REZENSION


SIMPSONS SUPER SPEKTAKEL

von Andreas Leder



Wer die TV-Serie und die gleichnamige Comic-Familie "Die Simpsons" auch nur ansatzweise kennt, der findet in dieser Erstausgabe vom letzten Juli alle Zutaten, die ein Simpsons-Comic braucht.
In der ersten Geschichte treffen wir auf den "Tortenmann", der durch das Werfen von Torten auf verschiedene Missstände aufmerksam macht. Das ist kein geringerer als Homer himself. Doch nun tritt ein böser Doppelgänger des guten Tortenmannes auf, der einen Krusty-Burger-Laden ausraubt. Homer wandert hinter Gitter, ist aber bald schon wieder frei, denn der böse Tortenmann raubt schon wieder. Natürlich kann Homer seinen Doppelgänger im Zuge einer Tortenschlacht niederringen und auch enttarnen.
Die nächste Geschichte führt Bart und Milhouse in ihren Geheimidentitäten als "Bartman" und "Houseboy" in eine Paralleldimension. Dort müssen sie zuerst gegen die Superhelden "Kampfeule" und "Vierauge" antreten - bis sich das Missverständnis klärt. Gemeinsam gelingt es ihnen "Squirrel-Girl" festzusetzen und von ihren Eroberungsplänen abzubringen.
Was jetzt folgt ist ein tiefer, tiefer Einblick in die Comic-Welt von Springfield. Drei Geschichten von und mit "Radioactive Man" werden vor dem staunenden Leser ausgebreitet. Wir erleben den Ursprung von "Radioactive Man", staunen, wie er das Monster "Lautbrülla" besiegt und wie er einen kleinen Jungen mit einem großen Traum zurück zu seinen Eltern bringt.
Dieser Comic, vor allem der erste Teil mit dem "Tortenmann" besitzt alle Ingredienzien eines echten Superheldencomics, die da wären: der Superheld, die ungerechtfertigte Festnahme desselben durch die unwissende örtliche Polizei, seine Rehabilitierung, weil der Doppelgänger während der Inhaftierung des wahren Helden weitere böse Taten vollbringt und schlussendlich den Sieg des Guten über das Böse.
Was wollt ihr mehr? Noch mehr Tiefgang? Nein, ganz sicher nicht. Da eher noch mehr Trash und Unterhaltung mit den Möchtegern-Superhelden-Kids "Bartman" und "Houseboy" oder die ganz und gar unglaublich unwahrscheinliche Entstehungsgeschichte von "Radioactive Man", dem, mit dem Splitter im Kopf - und es fällt überhaupt nicht auf, dass er immer und zu jeder Zeit einen Hut trägt.
So ist dieser Comic ganz normaler Lesestoff für den geneigten Simpson-Fan... lediglich die Frauen kommen zu kurz. Mir sind Lisas und Maggies Scharfsinn, sowie Marges gluckhennenhafte Mutterinstinkte schon sehr stark abgegangen. Und durch die Darstellung des bösen Squirrel-Girls könnten junge weibliche Leserinnen in ihrer psychischen Entwicklung möglicherweise beeinträchtigt werden.
Daher trete ich, abgesehen von allen anderen Qualitäten dieses Heftes, für ein radikales Verbot dieser Comic-Ausgabe ein ... zumindest in Springfield.


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