SCHWERPUNKTTHEMA


SCHWERTER


SCHWERTER IM COMIC

von Günter Princ



Eigentlich wollt' ich nur einen kleinen Beitrag für diese Spezialausgabe mit dem Themenschwerpunkt Schwerter im Comic machen. Nachdem ich aber selbst schon seit geraumer Zeit Fantasy-Literatur in gezeichneter Form sammle, ich außerdem ein Faible für Piraten- und Rittergeschichten (natürlich auch als kleine bunte Bildererzählungen!) habe, fand ich sehr schnell heraus, das alleine die Erwähnung aller Publikationen den Rahmen einer kleineren Bibliothek sprengen könnte.
Zweiter Versuch - ich such mir halt nur die (Schwerter, Degen, Rapiere ...) heraus, die für den Träger oder den Fortbestand der Geschichte irgendeine relevante Funktion erfüllen - das Telefonbuch von New York ist nur halb so dick.
Dritter Anlauf - ich nehme mir eine Handvoll Comics zu meinem Scanner, über die nicht schon dutzende Abhandlungen verfasst wurden, recherchiere ein wenig im Net, und TATAAA - so kann ich Euch zumindest ein paar Blankwaffen präsentieren, die nicht so ganz alltäglich sind und die Themen Comic-Kunst und Seitengewehr miteinander verweben.
Als erstes natürlich der Klassiker schlechthin: Excalibur!
Alter Hut? Von wegen! Bei der echt witzigen (weil so auf Pathos getrimmten) Serie "Camelot 3000" aus dem Hause DC geht es um eine Geschichte in der Zukunft, in der sich die Helden der alten Tage als mehr oder mindere Reinkarnation der Tafelrunde zusammenfinden, um die Menschheit zu erretten. Und natürlich führt der neue/alte King Artur hier sein Zauberschwert.
Die nächste Serie ist ebenfalls ein Klassiker, aber der Comicgeschichte: Prinz Eisenherz.
Seit beinahe 80 Jahren streitet nun schon der Sohn aus Thule für seine Lieben und den obersten Herrn der Tafelrunde. Stets zur Seite sein nicht minder gefürchtetes "singendes Schwert". Da hat der gute Hal Foster (Erfinder und Zeichner der Story) wohl nicht nur bei dem Arthus-Mythos, sondern auch bei Siegfrieds "Balmung" abgekupfert.
Ein weiterer Leckerbissen der seichten Literatur, der seinen Weg vom Buch zum Comic und zum Film gefunden hat, wäre Conan, dessen cimerianische Klinge zwar keinen eigenen Namen aufweist, aber einfach ganz toll aussieht und mittlerweile auch als Replik (genauso wie die beiden erstgenannten) zu bekommen ist.
Keine Nachbauten gibt es hingegen von zwei weiteren Schwertern, die den jeweiligen Helden, die sie führen, oftmals näher sind (und dementsprechend oft zum Einsatz kommen), als ihre ebenfalls mitgeführten Schusswaffen. Da wären "Deathstroke", ein Söldner aus dem Batman-Universum, bei dem man nie so richtig weiß, welcher Fraktion er eben mal angehört. Wohl der Besserbezahlenden. Der Andere nennt sich "Warlord", ein gestrandeter US-Pilot des WW2, der in einer Jules-Vernes'schen Hohlwelt um sein Überleben kämpft. Dessen Schwert hätte ich gerne in meiner Sammlung, weil es eine gelungene Mischung aus Florett, Rapier und Schlagring darstellt (Bild ansehen).

Ein Ähnliches Schwert wie von Warlord kam im Zeichentrickfilm "Heavy Metall 2 / F.A.K.K.2" vor. Dieses Stückgut archaischer Ästhetik wurde natürlich zuvor in der einen oder anderen Ausgabe von "Metal Hurleant" gezeichnet, und ist mittlerweile auch als Deko-Waffe zu bekommen.
Im Bereich gezeichnete Fantasy möchte ich zwei Schwerter erwähnen, weil die tatsächlich wieder etwas Besonderes darstellen. In der epischen Erzählung "Elfquest" führt der Hauptheld Namens Schnitter ein Krummschwert, das er liebevoll "Mondsichel" nennt, und in dessen Knauf sich ein kunstvoll eingearbeiteter Schlüssel verbirgt.
Die Heldin Zorya aus dem Zyklus "Das Kristallschwert" wiederum, führt ein selbiges, das nicht nur namensgebend sondern auch magischer Natur ist, weil wie selbstbeschreibend aus einem einzigen Kristall geschnitten.
Erwähnenswert wären auch noch die sprechenden Schwerter "Bepher" und "Nepher" des elfenohrigen Helden Doppelgesicht aus den "Chroniken des schwarzen Mondes".
Eines ist gut, eines böse - die flotte Zwiegespräche mit ihrem Besitzer führen, während er Rücken an Rücken mit dem Helden Wismerhill und dessen Flammenschwert kämpft.
Zu guter Letzt noch der Verweis auf zwei Comic-Serien mit japanischem Background, die nicht nur die Katanas und Wakisashis der Helden zeigen, sondern auch noch eine Vielzahl von zu der damaligen Zeit verwandten Hieb- und Stangenwaffen. "Kozure Okami" und "Usagi Yojimbo" - beide kommen überraschenderweise nicht aus dem Land der Mangas, sondern wurden in Amerika geschaffen, sind bereits auch auf Deutsch erhältlich, und lehnen sich entfernt an den Mythos von Miamoto Musashi an.

Und nun viel Spaß beim Nachlesen,
Speedy

PS.: Hab ich übrigens erwähnt, das es über hundert Comics mit Lichtschwertern gibt, Hägar ein amerikanischer Däne ist, Asterix' Schwert offenbar nur aus einem Griff besteht und nie aus der Scheide ...


       


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