STORIES


ST. MARTIN DU BOIS

Folge 3

von Fred H. Schόtz




Im Laufe der nächsten Wochen lebte Rupert sich ein, lernte seine Arbeit kennen wenngleich nicht immer lieben - es gab eben auch Dinge zu tun die zu verrichten nicht angenehm war, die aber trotzdem getan werden mußten. Das sagte auch Jean Rappeneau den Dr. Fraiser als ersten eingestellt hatte und der sich deswegen und wegen seiner Jahre - sein Haar war bereits grau - sozusagen als Oberpfleger fühlte. Die drei anderen Pfleger - Felix, Antoine und Solν (der seinen wahren Namen beharrlich verschwieg) respektierten ihn und Rupert mochte ihn. Ihm verdankte er auch die besten Tips.
Dr. Fraiser sah ihre Menschenkenntnis bestätigt und behandelte Rupert wie er es von einer Chefärztin nicht anders erwartete; das heißt getreu britischer Manier lobte sie nie und Anlaß zur Kritik bot wiederum er nicht. Das heißt er bemühte sich es so gut zu machen wie er konnte und anfängliche kleine Fehler übersah sie geflissentlich.
Dr. Beaumont war sein übliches schweißnasses joviales Selbst. Rupert sollte noch Gelegenheit bekommen sein aufbrausendes Temperament zu erleben, aber der Arzt mochte ihn und so ging der Kelch so gut wie immer an ihm vorbei.
Dr. Severance war aus anderem Holz. Laut Jean, der es Gott weiß woher wußte, war der Arzt kaum über dreißig, dennoch besaß er bereits eisgraues Haar und ein fahles Gesicht, das irgendeine geheime Krankheit vermuten ließ. Er gab sich stets gelassen, wirkte auf Rupert jedoch wie ein Pulverfaß, das jeden Augenblick zu explodieren droht.
Niemand im Hause, nicht die Pfleger und schon garnicht die Patienten, die ihn offen haßten, mochte ihn und er schien diese allgemeine Aversion auch bewußt herauszufordern. Einzig Dr. Fraiser, die jeden außer Mona mit der gleichen kühlen Distanz behandelte, schien ihn, wenn nicht zu mögen so doch zu respektieren, und das lag für Rupert an dem Riesenschatz an Fachwissen, das Dr. Severance auch für Laien deutlich erkennbar an den Tag legte.
Mit den Patienten - gemäß einer niemals ausgesprochenen jedoch von allen eingehaltenen Absprache, wurden sie zu keiner Zeit als Drachen bezeichnet - hatte Rupert von Anfang an ein freundliches Verhältnis. Das lag an ihrer zuvorkommenden Art die, so schien es ihm, niemanden bevorzugte und die dennoch jedem das Gefühl gab, der Bevorzugte zu sein.
Vor allem Sleipnir schien ihn in sein Herz geschlossen zu haben und Rupert verbrachte seine freie Zeit mit ihm solange es die rasch nachlassenden Kräfte des Alten gestatteten. Sleipnir war alterskrank und wußte, daß ihm nicht mehr viel Zeit blieb, aber als Rupert ihn nach der Bedeutung seines Namens fragte kicherte er, "So alt bin ich auch wieder nicht!"
Er sei allerdings nach Odins Reittier benannt, gab er zu, aber - "Wir sind eine sterbende Rasse, Rupert, und bald wird es keine Drachen mehr geben." Die wahren Drachen - Riesen von zehn, zwölf Metern Körpergröße waren damals keine Seltenheit - waren längst Geschichte. "Dr. Saebius ist mit seinen sieben Metern der Größte unter uns."
Und der Klügste, dachte Rupert, wagte es aber nicht auszusprechen um Sleipnirs Gefühle nicht zu verletzen. Überhaupt gaben ihm diese Patienten das Gefühl der geistig Unterlegene zu sein und das war ein schwerer Schlag für sein Ego.
Selbst Miss Tiamat, die Liebestolle, ließ ihn ungewollt ihre intellektuelle Überlegenheit spüren wenn sie ihn nicht gerade umgurrte. Dabei schien es ihr nicht darauf anzukommen wer er war sondern nur, daß er ein männliches Wesen war. Außerdem unterlag sie Stimmungsschwankungen, die mit den Mondphasen im Einklang standen, und in den Tagen um Neumond gab sie sich kühl rational.
