STORIES


ROSEN, TULPEN, NELKEN...

von Helga P. Schubert



Zum Geburtstag bekam sie von ihrem Stiefvater ein Poesiealbum geschenkt. Conny hasste ihn dafür.
Sie musste es annehmen und sich brav bedanken. Ihre Mutter achtete mit Argusaugen darauf. Sie wollte keinen Streit im Haus. Sie erwartete sogar, dass ihre Tochter Thoralf dafür umarmte.
Conny tat es nicht. Sie schaute ihm fest in die Augen. Wer sah zuerst weg? Sie bestimmt nicht.
Der Mann blickte nach wenigen Sekunden betreten zu Boden. Stolz setzte sie sich an den gedeckten Tisch.
Nach dem Frühstück steckte sie das Album in den Blouson und ging zur Tür.
"Wohin willst du denn jetzt?"
"Zu Manuela."
"Bring zwei Kartons Milch mit. Die ist alle geworden."
"Hab keine Zeit."
Conny rannte hinaus und hörte nicht mehr, was ihre Mutter hinterher rief.
Das Buch musste so schnell wie möglich verschwinden. Das Mädchen wollte es nicht behalten. Wenn das Geschenk wenigstens von ihrem richtigen Vater wäre, aber so...
Doch der war im Kongo. Er baute irgendwelche Häuser auf und kam nur alle drei Jahre nach Deutschland.
Der Stiefvater war nicht ihr Fall. Zu weich, zu duldsam. Er tat alles für ihre Mutter - und für sie.
Auch dafür hasste sie ihn. Sie wollte ihn nicht haben. Nicht jeden Tag in seine merkwürdig grünen Augen schauen. Nicht seinen unnatürlich weißen Hals sehen, der sogar im Sommer keine Bräune abbekam. Conny störten auch die feinen hellen Härchen, die auf den breiten Händen des Stiefvaters wuchsen.
Dieses Album. Sollte sie etwa solche banalen Sprüche hineinschreiben lassen wie: Rosen, Tulpen, Nelken, alle Blumen welken...
Sie stellte sich Manuela vor, wie sie sorgfältig Buchstabe um Buchstabe malte und dann sauber mit ihrem Namen unterzeichnete. Allerdings war das M geschwungen, mit einem kräftigen Schnörkel am Anfang. Aber gerade deshalb gefiel es Conny, wie sich Manuela schrieb. Andere Worte mit einem großen M am Anfang, zum Beispiel Maden, hatten den Schnörkel nicht. Warum dachte sie jetzt ausgerechnet an Maden?
Conny wollte das Poesiealbum gerade in den Papierkorb werfen, doch jemand rempelte sie an.
Sie blickte auf und schaute in haselnussbraune Augen, die zu einem schmalen Gesicht gehörten, das keine Weichheit ausstrahlte.
Der Mann stand da und starrte sie nur an. Er war sechs, sieben Jahre älter als sie. Sie spürte, dass er sie wollte und das schmeichelte ihrem Ego. Es gefiel ihr sofort, wie er sich mit der Hand durch die schwarzen Haare fuhr. Er hatte die gleiche bräunliche Haut wie ihr Vater.
Sie schaute auf das Poesiealbum. Aus irgendeinem Grund zögerte sie, es wegzuwerfen. Im Papierkorb lagen die Reste eines Würstchens, Knüllpapier und ein kaputtes Portemonnaie, das sicher schon jemand nach Geld durchsucht hatte.
Sie wartete immer noch, das Album in der Hand. Abwägend. Unentschlossen.
Nicht, weil es mit dem rosa Seideneinband hübsch aussah. Auch nicht, weil sie Angst vor Thoralf hatte. Sie zögerte, weil sie es plötzlich falsch fand. Ein Gefühl, dem sie vertraute. Es war nicht der richtige Zeitpunkt und auch nicht der richtige Ort dafür. Beinahe hätte sie vergessen, dass sie es unbedingt loswerden wollte.
Der Mann beobachtete sie aufmerksam.
"Willst du es wegwerfen? Tu es."
Sie lauschte den Worten, als wäre in ihnen eine unterschwellige Botschaft enthalten. Dieser Tonfall, dieses suggestive Tu es! Unbedingt, du musst es machen! Schon deshalb, um Thoralf zu zeigen, dass du ihn nicht leiden kannst. Dass er und seine Geschenke, die nichts anderes als plumpe Anbiederungsversuche waren, dir gestohlen bleiben können.
Suggestiv. Das bildete sie sich bloß ein. Wie konnte der Fremde von Thoralf wissen?
