ist für Kinder im Volksschulalter gedacht. Der Titel stammt von Beni, meinem Jüngsten, die Ideen, die einfließen sollen, von der ganzen Familie. Ich bin schon gespannt, was mir beim Schreiben alles noch einfallen wird ...
Im Moment arbeite ich an meinem bislang dritten Bilderbuch sowie an der Drehbuchfassung zu meinen Romanen "Im Nebel" und "Die Farbe des Sommers".

Was Peter in seiner Vita nicht erwähnt, weil es wohl auch ein wenig selbstgefällig wäre, so etwas über sich selbst zu sagen, ist, dass er ein sehr netter Mensch ist, hilfsbereit und engagiert. Das habe ich bei der Zusammenarbeit mit ihm bemerkt.
Ebenso finde ich sein Engagement erstaunlich. Auch hier verbindet er Beruf und vermutlich auch Berufung mit dem Schreiben, und hält Vorträge und Lesungen in Schulen, wo die Kinder ihrem Alter entsprechend in die Aktivitäten eingebunden werden.

Wenn man auf Peters Homepage die Linkliste durchgeht, bemerkt man auch die vielen Links zu ebenso engagierten Leuten und Vereinen.
Seine verschiedenen Interessen und seine Arbeit als Autor und Lehrer habe ich in einem Interview ein wenig genau unter die Lupe genommen:


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