REZENSION


UND SIE KRIEGEN EUCH DOCH!

von Andreas Leder



Die Millies im Blutrausch - Perry Rhodan mit dem Rücken zur Wand
PERRY unser Mann im All Nr. 133


Nach wie vor ist die CREST II auf der Suche nach Camelot, dem Planeten, auf dem die letzten Menschen, die noch Gefühle haben sollen, leben. Der Flug zieht sich so dahin und viele der leitenden Besatzungsmitglieder - allen voran Perry - denken über die mehr als 5.000 Opfer auf Lepso nach, die ihre Informationsbeschaffung gekostet hat. Andere betäuben ihren finsteren Gedanken mit jungen Frauen oder altem Whiskey - die besten Frustschutzmittel, die greifbar sind.
Plötzlich erschüttert ein Schlag das Schiff und ein Notruf aus der Zentrale erreicht Perry. Die Millies greifen an! Eine sehr aggressive Rasse reptiloider Vögel, die aus einem anderen Universum kommt, hat die CREST überfallen. Jetzt fließt Blut - auch Perrys Blut. Die Millies haben mit der CREST und insbesondere mit Shira, noch eine Rechnung offen. Shira ist ein Geschöpf der Millies, ursprünglich für Spionagezwecke geschaffen, das zu den Terranern übergelaufen und Mitglied des Mutantenkorps geworden ist.

Der Kampf endet so plötzlich, wie er angefangen hat. Die Millies haben erreicht was sie wollten, sie haben Shira in ihre Gewalt gebracht.
Als Icho Tolot von der HALUTA überwechselt und sieht, dass die CREST nur mehr ein Wrack ist, hunderte Besatzungsmitglieder tot sind und Perry mit einem Arm weniger und schwerst verletzt auf der Krankenstation liegt, da kommen in ihm die Hormone hoch. Das wird eine Drangwäsche... und Perry Freunde machen mit - das wird jedoch erst im nächsten Heft zu sehen und zu lesen sein.
Die zweite Geschichte trägt den bezeichnenden Titel "Von Monstern und Menschen". Wir begleiten Alaska Saedelaere und Iwan-Iwanowitsch Goratschin in eine Raumhafenbar. So, wie die zwei aussehen, sind sie vielleicht keine Monster, zumindest aber Außenseiter, und sie wissen das auch. Doch dann kommt eine schöne Frau und flirtet mit Iwan-Iwanowitsch. Ja, vielleicht wird das wenigstens ein Liebesabenteuer und er folgt ihr ins Hotel, obwohl Alaska abrät. Doch die junge Frau ist nicht auf eine Nacht mit einem Monster aus, wie sie ihn bezeichnet, sondern auf viel fettere Beute.
Auf was ihr Verhalten abzielt und wer dann helfend eingreift, müsst ihr schon selber nachlesen - ich kann ja nicht alles verraten.
Die Hauptfigur der dritten Geschichte ist Ronald Tekener - natürlich beim Spiel um Leben und Tod, was er als sein Hobby bezeichnet. Sein Gegenüber ist "Froschgesicht", sein Einsatz der Zellaktivator. Und was kann Tek gewinnen? Es heißt "Mekkefin" und sieht aus wie ein Barren Edelmetall. Tek verliert jedoch sein Spiel und büßt den Zellaktivator ein. "Froschgesicht" bringt ihn seiner Herrin, die ihn natürlich gleich umhängt.
Doch wie die Geschichte ausgeht, kann ich euch natürlich nicht verraten - da wäre ja der ganze Spaß vorbei und das wollen wir doch nicht.
Als weiterführende Informationen findet der geneigte Leser Informationen über die Rasse der Millies und über die Unsterblichkeit durch Zellaktivatoren.

Die drei Stories stellen sich vor allem in grafischer Hinsicht sehr unterschiedlich dar, was auch nicht wirklich verwundern darf. Die Erste Geschichte ist ein Gemeinschaftsprodukt der Alligatorfarm-Zeichner und die Titelgeschichte - sozusagen das Aushängeschild. Hier sehen wir noch Anlehnungen an den poppigen Stil der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts, aber auch, dass sich der Stil und die Art der Zeichnungen langsam aber sicher verändern.
Die zwei Folgestories sind eigenständige Zeichnungen und können gefallen. Bei "Von Monstern und Menschen" zieht Zeichner Till Felix einen ziemlich klaren Strich, die Tekener-Story von Zeichner Philip Cassirer nimmt Anleihe an den Stil der 1950er Jahre.
Insgesamt betrachtet bieten die drei Zeichenstile eine angenehme Abwechslung für das Auge, die Storys sind - und das ist auch nicht anders zu erwarten - ziemlich geradlinig. Lediglich die Tekener-Geschichte fällt etwas ab, weil hier ein paar zusätzliche Infos über die Beweggründe des Galaktischen Spielers fehlen. Die Überraschung ist aber auf jeden Fall ebenso gelungen wie in der Geschichte mit Alaska und Iwan-Iwanowitsch.
Ich kann für mich festhalten, dass ich mich schon auf den nächsten Perry-Comic freue und was ich so gehört habe, bin ich nicht der einzige.


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