Trotzig steckte sie das Album wieder in den Blouson. Es war ihre Sache, was sie mit dem Geschenk tat.
"Komm mit! Wir können in die Stadt fahren und zusammen Eis essen."
Er deutete auf ein dunkles Auto. Das Kennzeichen war B-CK 11.
Misstrauisch musterte Conny den Wagen. Sie kannte den Mann ja gar nicht. Nie würde sie da einsteigen.
An der Scheibe war ein Aufkleber angebracht. Darauf war Shrek abgebildet. Connys Vater hatte ihr die DVD geschickt, weil sie den Film so mochte. Ihr richtiger Vater hatte das getan. Das betonte sie immer. Thoralf ärgerte sich darüber. Er wurde dann noch blasser und sah aus wie ein geschlagener Hund.
Sie schaute an dem Fremden vorbei. Ihr Stiefvater kam die Straße entlang. Er musste die Milch einkaufen. Noch hatte er Conny nicht gesehen.
Ohne zu überlegen, sprang sie hinten in das Auto hinein, legte den Zeigefinger auf den Mund und zog leise die Tür zu. Sie duckte sich, so dass sie vor den Blicken ihres Stiefvaters geschützt war.
Der Fremde hatte belustigt ihre Aktivitäten verfolgt und die Ursache erkannt. Er grüßte Thoralf höflich. Der blieb verwundert stehen und musterte den Mann, dann den Shrek-
aufkleber. Sicher dachte er dabei an seine Stieftochter.
Das Mädchen hielt die Luft an. Wenn Thoralf sie jetzt entdeckte, war sie geliefert. Wie sollte sie ihre Anwesenheit in dem Auto erklären? An das Theater, das ihre Mutter machen würde, wollte sie erst gar nicht denken. Conny überlegte sich schon ein paar Ausreden, aber der Stiefvater ging weiter.
Der Wagen fuhr los.
Conny merkte, dass ihre Jacke in der Tür eingeklemmt war. Wenn Thoralf das gesehen hatte...
Sie zerrte am Stoff und zog ihn in das Auto hinein.
Der Mann fuhr schnell.
"He, he! Das ist doch gar nicht der Weg in die Stadt!"
Der Fremde antwortete nicht.
Conny wurde nervös.
"Was machen Sie? Halten Sie sofort an!"
Sie befanden sich bereits auf der Landstraße, die zum nächsten Ort führte. Rechts und links standen mittelgroße Tannen in geraden Reihen. In diesen Schonungen hatte Conny vor zwei Jahren zusammen mit ihrer Mutter und dem Stiefvater Pilze gesucht.
Der Mann bog auf einen schmalen, fast zugewachsenen Weg ein.
Das Mädchen rüttelte an der Tür. Vergebens. Sie war verriegelt.
Conny geriet in Panik. Sie war gefangen. Was wollte der Mann von ihr?
Sie schrie. Sie bat, dass er sie freilassen möge.
Der Fremde reagierte nicht. Ungerührt fuhr er weiter.
Das Auto holperte über Wurzeln und Steine und hielt vor einem Stall.
Er zerrte Conny hinein und stieß sie in eine tiefe Erdgrube. Das Mädchen spürte, wie sie auf etwas Hartes fiel. Blut lief an ihren Knien herunter.
Der Mann legte ein Eisengitter auf die Grube und beschwerte die Ränder mit schweren Fahrzeugteilen, die überall herum lagen.
"Schreien kannst du, soviel du willst. Hier kommt keiner her."
Conny vermutete, dass er Recht hatte. Im späten November suchte im Wald sicher niemand Pilze.
Dann war ihr Entführer weg. Sie hörte Motorengeräusche, die sich rasch entfernten.
Sie sah sich um. Die Grube bestand aus Ton. Jemand hatte sich viel Mühe gegeben, um sie anzulegen. An der Wand krabbelte eine Spinne hoch.
Conny ekelte sich. Sie hatte noch nie in ihrem Leben eine so große gesehen.
Zuhause sollte Thoralf Spinnen immer totschlagen. Aber er tat es nicht. Er trug die Tiere nur hinaus in den Garten.
Sie hatte ihn dafür verachtet.
Rosen, Tulpen, Nelken.
Gartenblumen.
Thoralf.
Wo war er? Er musste ihr helfen! An die Mutter dachte das Mädchen nicht, auch nicht an den Vater. Der war sowieso weit weg.
Diese schreckliche Spinne.
Der schreckliche Fremde.
Conny schrie. Vor Ekel. Vor Angst. Sie schrie, bis ihre Stimme nur noch ein Krächzen war.