"Typisch Drachenfrau," seufzte Sleipnir als Rupert - beiläufig wie ihm schien - Tiamat erwähnte. "Sie können nie genug haben und dabei sind sie nicht einmal besonders fruchtbar. Es dauert Jahrhunderte bis …"
"Aber ich sehe nur Tiamat! Wo sind die anderen?" Rupert erschauerte. Im Geiste sah er sich von Riesenfrauen umringt, die ihn zerquetschen würden ehe sie von ihm erhalten konnten was sie wollten. Wohin sollte er flüchten?
"Nur noch eine?" Sleipnir seufzte erneut und sein verfallenes Gesicht zeigte neue sorgenvolle Furchen. "Dahin, sie sind alle dahin …"
Rupert sah ein, daß er von dem elegischen Alten keine brauchbare Information erwarten konnte. Er nahm allen Mut zusammen und fragte Dr. Saebius.
Bei Monas Vater fühlte er einen Respekt der an Furcht grenzte. Das lag, sagte sich Rupert, an seiner imposanten Größe; selbst sitzend überragte er den vor ihm stehenden jungen Mann um mehr als das Doppelte.
"Drachenfrauen," sagte er gedehnt und seine ansonsten immer glatte Stirn legte sich in Falten, "einst gab es sie in großer Zahl - es gab wohl ebenso viele Frauen wie Männer. Aber dann begannen die Menschen Jagd auf uns zu machen - sie ließen sich die absonderlichsten Gründe dazu einfallen, zum Beispiel sollten wir einen sogenannten "Drachenstein" auf der Stirne tragen von dem sie sich Heilung aller Krankheiten versprachen! Haha …" Sein Lachen klang gepreßt. "Sie hätten uns nur zu bitten brauchen! Das heißt, einen Drachenstein konnten wir ihnen nicht geben, aber auf Heilkunst verstehen wir uns!"
"Aber jetzt verlassen Sie sich auf Dr. Fraiser und ihre Heilkunst?" fragte Rupert. Er war begierig zu hören was der Drache dazu sagen würde.
"Heilkunst?" entgegnete dieser und seine Sopranstimme klang noch höher als gewöhnlich indem er dem Wort einen abwertenden Ton gab. "Nun ja. Wissen Sie, junger Mann, im Grunde sind wir hierher gekommen um uns vor weiteren Nachstellungen zu schützen."
Dann seufzte er, "Teuer genug kommt es uns zu stehen …"
Rupert wußte was er meinte. Er hatte seit Neuestem die Buchführung des Hauses übernommen, die Dr. Fraiser ihm mit großer Erleichterung überließ. Als erstes hatte er festgestellt, daß Monsieur Rimbaud keinerlei Grund zur Klage hatte; das Haus trug sich quasi von selbst. Nun wußte er auch den Grund dafür: die Drachen zahlten.
"Aber Sie wollten ja mehr über Drachenfrauen wissen!" Dr. Saebius sah einen Moment vor sich nieder als wollte er seine Gedanken sammeln. Dann schaute er wieder auf. "Drachenfrauen sind - sie waren - kleiner und schwächer als wir Männer und verstanden es auch nicht so gut sich zu wehren. Sie fielen als erste. Dazu kommt, daß unsere Rasse nicht sehr fruchtbar ist, was wohl mit unserer Langlebigkeit zusammenhängt."
Er zuckte die Schultern, eine Geste die auf Rupert sehr menschlich wirkte. "Die Nachstellungen hatten zur Folge, daß wir Drachenmänner die Lust auf Sex verloren, aber bei den Frauen war das Gegenteil der Fall. Sie entwickelten einen ungeheuren Appetit auf Sex und was sie von uns nicht kriegen konnten holten sie sich bei den Menschen."
Er zuckte wieder mit den Schultern. "Sie haben ja gesehen wie sich Tiamat aufführt! Übrigens, falls Sie es nicht wissen sollten, sie heißt nach unserer Urahnin. Die Mutter aller Drachen war so groß, daß sie mühelos über dieses Haus hätte hinwegsehen können!"
