ARTIKEL


NACHRUF AUF ANDREAS KASTULAS, BEKANNT ALS "G'KAR"

von Thomas Kager



Am 13. Februar 2006 starb in Los Angeles der Schauspieler Andreas Katsulas an Lungenkrebs.

1946 in St. Louis, Missouri, USA geboren studierte er an der Indiana University Schauspielerei, schloss 1969 mit einem Master-Grad ab und trat in weiterer Folge in St. Louis, New York und Boston auf. 15 Jahre lang war er Teil der erfolgreichen und beliebten Peter Brooks' International Company.

1987 führte ihn seine Rolle als Passatempa in Michael Ciminos "Der Sizillianer" nicht nur zum Film, sondern auch nach Los Angeles und hatte mehrere kleine Rollen in Filmen. Seine bekannteste und größte Filmrolle hatte er 1993 neben Harrison Ford und Tommy Lee Jones in "Auf der Flucht" als geheimnisvoller Einarmiger.

Weitaus öfter war Andreas Katsulas in bekannten Serien (Max Headroom, Hunter, Diagnose Mord, Millenium, Alien Nation usw.) zu sehen. Seinen letzten Fernsehauftritt hatte er 2003 in der Serie "NYPD Blue".

Science-Fiction Freunden wurde er bekannt als romulanischer Commander Tomalak, den er in 5 Folgen von "Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert" verkörperte. Untrennbar verbunden ist Andreas Katsulas allerdings mit der Figur des Botschafters der Narnrepublik G'Kar in "Babylon 5" (1993 bis 1998). Wie kaum ein anderer Schauspieler, hatte er es geschafft, seiner Rolle Leben einzuhauchen und den Zusehern die Latexmaske vergessen zu lassen. Glaubhaft konnte er die sehr unterschiedlichen Seiten seines Charakters darzustellen und dessen Wandlungen im Laufe der 5jähirgen Geschichte vermitteln. Dass die Serie so ein großer Erfolg wurde ist sicherlich zu einem großen Teil auch sein Verdienst.

Trotz seines etwas grobem und einschüchternden Äußerem, war der recht medienscheue und zurückgezogen lebende Katsulas jedoch immer ein warmherziger und froher Mensch. Mit Peter Jurassik, der in "Babylon 5" G'Kars Gegenspieler und Freund Londo Molari spielte, verband ihn auch private eine sehr enge Freundschaft. Vielen Fans werden ihre gemeinsamen Auftritte auf diversen Babylon5 Conventions sicherlich in guter Erinnerung bleiben.





Nachtrag:

Bei meinen Nachforschungen habe ich leider erfahren müssen, dass Richard Biggs bereits im Mai 2004 an einem Aneurysma oder schwerem Schlaganfall gestorben ist. Ohne ihn in seiner Rolle als Stationsarzt Dr. Stephen Franklin wäre Babylon 5 nicht das gewesen, was es war.


zurück