REZENSION


HARRY POTTER UND DER ORDEN DES PHÖNIX

von Andreas Leder



Originaltitel: Harry Potter and the Order of the Phoenix, GB/USA 2007
Regie: David Yates
Darsteller: Daniel Radcliffe, Rupert Grint, Emma Watson, Helena Bonham Carter, Robbie Coltrane, Ralph Fiennes, Michael Gambon, Gary Oldman, Alan Rickman, Maggie Smith, Emma Thompson, Katie Leung, Brendan Gleeson
Länge: 138 Min.

Der Film beginnt mit einer Auseinandersetzung zwischen Harry und seinem unausstehlichen Cousin Dudley. Diese wird jedoch bald von zwei angreifenden Dementoren unterbrochen, denen die zwei mit flinken Beinen nicht entkommen können. Daher wendet Harry einen Patronus-Schutzzauber an, obwohl solche Art der Verteidigung in Anwesenheit von Muggels, also zauberunkundigen Menschen, nicht erlaubt ist.
Harry wird daher wegen unbefugter Zauberei angeklagt und vor ein Tribunal des Zaubereiministeriums gestellt. Seine Anhörung gestaltet sich aber sehr unfair und alle seine Versuche der Rechtfertigung werden vom Zaubereiminister abgewürgt. Rechtzeitig erscheint Albus Dumbledore, der Leiter der Zaubereischule Hogwarts, als sein Verteidiger und erwirkt für Harry einen Freispruch.
Harry wird nun in den "Orden des Phönix" eingeführt, eine Gruppe von Zauberern und Hexen, die einen Bund gegen Voldemort, den dunklen Lord, geschmiedet haben. Zu ihnen gehörten seinerzeit Harrys Eltern und jetzt noch immer sein Onkel Sirius Black.
Zurück in Hogwarts fühlt sich Harry von der Schülergemeinschaft ausgeschlossen, wird ihm doch vorgeworfen, er habe bei seinen Erzählungen über seine Auseinandersetzungen mit Lord Voldemort gelogen.
Auffallend führt sich auch die neue Lehrerin Dolores Umbridge im Fach 'Verteidigung gegen die dunklen Künste' ein. Doch sie vermittelt nur theoretisches Wissen und keine praktischen Hinweise, wie man sich wirklich verteidigt, wenn böse Mächte angreifen. Nach und nach über nimmt Mrs. Umbridge - abgesegnet vom Zaubereiministerium - die Macht in der Schule.
Die jugendlichen Schüler treffen sich inzwischen in einem geheimen Raum, der 'Kammer der Wünsche', und festigen dort, unter Harrys Anleitung, ihre magischen Kräfte. Großspurig nennen sie sich "Dumbledors Armee", werden jedoch entdeckt und festgesetzt.
Nun tritt Hermine auf und präsentiert der neuen Schulleiterin, zu der Mrs. Umbridge avanciert ist, Dumbledores Geheimwaffe. Diese Waffe sei jedoch im Verbotenen Wald verborgen und nun muss Hermine ihr den Weg zeigen.
In bisher vier Filmen sahen wir einen Jugendlichen, der sich als Schauspieler versucht. Nicht so schlecht, aber auch klar als jung und unerfahren zu erkennen, manchmal richtig süß.
In seinem fünften Film offenbart uns Daniel Radcliffe einen jungen Schauspieler, der
überzeugend seine Rolle darstellt. Auch Rupert Grint und Emma Watson zeigen ihr schauspielerisches Können, erhalten aber nur wenig Raum für die Darstellung ihrer Fähigkeiten, woran ganz sicher auch der neue Regisseur Schuld trägt. Viel zu wenig Raum und Zeit bleiben zwischen all den aufregenden Gefahren für Harrys erste Liebe, seinen ersten Kuss.
In diesem sehr düsteren Film geht es um Liebe und Freundschaft aber auch um Betrug, Missbrauch, Enttäuschung, Reue, Schmerz und Tod. Ein zauberhaftes Märchen wird uns hier von Regisseur David Yates nicht vorgesetzt. Wer nun das große Abenteuer in diesem Film sucht, wird vielleicht enttäuscht werden. Es handelt sich um einen Mittelteil, das tritt in keinem der bisherigen Filme so stark hervor. Das Ende ist in Sicht und darauf bereitet uns dieser fünfte Teil vor.
Obwohl alles wieder einmal auf eine Auseinandersetzung zwischen Voldemort und Harry hinweist, führt das letzte Duell stellvertretend für Harry ein anderer aus. Ich hoffe ihr werdet nicht enttäuscht sein.


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