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RICHARD WIDMARK (26.12.1914 - 24.3.2008)

von Fred H. Schütz



Schon sein erster Film "Kiss of Death" (1947) in dem er einen psychopathischen Killer spielte, machte ihn zum Star. Er soll mit den verrückten Manieren die er in diesem Streifen an den Tag legte den New Yorker Mafioso Joey Gallo so beeindruckt haben, daß dieser versuchte sie nachzuahmen.
Wie im Filmgeschäft üblich, hat man versucht ihn auf die Rolle des psychopatischen Killers zu fixieren, aber Richard Widmark war nicht festzulegen; was gut ist, setzt sich durch. Nach einer zehn Jahre währenden erfolgreichen Karriere als Hörspielakteur in New York spielte er in einer ein halbes Jahrhundert umfassenden Karriere als Schauspieler in Hollywood in 65 Filmen. Um sie alle aufzulisten brauchte es mehrere Seiten. Er machte selbst mittelmäßige Streifen zu einem Filmerlebnis.
Im privaten Leben war Richard Widmark ein umgänglicher Mensch der gerne zurückgezogen lebte. "Ich bin meiner Frau treu," sagte er in einem Interview, "weil ich sie liebe." Seine erste Frau Joan Hazelwood verstarb 1997 nach fünfundfünfzigjähriger Ehe.
Schußwaffen hat er nur angefaßt wenn es seine Filmrolle verlangte. Von Talkshows wollte er nichts wissen "weil sie den Menschen erniedrigen." Was ihn mir so richtig sympathisch macht war seine Verlegenheit wegen seiner Filmrolle in "No Way Out" (1950.) Er hatte einen rassistischen Arzt zu spielen der seinen schwarzen Kollegen drangsaliert. Nach jeder abgedrehten Szene entschuldigte er sich bei seinem "Opfer" Sidney Poitier!

Der revanchierte sich als er ihm 1990 den wohlverdienten D.W. Griffith Career Achievement Award überreichte. Übrigens erhielt Richard Widmark für seine erste Filmrolle in "Kiss of Death" eine Oscar-Nominierung!
Mein persönlicher Favorit unter seinen Filmen ist der Western "Two Rode Together", in dem Richard Widmark und James Stewart sich gegenseitig an die Wand spielten.
Geboren am 26.12.1914 in Sunrise, Minnesota, als Sohn eines Handlungsreisenden, verstarb Richard Widmark dreiundneunzigjährig am 24.3.2008 auf seiner Farm in Roxbury, Connecticut, an den Folgen einer Wirbelsäulenverletzung. Um ihn trauern seine zweite Frau Susan Blanchard und seine Tochter Anne Heath Widmark, sowie eine Welt voller persönlicher Fans.
Ich auch.


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