REZENSION


Kate Forsyth: Der Sternenbaum

von Eva Kalvoda



Seit der alte Regent, Graf Zoltan, unter mysteriösen Umständen starb, und sein Sohn Kronprinz Sigismund ins Koma fiel, wird das Land Estelliana von Lord Zavion regiert, und das passt nicht nur der Bevölkerung nicht, auch die kleinen Prinzessin Lisandre hat etwas dagegen.

Lord Zavion presst die Bevölkerung aus, unterdrückt Gegenstimmen und wo es nicht anders geht, wie bei der Grafenwitwe, schmeichelt er sich ein, und läst beruhigende Tränke servieren.

Als die Zustände eskalieren, flüchten zwei junge Burschen vor der drohenden Todesstrafe in den Wald, wo sie auf die ebenfalls ausgerissene Prinzessin Lisandre treffen, die sich mit ihrer Zofe, auch ein junges Mädchen, auf den Weg gemacht hat, die Seherin Erlrune zu suchen.

Lisandre ist nämlich überzeugt, das die Seherin ein Mittel kennt, um ihren Bruder zu heilen, womit die Herrschaft Lord Zavions beendet sein sollte.

Eine komische Schar hat sich da gefunden, der Ziegenhirt, der verkrüppelte Ausrufer-Sohn, die arrogante Prinzessin, die demütige Zofe, ein bösartiger Ziegenbock und eine fürsorgliche Geiß, so stolpert die Truppe durchs Gelände, immer Verfolgt von Lord Zavions Soldaten.

Im Laufe ihres Abenteuers sammeln so noch die eine oder andere seltsame Gestalt auf, bis sie endlich zur Seherin gelangen. Aber natürlich ist die Geschichte damit noch nicht zu Ende, den die wahre Aufgabe steht den jungen Helden noch bevor.



Der Sternenbaum erzählt eine relativ gerade Geschichte, ohne viele Schnörkel und Irrungen, da die Hauptcharaktere allesamt Jugendliche sind, und sich somit eh schon selber im Weg stehen, was die Geschichte verzwickt genug macht.

Von der klassisch arroganten Prinzessin bis zum recht schlauen Ziegenhirten haben wir es mit sehr typischen, fast schon stereotypischen Figuren zu tun.

All das macht die Geschichte leicht vorhersehbar, was aber dem Lesespaß keinen Abbruch tut. Auch weil vieles mit einem Augenzwickern geschrieben ist.

Ich würde das Buch als klassische Jugendlichen-Fantasie-Lektüre bewerten, die aber dem geneigten Erwachsenen einen unterhaltsamen Nachmittag bescheren kann, wenn er leichte Lektüre mag.


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