Die Stunden vergingen. Der Mann ließ sich nicht blicken.
Conny schaute zum hundertsten Mal die Wände an. Sie kratzte im Ton, um Vertiefungen zu schaffen. Vielleicht konnte sie empor klettern. Irgendwie. Die Fingernägel rissen ein. Die Kuppen begannen zu bluten.
Conny tastete die Taschen ab. Gab es nicht etwas Stabiles, das ihr helfen konnte? Wo war nur der Haustürschlüssel?
Voller Bedauern erinnerte sie sich. Er hing zuhause am Brett. Sie hatte vergessen, ihn mitzunehmen.
Es war umsonst. Außerdem lag oben das Gitter. Es sah schwer aus.
Conny beobachtete die Spinne, ihre langen Beine. Aber sie war harmlos. Die Gefahr ging von dem Mann aus. Er hatte so interessant gewirkt. Und jetzt? Was hatte er vor?
Conny setzte sich erschöpft hin. Sie war auf etwas Hartes gefallen. Vorhin.
Ihre schmerzenden Hände tasteten den Boden ab und stießen auf einen Gegenstand. Vorsichtig buddelte Conny das Erdreich weg, legte Stückchen um Stückchen frei.
Sie erschrak, als das Ding zum Vorschein kam. Es war ein Schädel, nicht besonders groß.
In diesem Moment wusste sie, dass der Fremde ihren Tod wollte. Conny rutsche soweit von dem Schädel weg, wie es nur möglich war.
Thoralf. Nur er konnte ihr helfen. Vielleicht hatte er doch den eingeklemmten Stoff ihres Blousons in der Autotür gesehen? Vielleicht war ihm das erst später aufgefallen? Als Conny nicht nach Hause kam.
Ihre Mutter war sicher fast verrückt vor Angst. Oder dachte sie etwa, ihre Tochter sei weggelaufen?
Conny hatte es oft genug gesagt. Immer, wenn sie ordentlich wütend war. Wenn sie mal wieder etwas nicht machen durfte. Hoffentlich glaubte das jetzt niemand. Sie hatte es nur gesagt, um Thoralf zu ärgern.
Rosen, Tulpen, Nelken...
Oder ihr Stiefvater hatte sie doch noch auf der Straße gesehen. Unbewusst. So etwas gab es ja. Und hatte er nicht bei dem Shreck-aufkleber gestutzt?
Conny holte das Poesiealbum hervor. Der Umschlag aus rosafarbener Seide war wunderschön, wie aus einer anderen Welt. Rosa klang wie Rose.
Thoralf. Er war ihre einzige Hoffnung. Wenn er sie hier herausholte, konnte er ruhig den dummen Spruch ins Album schreiben.
Rosen, Tulpen, Nelken...
Thoralf.
Conny schrie, ohne dass ein Laut über ihre Stimmbänder kam. In Gedanken, so laut sie konnte. Aber es war zwecklos.
Die Temperatur sank. Conny begann zu frieren.
Es wurde dunkler. Die Nacht kam.
Conny umklammerte das Geschenk und drückte es fest an ihre Brust.
Rosen, Tulpen, Nelken...
Es musste einen Weg hinaus geben.
Thoralf hatte zuerst die Augen niedergeschlagen, als sie ihn herausfordernd angestarrt hatte.
Sie wollte es so und er hatte es getan.
Vielleicht klappte das noch einmal? In ähnlicher Form.
Conny dachte an das fremde Auto und an sein Kennzeichen. Sie hatte es sich gemerkt. B stand für Berlin. CK waren ihre eigenen Initialen und 11 erinnerte sie an ihr Alter.
B-CK 11.
Thoralf! Er sollte es wissen.
Sie schloss die Augen und stellte sich ihren Stiefvater vor. Den Ausdruck seiner grünen Augen, wenn sie ihm wieder dumm gekommen war, seine blasse Haut, die schlanke Gestalt.
Conny bekam ein schlechtes Gewissen. Warum war sie bloß so garstig zu ihm gewesen? Nur weil ihre Mutter ihn statt dem Vater vorgezogen hatte?
Schluss! Sie durfte sich nicht ablenken lassen!
Conny stellte sich weiter vor, wie Thoralf die Straße hinunterging und das Auto erblickte. Jetzt kam sie ins Spiel. Wie ein Mantra murmelte sie das Kennzeichen. Wieder und immer wieder. Sie sah es deutlich vor ihren Augen. Schwarze Buchstaben und Ziffern standen auf dem weißen Untergrund.
