REZENSION


FEUERVÖGEL

von Pascal Bothe



Feuervögel
von Andreas Brandhorst
ISBN: 3-453-52206-0
Verlag: Heyne

In der Milchstraße tauchen die Graken auf: Unbeschreibliche Wesen, die langsam viele Welten erobern. Doch ihre Vorgehensweise ist denkbar skurril:
Die Graken gliedern sich in Träume anderer Wesen ein und saugen ihnen die Seele und ihre Lebensenergie (Amarisk) aus. Sie gelten daher als "Seelenparasiten".
Die Milchstraßenvölker versuchen die Ausbreitung der Eroberer um jeden Preis verhindern, die Graken sind ihnen jedoch technisch und militärisch weit überlegen,
Andere Wesen können sich nur unter dem Schutz des "Gegenträumers" einem Graken nähern, denn es gerät sonst unter den Einfluss dieses Monsters. Möchte es sich zu 100% schützen, ist eine Operation am Gehirn notwendig. Wer damit nicht einverstanden ist, muss sich mit biotechnischen Symbionten zufrieden geben, die die Gefühle unterdrücken.
Einen Ansatzpunkt haben die Milchstraßenvölker, es ist die Brut der Graken, die herangezüchtet wird, um sie auf weitere Planeten zu schicken.
Einer der Grakengegner ist Tako Karides, Kommandant der galaktischen Streitkräfte. Er soll nach Kabäa vorstoßen und die dortige Brut vernichten. Als Helferin hat er eine Großmeisterin der Tal-Telassi, einer Art Psi-Orden. Sie will dem Graken einen "Bösen Traum" einsetzen, der sich auf möglichst viele weitere Graken ausbreiten und diese vernichten soll.
Gemeinsam schaffen sie es zwar die Brut auszurotten, doch die Großmeisterin stirbt und ihr Plan um den "Bösen Traum" schlägt fehl.
Noch immer scheint es neue Hoffnung zu geben: Karides entdeckt den Jungen Dominik, der seinem toten Sohn ähnelt. Dieser besitzt die Gabe, in den Grakentraum einzudringen, davon frei zu bleiben und andere in seiner Umgebung ebenfalls davor zu schützen. Karides rettet ihn, bevor weitere Graken auf Kabäa eintreffen, um einen Grakenschwarm bilden zu können. Die Graken breiten sich, besonders aufgrund der Schwarmbildung, stark und schnell aus. Die Hoffnung auf Dominik bleibt, er wird von den Tal-Telassi - als einziger Junge im Orden - geschult, um seine Macht besser einsetzen zu können.
Seine Aufgabe ist die Bekämpfung der Graken...

Das ist SF, wie man sie sich wünscht!
Die Brisanz der Story lässt einem kaum Zeit zum Atmen und man freut sich immer wieder, das Buch weiterlesen zu können.
Der in Italien lebende Andreas Brandhorst schafft es, trotz der hohen Seitenzahl, seinen Leser nicht zu langweilen oder gar zu enttäuschen. Hat man seine vorherigen Bücher gelesen, oder in meinem Falle verschlungen, so erkennt man eine klare Steigerung, die kaum noch zu "toppen" ist. Endlich wieder einmal ein Deutscher, der es versteht gute Science Fiction zu schreiben! Ein weiterer Pluspunkt ist der Verzicht auf große technische Beschreibungen.
Einziger Kritikpunkt sind die häufigen Wiederholungen um den Tod von Karides´ Sohn.
Insgesamt war ich froh, dass es noch weitere Teile dieser Kantaki-Universum-Reihe gibt, und so der Lesespaß nicht nach dem ersten Band abhanden kommt.
Ganz klare Kaufempfehlung von mir: Jeder Freund der Science Fiction wird dieses Buch lieben.


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