"Ah, daher die Mischlinge!" Über Tiamat zu sprechen oder auch nur von ihr reden zu hören war Rupert nicht angenehm, aber Mona …
"Sie meinen Mona," sagte Dr. Saebius auch sofort. Er zögerte, dann, "Ja, wir hielten uns Gespielinnen. Was Drachenfrauen konnten, das konnten wir Männer auch, zumal wir den Gefallen an Sex nicht ganz verloren hatten…"
Er hielt inne und sah Rupert forschend an. Dann sagte er, "Sie glauben doch nicht etwa das Märchen, daß wir Jungfrauen gefressen hätten? Nein?" setzte er hinzu als Rupert den Kopf schüttelte. Er lachte gepreßt. "Schauen Sie, Menschen hatten früher ein beschwerliches Leben und für Frauen war es besonders hart. Die Mädchen mögen anfangs Furcht verspürt haben wenn sie zu uns kamen, aber sobald sie begriffen, wer wir waren, was wir sind …" Er senkte den Kopf wie um den Anflug von Trauer zu verbergen der sich über seine Züge breitete.
Doch dann sah er Rupert wieder direkt an und der junge Mann bemerkte den Schimmer in seinen Augen - Augen wie Mona, dachte er, goldfarben und die Pupille quergeschlitzt - "Ich kann mich noch gut an Lisa erinnern," sagte der Drache. "Lisa war Monas Mutter, ein junges fröhliches Ding als sie zu mir kam. Wir hatten viel Spaß miteinander."
Der feuchte Schimmer in seinen Augen verstärkte sich und die helle Sopranstimme klang gepreßt. "Sie starb bei Monas Geburt …"
Ein langer Augenblick verging in dem Rupert seine Gedanken sammelte. Mona ist die Tochter eines Drachen der eine Menschenfrau geliebt hatte, dachte er, und die Erkenntnis traf tief.
Dann sagte der Drache: "Tiamat ist ein Paradebeispiel. Wie alle Drachenfrauen vor ihr ist sie sehr ungestüm, um es gelinde zu sagen. Deshalb zogen die Männer die Töchter von Menschen vor, die zärtlich und liebevoll sein konnten. Das Resultat haben Sie gesehen: es gab kaum noch Jungdrachen!"
Er nahm einen tiefen Atemzug und dann sagte er, "Wir sind die letzten Drachen. Nach uns wird es keine mehr geben. Und das bringt mich auf Ihre Frage zurück: nein, Mischlinge gab es nicht! Drachen und Menschen sind zwar nahe miteinander verwandt aber dennoch kam niemals eine Frucht aus der Verbindung zwischen Drache und Mensch zustande. Bis auf Mona … Mona ist die einzige Ausnahme!"
Der Ausdruck tiefer Bewegung in den Zügen des Drachen erschütterte Rupert. "Sie lieben sie," sagte er gedämpft und wußte nicht warum er das sagte, "Sie lieben sie sehr!"
Der Drache nickte. "Sie ist mein ein und alles! Dennoch muß ich sie in die Hände eines anderen geben, und zwar bald!"
Er neigte den Kopf und blickte direkt in Ruperts Augen. Er weiß es! dachte der junge Mann entsetzt, er weiß wie es um mich steht! Der Blick schien ihn ins tiefste Mark zu treffen. "Wer sie zur Frau nimmt," sagte der Drache, und obwohl er so leise sprach daß Rupert ihn kaum verstehen konnte gellte seine Stimme wie eine Glocke und zerbrach die letzte Bastion …
"Wer sie zur Frau nimmt hat sein Glück gemacht," sagte der Drache.
Rupert sprang auf - er hatte nicht bemerkt, daß er sich gesetzt hatte, oder besser gesagt daß ihn seine Beine nicht mehr trugen als er Dr. Saebius' Worte vernahm und er hingesunken war - und rannte wie von Furien gehetzt aus dem Zimmer.
Er rannte den Gang hinunter, durch die Halle und aus dem Haus, direkt in das Gestrüpp das hier den Waldrand bildete, drängte sich zwischen Sträuchern hindurch deren Zweige wie Peitschen auf ihn einhieben - ohne zu merken was er tat und wohin ihn seine Füße trugen.
Sein Kopf schwirrte und eines klaren Gedankens unfähig kamen ihm nur einzelne Worte in den Sinn. Aus! Es war alles aus! Er konnte Mona nicht heiraten und damit war sein Leben verwirkt …
Sein Vater hatte ihm die ganze Strenge einer engstirnigen Lebensauffassung eingebläut. Der Mann bringt das Geld nach Hause, egal wie, und die Frau sitzt brav zuhause, stopft Strümpfe und versorgt die Kinder. Und dann war sein Vater gestorben ohne einen Penny zu hinterlassen …
Gott, wie er seinen Vater haßte!