B-CK 11.
Thoralf!
Er musste es ebenfalls gesehen haben. Sie hoffte es, sie betete darum. Sie schickte ihm die Botschaft mit ihren Gedanken.
Irgendwann war Conny so erschöpft, dass sie auf die Knien sank und einschlief.
Doch der Schlaf war nur kurz. Sie erwachte, weil das Poesiealbum schmerzhaft gegen ihre Brust drückte. Außerdem fror sie so sehr, dass ihr ganzer Körper zitterte.
Rosen, Tulpen...
Das Kennzeichen.
Hatte Thoralf ihre gedankliche Botschaft verstanden?
Conny überlegte. Sie musste es weiter versuchen.
Sie strich mit blutverkrusteten Fingern über die Seide. Das Geschenk war ein Stück Normalität, eine Erinnerung an daheim, an ihre Mutter, an Thoralf. Er hatte es gut gemeint, als er das Poesiealbum für Conny besorgte. Jetzt war es das Verbindungsglied zwischen ihnen beiden. Das hoffte sie wenigstens.
Intensiv dachte Conny an sein Gesicht. Er hatte ihr immer geholfen, obwohl sie es nie wollte. In diesem Augenblick wünschte sie sich seine Hilfe von ganzem Herzen.
Conny sah ihn vor sich, wie er die Straße hinunter ging. Das Mädchen sah sich selbst, geduckt im Wagen. Dann, wie der Fremde losfuhr. In Richtung des nächsten Ortes.
Die Schonung.
Conny erinnerte sich an die beiden zusammengewachsenen riesigen Maronen, die Thoralf vor zwei Jahren im Wald gefunden hatte. Sie wusste auch, dass sie etwas Gemeines gesagt hatte.
"Die dümmsten Bauern haben die größten Kartoffeln."
Ihr Stiefvater hatte begriffen, wie gehässig es gemeint war. Er sprach auf dem Rückweg keinen Ton mehr mit ihr. Aber das war ihr egal gewesen.
Jetzt nicht mehr. Sie wusste ja, er war kein bisschen dumm. Im Gegenteil.
Sie sah die Pilze vor ihren Augen. Es war ein Paar, wie Thoralf und ihre Mutter. Ihr Stiefvater musste sich an die Maronen erinnern. Der Fundort war zweihundert Meter weiter weg gewesen. Wenn Thoralf erst einmal dort war, entdeckte er auch den Stall. Bestimmt.
Sie steigerte sich in das damalige Geschehen hinein. An ihre unrühmliche Rolle beim Pilze suchen dachte sie nicht mehr, nur an Thoralf und seine Gesten.
Plötzlich hörte Conny Motorengeräusch. Der Fremde kam zurück. Er wollte ihr etwas antun. Es war alles umsonst gewesen.
Sie fror jetzt so stark, dass ihre Zähne aufeinander schlugen. Das Album presste sie immer noch an den mageren Körper.
Sie schaute zum Grubenrand hinauf. Im Schein einer Glühlampe sah Conny das Gesicht ihres Entführers. Seine Augen waren gleichgültig und kalt, so dass es dem Mädchen grauste.
Die Haut wirkte wie eine Maske, nur aufgesetzt. Sie war ein Deckmantel, unter dem der Fremde seine schlimmen Gedanken verbarg. Conny dachte an den Schädel auf dem Grubenboden. Gehörte er einem anderen Mädchen?
Sie stopfte das Poesiealbum in die Innentasche ihres Blousons und griff nach dem Schädel. Wenigsten hatte sie nun etwas in der Hand, um sich gegen den Mann zu wehren.
Rosen, Tulpen, Nelken.
Warte nur, Rosen stechen!
Der Fremde entfernte das Gitter und stellte eine Leiter in die Grube hinein. Dann machte er Anstalten, um herabzusteigen. Seine Gesichtszüge verzerrten sich. Conny sah, wie sie in sich zusammenfielen und auf den Boden rutschten. Sie schloss entsetzt die Augen.
Trotzdem, sie würde kämpfen.
Rosen. Rosen stechen, dachte sie voller Inbrunst, doch dann umhüllte Dunkelheit den Verstand.

