REZENSION


HANCOCK

von Andreas Leder



USA 2008
Regie: Peter Berg
Darsteller: Will Smith, Charlize Theron, Jason Bateman
Länge: 92 Min.

Er ist ein Penner, ein Säufer und ein Arschloch. Aber er hat Superkräfte und damit buchtet er reihenweise die bösen Buben von Los Angeles ein.
Es ist immer wieder ein Schauspiel, wenn Hancock, gespielt von Will Smith, stockbesoffen durch die Luft torkelt, mal da oder dort eines der Hochhäuser rammt und dann Mauerteile auf die völlig überraschten Passanten herunterregnen.
Wenn Hancock eingreift, dann fürchten sich sogar die Polizisten, dann bleibt sicher wieder eine Schadenssumme in Millionenhöhe zurück.

Das Geringste dabei ist noch der zerstörte Überkopfwegweiser auf der Autobahn oder die aufgerissene Betondecke, weil er seine Füße benützt hat, das Auto der fliehenden Gangster anzuhalten.
Sein absolutes Meisterstück liefert er aber, als er einen Zug stoppt, der auf eine befahrene Eisenbahnkreuzung zurast und ein Auto von den Schienen nicht wegkommt. Er wirft den Wagen auf zwei andere Autos und hält den Zug einfach dadurch an, dass er sich ihm in den Weg stellt - wie eine Betonwand. In welch hässliche Ziehharmonikamuster sich die nachfolgenden Waggons auffalten ist im aber so was von egal... Wie gesagt, die Schadenssumme bei seinen "Rettungs"-Einsätzen geht in die Millionenhöhe.
Doch irgendwie hat Hancock auch Glück und in der Person des geretteten PR-Beraters Ray Embrey (gespielt von Jason Bateman) trifft er auf einen Menschen, der ihm dankbar ist, dass er ihm das Leben vor dem heranrasenden Zug gerettet hat. Einer, der ihn nicht so hasst, wie alle anderen, weil Hancock bei seinen "Heldentaten" sehr viel Schaden anrichtet und er es auch noch raushängen lässt, dass ihm das vollkommen egal ist.
Doch sein Imageproblem ist Hancock nicht wirklich gleichgültig. Ray bietet ihm an, mit ihm an einem besseren Image zu arbeiten. Doch dazu muss der Superheld erst einmal die über ihn verhängte Gefängnisstrafe antreten. Ray gelingt es, Hancock dazu zu überreden, und Hancock wandert freiwillig in den Knast. Dass das nicht ohne Probleme abgeht, ist doch klar. Die meisten Insassen sind hier, weil Hancock sie geschnappt hat.
Nach eine Woche ist die Kriminalität in Los Angeles so hoch, dass der Polizeipräsident eine vorzeitige Entlassung Hancocks erwirkt damit er bei einem besonders brutalen Bankraub der Polizei helfen kann. Und wirklich - Hancock schafft es, er zerstört nichts, rettet Menschenleben und die Gangster wandern hinter schwedische Gardinen. Zum ersten Mal applaudieren die Leute ihrem Superhelden.
Bei einer Begegnung kommen sich Rays Ehefrau Mary, gespielt von Charlize Theron, und Hancock näher. Doch für die junge Frau ist Hancock ein Anderer, als er ursprünglich auch nur geahnt hat.
So nehmen die Verwirrungen ihren Lauf und Hancock sitzt noch tiefer in der Tinte, als vorher.
Dass hier nicht das Ende der Geschichte verraten werden soll, ist doch klar - aber eines kann ich euch sagen: Die Schauspieler sind gut und die Story hat das gewisse Etwas. Will Smith als versoffener Superheld - also mir hat der Film wirklich gut gefallen.


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