Dr. Saebius hatte gesagt wer Mona heiratet hat sein Glück gemacht - das hieß doch, daß Mona reich war und für die Familie sorgen würde! Das konnte er aber auf keinen Fall zulassen. Und wenn er kein Geld hatte und nicht wusste, wie er es beschaffen konnte, war alles aus. Dann konnte er Mona nicht heiraten, so einfach war das!
Und so schrecklich …
Die Tage vergingen und Rupert versank immer tiefer in den finsteren Morast von Liebeskummer und Seelenpein. Er wurde schweigsam und wenn man ihn sah trug er einen Ausdruck von Kummer zur Schau dem seine Kollegen auswichen wann- und woimmer es ging. Auch die Patienten beklagten sich und das brachte bei Dr. Fraiser den Entschluß zur Reife ihn dahin zurück zu schicken woher er gekommen war - falls er nicht durch eine ernsthafte Aussprache zur Raison zu bringen war. Dr. Fraisers "Aussprachen" waren gefürchtet - sie konnte mit drei oder vier wohlerwogenen Worten ihr Gegenüber zu Boden schicken wie mit einem wohl gezielten K.o.-Hieb - aber ihr war der Grund für seinen Zustand nicht verborgen geblieben und außerdem mochte sie Rupert, und so zog sie die Aussprache doch immer wieder hinaus. Wer weiß, vielleicht würde er ja einsehen was er sich und anderen antat und sich zusammennehmen. Was ihm fehlte war sich einen Ruck zu geben und die Sache aus der Welt zu schaffen …
Zu Dr. Saebius' Zimmer ging er nur weil er sich der Pflicht nicht entziehen konnte den Patienten zu versorgen, und so wurde jeder Besuch bei Monas Vater ein Canossa-Gang. Seine anfängliche Furcht vor dem riesigen Drachen hatte sich ins Unermeßliche gesteigert obwohl gerade er vor jedem anderen hätte einsehen müssen wie wenig Grund dafür bestand.
Dr. Saebius trug seine Intellektualität nicht zur Schau wie es zum Beispiel Dr. Severance tat. Seine überragende Klugheit war eine der Säulen seiner Güte, aber bei aller Intelligenz hatte er nicht vorhersehen können wie dramatisch seine Bemerkung über Monas Reichtum auf den jungen Mann wirken würde. Der offenkundige Schmerz in Ruperts Antlitz traf ihn tief.
Daß Rupert sein Schwiegersohn werden würde war eine unumstößliche Tatsache. Daran gab es nichts zu rütteln, wenngleich Dr. Saebius nicht die geringste Absicht zum Rütteln hatte. Der Wahl seiner Tochter würde er niemals entgegentreten selbst wenn sie sich einen Buschmann aus der Kalahari ausgesucht hätte - er gestattete sich ein schmerzliches Lächeln als ihm bewußt wurde, daß ein jeder der dies hörte sogleich Kleinwuchs mit einem Mangel an geistiger Größe gleichsetzen würde - denn sie war klug genug zu wissen was oder wen sie wollte. Er beschloß sich mit Sleipnir auszusprechen.
Wenn Rupert sich vor Dr. Saebius fürchtete, zur Sleipnir hatte er Vertrauen. Ihm schüttete er sein Herz aus. Dem Alten war die Geschichte nicht neu, dennoch hörte er ihm geduldig zu bis Rupert mit dem Aufschrei endete, "Ich kann mich doch nicht von ihr aushalten lassen!"
Sleipnir schüttelte den Kopf. "Ich verstehe den Grund für Ihre Sorgen nicht. Sie mußten doch wissen daß Drachen reich sind!"
"Ja, aber Mona - "
"Ist reich." Der Alte nickte. "Schauen Sie, unter allen Legenden hat diese einen wahren Kern: Drachenschätze existieren wirklich! Natürlich haben Drachen niemals auf Haufen von Juwelen und Geschmeide herumgelegen um sie zu bewachen; sie haben sie nur gut versteckt. Außerdem ist das Zeug längst aus den Höhlen in Bankschließfächer gewandert, und die Wertpapiere dazu."
"Kann - " Ruperts Wimmern klang wie ein Aufschrei, "kann sie ihr Erbe denn nicht ablehnen?"
