SCHWERPUNKTTHEMA


HEXEN


KURZMELDUNGEN UND SELTSAME FAKTEN AUS DEN LETZTEN JAHREN

von Eva Kalvoda



In Südindien kam es zu einer grausamen Tat, die eigentlich ins Mittelalter gehört: Ein Mann und seine Familie wurden in ihrer Hütte vom restlichen Dorf bei lebendigem Leibe verbrannt, da die Dorfbewohner ihn für einen Hexer hielten.
In New York verklagte ein 17jähriges Mädchen seine Schule. Diese hatte dem Mädchen das Tragen von Pentagramm-Anhängern untersagt. Da jenes Mädchen sich aber als Hexe sieht, besteht sie darauf, schließlich dürfen Christen ja auch ein Kreuz um den Hals tragen.

Will man dem "Magischen Zirkel 9" beitreten, muss man einen Fragebogen ausfüllen, in dem die magischen Vorkenntnisse abgefragt werden. Zirkel 9 sagt dazu: So können wir die Ausbildung je nach Vorkenntnissen individuell gestalten.
Der Atlantische Hexenkult nimmt nur Mitglieder zwischen 18 und 60 Jahren auf. Je jünger desto besser, weil (OT) noch nicht so stark mit gängigen Meinungen verwurzelt, also noch leichter auf die Bedürfnisse einer Hexe umzustellen. Nach 60 bestehe dazu keine Chance mehr.

1-Hexen (die Betonung liegt auf der zweiten Silbe) ist eine ungesättigte Kohlenwasserstoffverbindung. Eine farblose Flüssigkeit die benzinartig riecht, leicht entzündlich und narkotisch ist, die Haut entfettet, Wasser gefährdend ist, und in bestimmten Luftvolumenmischungen hoch explosiv.

Der richtige Tag zum Wahrsagen ist der Mittwoch, verschwundene Personen findet man hingegen am leichtesten am Samstag, und am Sonntag (wie sollte es anders sein) sind die Exorzismen dran.

Die neueste Lexikondefinition von Hexe lautet: "Der Begriff Hexe bezeichnet ein meist weibliche, mit Zauberkräften ausgestattete, Unheil bringende Person, die im Rahmen der Christianisierung meist mit Dämonen oder dem Teufel im Bund geglaubt wurde."

Im Jahre 2000 wurden in Südafrika, Kongo und Indien etliche Menschen als Hexen getötet.

Zur Zeit des Hexenwahns und der Hexenverfolgung wurde der Begriff Hexe als Fremdbezeichnung auf alle Personen angewandt, die sich vermeintlich vom christlichen Glauben entfernt hatten, womit deren Verfolgung legitim wurde.
In jüngster Zeit wird der Begriff Hexe häufig in positiver Weise neu verstanden und mit einer Tradition weiser Frauen und Männer verknüpft.
Dadurch hat eine Aufweichung des Begriffes stattgefunden, so dass einen eindeutige Zuordnung auf eine klar abgegrenzte Gruppe nicht mehr gegeben ist.

In einem katholischen Nachschlagewerk von 1933 findet sich der Satz: "Immer aber bleiben Hexenwahn und Hexenverfolgung für die protestantische wie katholische Christenheit, für die weltliche wie kirchliche Rechtspflege, beschämend."
Schade, dass dies offenbar nicht oft gelesen wird, denn noch 1976 starb eine junge Frau an den Folgen eines zu lange andauernden Exorzismus.
Wegen diesem und anderen Fällen wurde 1999 der Codex Iuris Canonici dahingehende geändert, dass bei einem Exorzismus auch ein Arzt anwesend sein muss.

Bei den heutigen Hexen findet eine Diskriminierung der Männer statt, denn eine männliche Hexe ist kein Hexer, sondern eben EINE männliche HEXE.

1995 entschuldigte sich Papst Johannes Paul II. in einem Brief an die Frauen für die Hexenverfolgung.

Hexen wurden verbrannt, um schon beim Tode eine Reinigung der Seele zu erreichen, und um den Verurteilten einen Vorgeschmack auf das Fegefeuer zu erteilen.

Der Maibaum, ursprünglich ein heidnisches Symbol für die Vereinigung des Maikönigs mit der Maikönigin (Frühlingserwachen, Fruchtbarkeit und Wachstum) wurde durch die Christianisierung in ein rein männliches Phallus-Symbol umgewandelt, um die noch verbliebene Macht der Frauen zu verdrängen. Speziell im 13. Jahrhundert war es daher durchaus üblich, dass ein Priester bei der Maibaumprozession einen Überdimensionalen Penis um den Baum herumtrug!
(Denn Walpurgis-Nacht leitet sich von der Maikönigin Walpurc [lat.:Walpurgis] ab, einer frühen weiblichen Frühlingsgottheit.)


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