REZENSION


BLADE: TRINITY

von Andreas Leder



Drehbuch und Regie: David S. Goyer
Darsteller: Wesley Snipes, Kris Kristofferson, Ryan Reynolds, Jessica Biel, Parker Posey, Dominic Purcell, Cascy Beddow, Paul Anthony, John Ashker, Steve Braun, Haili Page

Wer sich Neues erwartet hat, wird schlichtweg enttäuscht sein. Wem die vorangegangenen Teile schon gefallen haben, der wird auch von "Blade: Trinity" gut unterhalten werden.
Die Vampire haben dazugelernt, man sieht es an ihren lichtdichten Kampfanzügen (sehen recht schick aus, die Teile), die sie tagsüber in der syrischen (!?) Wüste tragen müssen, um in einer offensichtlich Jahrtausende alten Stufenpyramide den Ur-Vampir zu wecken. Dracula, also jetzt heißt er modern Drake, schaut ein bisschen aus wie ein humanoider Drache und saugt Menschen aus, wie kleine Kinder Capri-Sonne. Aber er kann seine Gestalt ändern und läuft auch recht ansprechend als Mensch durch die Straßen. Er soll den Vampiren helfen, die endgültige Macht über die Menschheit zu erlangen.
Blade macht, was er immer macht und schon recht gut kann: er metzelt sich durch die Reihen der Vampire, bis er an einen als Vampir maskierten Menschen kommt und niederschießt, der dann nicht so schön in Flammen und Rauch aufgeht, wie seine sonstigen Gegner. Gefilmt wird er auch dabei; es war eine Falle, die ihm die Vampirgegnerschaft gestellt hat. Das FBI, dem der Film zugespielt wird, hält ihn für einen psychopathischen Killer, der gejagt werden muss.
Polizisten kämpfen anders als die Vampire, so ist es keine Überraschung, dass Blades väterlicher Freund Whisler mit dem Leben bezahlen muss und Blade selbst ins Gefängnis kommt. Dabei stellt sich heraus, dass die Polizisten auch Helfershelfer der Vampirgesellschaft sind, diesen Umstand jedoch niemals zugeben würden.
Aber nicht nur Blade jagte Vampire. Eine Gruppe junger Menschen, deren Mitglieder sich "Nightstalker" nennen, sind ebenfalls hinter den blutsaugenden Gesellen her. Sie befreien Blade aus dem Polizeigewahrsam und überzeugen ihn nach einigen Anfangsschwierigkeiten, ihm bei seinem Kampf zu helfen. Dies gelingt auch bald, ist die hübsche Anführerin der Stalker Whislers Tochter Abigail.
Jetzt geht es dann auch ganz resch und frisch zur Sache, Freunde von Abigail haben ein Anti-Vampir-Serum entwickelt, das sie mit Hilfe ihres High-Tech-Bogens und eines Stahlpfeils in Drakes Körper versenken soll.
Drake und Blade verwöhnen sich gerade gegenseitig mit Faustwatschen der feinsten Sorte und Abigail schießt .... trifft aber nicht. Pech, dass Drake den Pfeil wieder fallen lässt, Blade nimmt die Gelegenheit und bohrt ihn unter Drakes Haut. Ein bisschen Show, also Würgen und Stöhnen, noch für die Spannung und Ur-Dracula ist Geschichte.
Im ersten Teil (1998) stand Blade am Ende Deacon Frost gegenüber, einem Menschen, der mit Hilfe eines uralten Rituals zum Vampirgott geworden ist. Der Zweite Teil bescherte uns den Kampf, den der Daywalker gemeinsam mit den Vampiren gegen die Raper führte, die sich zu so etwas wie die Dämonen der Vampire entwickelt haben und die Vampire aussaugten. Jetzt musste Graf Dracula himself herhalten, der im Film natürlich ganz anders und damit nicht glaubwürdiger war, als in Bram Stokers Roman.
Ja, das war's dann auch schon. So durchschnittlich wie der Film begonnen hat, war auch sein Ende.
Noch ein Teil? Nein! Keine Gefahr!
Blade, Marvels Comicfigur, hat ausgedient. Manche werden's loben, der Rest sucht sich eine neue Comicverfilmung.
Blade war anfangs durch seine Coolness sicher sehenswert, jetzt ging einem das Helden-Getue schon etwas auf die Nerven. Nebenbei gesagt war die Handlung schon ziemlich voraussehbar - da ist es nur gut, dass jetzt Schluss ist.


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