"Könnte sie machen," nickte der Alte. "Sie hat ja selber genug. Aber was würde das bringen?"
"Und wenn sie das Geld verschenkt, einer Hilfsorganisation vielleicht? Oder sie könnte es unter den Armen verteilen!"
"Junger Mann," sagte Sleipnir streng, "Sie wollen doch hoffentlich nicht mit Gewalt eine Inflation auslösen?"
Völlig verstört, aller Hoffnung bar, rannte Rupert aus dem Zimmer. Was der alte Drache ihm nachrief hörte er nicht mehr.
Letzterer schüttelte den Kopf. "Die Jugend von heute …" Er griff nach der Klingel.
Kurz darauf trat Mona ein, ein erwartungsvolles Lächeln auf den Lippen. "Wie ist es gelaufen?"
Sleipnir seufzte. "Ich hab's vermasselt, Mona! Ich habe ihm von deinem Reichtum erzählt."
"Was!" Mona schrie es fast, "Warum denn, um alles in der Welt?"
"Er sprach von nichts anderem."
"Habt Ihr auch den Drachenstein erwähnt?"
"Nein, den nicht." Sleipnir schüttelte den Kopf. "Nur, daß du mehr besitzt als die gesamte New Yorker Börse an einem Tag umsetzen kann …"
Mona hatte sich zu Sleipnir auf das Bett gesetzt. Nun krallte sie die Hände in die Bettdecke wie um sich festzuhalten. Sie senkte den Kopf und flüsterte, "Und was mache ich jetzt?"
"Jetzt hilft nur noch eine drastische Maßnahme," erwiderte der Alte und seine Stimme klang müde.
Dr. Fraiser bat Rupert in ihr Arbeitszimmer. Es tat ihr in der Seele weh zu sehen wie der junge Mann litt aber es ging nicht anders; die Arbeit am Wohl der Patienten hatte Vorrang. Sie bemühte sich um Takt aber am Ende kam es doch heraus: wenn er sich nicht zusammennahm mußte er gehen.
Rupert hatte nichts anderes erwartet, doch als er die Ärztin die schrecklichen Worte sagen hörte fuhr es aus ihm heraus sodaß Dr. Fraiser erschrocken zusammenfuhr, "Nein!"
Alles nur das nicht! Wenn er Mona verlassen mußte, sie nicht mehr sehen durfte, konnte er sich ebenso gut vor den nächsten Zug werfen (daß hier keine Züge verkehrten war im Moment unerheblich. Wer lebensmüde ist findet auch einen Weg sich das Leben zu nehmen.)
Dr. Fraiser seufzte. Ihrem praktischen Geist war es unverständlich, daß ihm das Nächstliegende nicht in den Sinn kam. Nichts war logischer als …
"Fragen Sie sie doch einfach!" sagte sie.
Aber genau das war unmöglich. Wie konnte er sie bitten seine Frau zu werden wenn er ihr kein Leben in Luxus bieten konnte - er hatte ja nicht einmal die Mittel für ein gemeinsames Leben in Armut!
Er übersah völlig, daß er Mona noch kein einziges Mal elegant gekleidet noch irgendwelchen Schmuck tragen gesehen hatte. Er besaß die geschärften Sinne des Reporters dem keine Kleinigkeit entgeht und unter normalen Umständen wäre ihm aufgefallen, daß Mona auf Äußerlichkeiten keinen Wert legte. Nur waren dies keine normalen Umstände; man kann auch nicht sagen, daß er nur einfach verliebt war. Rupert liebte Mona wie er außer seiner Mutter niemals vorher jemanden geliebt hatte.
Er war in leibhaftiger Bestätigung der Binsenweisheit, blind vor Liebe.
An diesem Abend ging Rupert früh zu Bett. Er war zur Nachtbereitschaft eingeteilt und der Vorausschlaf würde ihn im Fall des Falles ausgeruht sein lassen (diesen Tip verdankte er Jean.) In diesem Haus konnte man jedoch in aller Regel ruhig durchschlafen.