Plötzlich ging alles sehr schnell. Oben im Stall waren auf einmal Männer. Jemand rief den Namen des Mädchens.
Conny öffnete vorsichtig ein Auge. Es war überall so hell. Freundlich.
Eine breite Hand, auf der feine Härchen wuchsen, winkte.
Conny öffnete schnell das andere Auge und kletterte die Leiter hinauf. In der Aufregung verfehlte das Mädchen dabei mehrmals die Sprossen. Oben auf dem Grubenrand fiel es in Thoralfs Arme. Conny schaute zurück, in die Grube. Leute standen darin und hielten den Entführer fest. Der winselte jämmerlich. Es klang nicht menschlich. Er war ein Ungeheuer.
Aber Conny war frei!

Daheim hielt sie Thoralf mit zitternden Händen das Poesiealbum hin.
"Schreib was rein. Du sollst der erste sein."
Der Stiefvater zögerte.
"Bitte!"
Ihre Stimme versagte.
Thoralf kritzelte ein paar Worte und gab ihr das Büchlein zurück.
"Keine Angst! Den Spruch mit Rosen, Tulpen, Nelken... habe ich nicht geschrieben. Nicht ganz. Obwohl, ich musste dauernd an ihn denken. Seitdem du verschwunden warst. Und an Pilze und dieses Auto."
Er horchte in sich hinein. Seine Augen nahmen einen grüblerischen Ausdruck an.
Conny ging mit dem Büchlein auf ihr Zimmer.

Erst abends, als sie im Bett lag, klappte sie den mit Seide bezogenen Deckel auf. Beim Licht der kleinen Lampe, die jetzt immer im Dunklen brennen würde, las sie Thoralfs Spruch.
Rosen, Tulpen, Nelken...
Und es stimmt, Conny. Rosen stechen.



Helga P. Schubert,
geb. in Rosslau/Elbe (Deutschland), leitete zwei Jahre lang die Autorengruppe Federkiel.
Veröffentlichungen in Zeitungen und Zeitschriften, in Anthologien und auf Literaturseiten im Internet, außerdem (teilweise unter Pseudonymen) in Publikationen wie Solar X, Fantasia, Spektator, Der Menhir, Phantastisch, daedalos u. a.


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