Es war Sommer und daher noch hell als er sich hinlegte. Er streckte sich lang aus - nicht ohne sich wie jedesmal wenn er sich hinlegte zu verwundern, daß es ein Bett gab das lang genug für ihn war - um seinen Gliedern Ruhe zu gönnen, wie seine Mutter immer zu sagen pflegte. Seine Mom die sich zu Tode geschuftet hatte um ihm das Studium zu ermöglichen …
Die Strahlen der sinkenden Sonne gaben der Zimmerdecke einen rötlichen Schimmer und ließ Bilder darauf ahnen. Moms verhärmte Züge tauchten auf … "Lymphdrüsenkrebs," hatte der Arzt gesagt, "da war nichts zu machen. Leider!"
"Unsinn!" Dr. Saebius' Sopran klang ungewohnt scharf und die goldenen Drachenaugen sahen ihn tadelnd an. "Der Drachenstein …"
"Aber es gibt doch keine -" schrie er von schrecklichen Ahnungen erfüllt - und öffnete schlaftrunkene Augen. Sein Zimmer war von Mondlicht durchflutet das allen Gegenständen in seinem Gesichtsfeld einen magischen Schimmer verlieh. Er lauschte aber kein Laut drang an seine Ohren. Aus irgendeinem Grund begann sein Herz fühlbar zu schlagen.
Er schalt sich einen Narren der sich von Träumen erschrecken ließ und drehte sich auf die andere Seite. Das Bett knarrte.
Das Bett hatte noch nie geknarrt. Er hob den Kopf und blickte um sich. Hatte sich jemand hereingeschlichen und eine Diele zum Knarren gebracht? Aber alle Fußböden im Haus waren gefließt, da konnte nichts knarren. Das Mondlicht warf Schatten von tiefer Schwärze, die konnten einen Menschen verbergen wenn er sich nicht bewegte. Aber seinen Atem konnte man hören! Rupert hielt den Atem an und lauschte. Nichts.
Doch!
Jetzt hörte er es deutlich: ein Fingernagel kratzte auf Holz. Das Geräusch erklang hinter seinem Kopf, aber hinter seinem Kopf war nur die Fensternische! Er drehte den Kopf und sah zum Fenster, aber da war nichts.
Ein Schatten bewegte sich vor dem Fenster, verschwand und kehrte wieder. Wie ein Kopf der hereinzuspähen suchte.
Das Fenster war als Dachgaube gestaltet, daher die Nische. Rupert stand auf, warf seinen Hausmantel über und öffnete das Fenster. Das Licht des tiefstehenden Mondes traf seine Augen. Auf der Dachschräge draußen kauerte eine Gestalt die von innen heraus zu leuchten schien; Mondlicht auf nackter Haut. "Junge, hast du einen festen Schlaf!" sagte eine jugendliche Stimme, halb vorwurfsvoll halb lachend. "Du sollst - "
"Eckhart!" Erleichterung überschwemmte Rupert, verursachte leichten Schwindel. Seine Hände suchten Halt, umklammerten den Fenstersims. "Eckhart, was .machst du da draußen?"
"Nun, ich soll dich rufen. Du möchtest bitte -"
"Eckhart, was machst du da draußen auf dem Dach?"
Eckart deutete hinter sich. "Kannst du mir sagen wie ich mit diesen Flügeln ins Haus kommen soll?" Hinter ihm schwebte eine dunkle Wolke mit undeutlichen Umrissen die leicht waberte.
"Flügel?" Rupert war noch zu benommen um zu begreifen was er sah.
"Flügel, ja!" rief der Junge, "Drachenflügel! Ich bin ein Drache, weißt du noch?"
"Drache? Ach ja," stammelte Rupert und versuchte zu begreifen was er nicht verstand. Die Flügel auf Eckharts Rücken bewegten sich und Rupert spürte einen Luftzug in seinem Gesicht. "Woher hast du diese Flügel?"
"Die hatte ich schon immer," entgegnete der Junge. Er stand auf und bewegte sich zum Dachrand. Die Flügel rauschten dicht vor Ruperts Gesicht und er mußte sich mit aller Kraft festhalten um nicht umgeweht zu werden.
"Wieso habe ich sie noch nie gesehen?" Rupert spürte ein Gefühl der Angst in sich aufsteigen. Der Jungdrache stand zu dicht am Dachrand! Wenn er …
"Sie waren unter meiner Kleidung verborgen." Eckhart sprach über die Schulter. "Kommst du nun?"
"Wohin?"
"In den Hof!" rief Eckhart fröhlich und sprang. Der Dachrand war leer bis auf den Gargoyle neben seinem Fenster dessen Steinaugen ausdruckslos vor sich hin starrten. Ruperts erschrockener Aufschrei wehte hinaus in die Nachtluft.
Ungewöhnliche Ereignisse erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. Rupert war schon halb durch das Fenster geklettert als ihn seine Höhenangst überfiel. Hinter dem Dachrand lauerte die Tiefe. Er sprang ins Zimmer zurück, rannte zur Tür und kaum dort angelangt erinnerte er sich des offenen Fensters. Er machte kehrt, verlor einen Hausschuh kickte den anderen von seinem Fuß und rannte zum Fenster. Das knirschte und klirrte als er es zuwarf und erschrocken blieb er einen Moment stehen. Das Fenster blieb heil und er rannte wieder zur Tür, rannte hindurch und in den Gang hinaus. Die Zimmertür hinter ihm blieb weit offen.
Der Gang war notdürftig vom Nachtlicht erleuchtet aber zu seinem Glück standen dort weder stehengelassene Stühle noch verlorene Hausschuhe herum, sodaß er nicht stolperte. Das Herz schlug ihm im Hals als er den Gang entlang stürzte, das Bild von Eckharts zerschmettertem Leichnam vor seinem inneren Auge abwechselnd mit der Sorge wegen des Höllenlärms den er verursachte - Sorge um das Wohlergehen der Patienten war oberste Obliegenheit des Personals!
Am obersten Treppenabsatz angelangt, schoß er übers Ziel hinaus und fing sich im letzten Augenblick ehe er über die Balustrade stürzen konnte. Er übersprang die fünf Stufen zum nächsten Podest, trat auf etwas Hartes das ihm einen stechenden Schmerz im rechten Fuß verursachte und eilte etwas langsamer und mit der Hand auf dem Geländer die vier Treppenfluchten hinunter. Als er unten anlangte hatte er bereits den Schmerz vergessen.
Er eilte den unteren Gang entlang so rasch er vermochte, riß die hintere Tür vollends auf die schon wieder halb offen stand - er würde mit Dr. Fraiser reden müssen; die Außentüren sollten des nachts verschlossen sein um lichtscheues Gesindel (das war ihr Lieblingsausdruck) von Einbrüchen abzuhalten - und raste in den hinteren Hof hinaus.
Rupert war aus tiefem Traumschlaf gerissen worden und keineswegs richtig wach als Eckhart sich vom Dach stürzte. Nicht die Worte des Jungdrachen sondern der Schock jagte ihn die Treppen hinunter - Dr. Severance hätte gesagt, er sei von den Furien des Adrenalin gehetzt worden, aber zur Erleichterung aller sei angemerkt, daß der Arzt zu dem Zeitpunkt nicht anwesend war - und als er unten anlangte hatte Ruperts Denkfähigkeit vollends ausgesetzt. In einer Art Tunnelblick sah sein geistiges Auge den Jungen mit zerschmetterten Gliedern in einer riesigen Blutlache liegen.
Stattdessen sah er Eckhart sehr lebendig neben seinem Bruder und Mona stehen und hinter dem Trio ein Dutzend Wesen mit denen er in den letzten Wochen täglich Umgang gepflegt hatte die er aber jetzt zum ersten Male auf ihren Füßen stehen sah - Wesen so groß, daß sie in den Himmel zu ragen schienen - und alle trugen sie riesige schwarze Flügel auf ihren Rücken mit denen sie einen Sturmwind erzeugten der ihr lautes Lachen verschluckte. Riesige Hände langten nach ihm und tätschelten ihm den Rücken, und ehe er sich versah hatten sie ihm den Hausmantel und die Unterwäsche ausgezogen, sodaß er plötzlich so nackt dastand wie sie alle.
Wenn er es bisher nicht bemerkt hatte so zeigte ihm ihre Nacktheit jetzt daß sie sich in der Farbe ihrer Haut deutlich von Menschen unterschieden. Einzig Mona -
Einzig Mona, deren wilde Schönheit mehr Sehnsucht in ihm erweckte als je zuvor, lachte nicht. Ihre Augen - schwarz weil ihre geweiteten Pupillen das Gold ihrer Irisse gefressen hatten - blickten ihn zornig an. Sie trat auf ihn zu und in der Art ihres Schreitens erweckte sie den Eindruck der sprungbereiten Tigerin.
Vollends außer Takt gebracht tat Rupert unwillkürlich ein, zwei Schritte zurück und die "Tigerin" setzte ihm nach. "Du," fauchte sie und in seinen Ohren klang ihre Stimme wie das Gebrüll einer jagenden Löwin, "du bist also das Bürschlein, das sich zu gut düngt für mich - " Aber, aber wollte er stammeln und kein Ton gelangte über seine Lippen, Du bist es doch die zu gut ist für mich …
Er fand sich in einem grausamen Alptraum gefangen, hörte nicht die lachende Stimme in nächster Nähe, Gekonnt! prustete Dr. Saebius, ai, wie gut sie das Spiel spielt …
"Nun," sagte Monas Stimme und Rupert fühlte ob der Eiseskälte Schauer über seinen Körper jagen, "wenn Du mich nicht willst so will ich dich erst recht nicht!"
Sie machte brüsk kehrt und die Spitze ihres Flügels fuhr ihm übers Gesicht - Gekonnt stöhnte ihr Vater voller Entzücken, gekonnt!
- wie die zärtliche Hand einer liebenden
Frau …
Ein Flügelschlag hob sie in die Höhe - im Sprung machte sie kehrt und fuhr auf das jämmerliche Bündel Elend herab. Der harte Aufprall warf ihn zu Boden und dann spürte er wie ihr Körper sich an ihn drängte und ihre Lippen heiß auf seinem Mund. Ganz wie von selbst und weil er nicht anders konnte schlang er seine Arme um sie und hörte ihr Flüstern, "Wir wollen …" Aber was sie wollte ging unter in dem Rauschen in seinen Ohren und seinem hämmernden Herzschlag …
Ein unbeschreibliches Glücksgefühl glühte in seinem Herzen und gerade als er dachte - besser gesagt, als der Wunsch ihm durch den Kopf schoß - sie für immerdar in seinen Armen zu halten und sie nie mehr loszulassen verließ ihn die süße Last, Rupert wurde in die Höhe gerissen und ehe er sich versah schwebte er hoch über dem Boden. Als stählerne Finger sich in seine Muskeln bohrten und ihm schier die Arme abrissen - er begriff nicht, daß es sein Körpergewicht war das an seinen Armen zerrte - sah er die lachenden Gesichter der beiden Jungdrachen über sich und hörte das Rauschen ihrer riesigen schwarzen Schwingen (er bildete sich nur ein sie zu hören würde er demnächst erfahren, denn Drachenflug ist lautlos) und vernahm ihren freudigen Ruf, "Jetzt lernst du Drachenliebe!"
Mit mächtigen Flügelschlägen glitt Mona heran und drängte ihren Körper der Länge nach von unten an ihn - wie konnte ein Mensch rückwärts fliegen, wie ein Schwimmer auf dem Rücken durch die Lüfte gleiten? Konnten denn Menschen fliegen - er griff nach ihr und wollte sie halten, und schon war sie wieder weg. Er stöhnte laut wo bist du und sie kam wieder herbeigeflogen um sich von neuem an ihn zu schmiegen und so ging ihr Spiel weiter …
Für Rupert blieb die Zeit stehen. Immer wieder kam Mona herangeflogen und schmiegte sich einen Augenblick lang an ihn um gleich wieder von ihm wegzufallen und Kreise zu fliegen. Sie überschlug sich im Flug, tauchte weg und stieg in die Höhe, immer wieder flog sie heran und entzog sich ihm ehe er sie halten konnte …
Wäre er nicht in Trance gefangen gewesen hätte Rupert die anderen Drachen bemerkt wie sie ihrerseits Kapriolen in den Lüften vollführten und hätte vielleicht auch Tiamat ähnliche Kunststücke machen sehen wie Mona, nur, daß sie von einem Drachen zum nächsten flog ohne sich bei einem recht aufzuhalten.
Einmal hörte er Eckhart rufen - oder war es Wieland - "Paß auf wohin du zielst, Mona, sonst hast du noch einen Liebhaber!" Und hörte Wielands - oder war es Eckharts - prustendes Lachen als er sich in einer Wolke unbeschreiblichen Dufts gehüllt fand, die ungeheures Verlangen in ihm weckte …
Schließlich hörte er Eckharts Stimme - er hörte es deutlich - "Laßt uns eine Pause machen, wie müssen ausruhen!" Sie ließen ihn auf eine Bergspitze hinabgleiten, hielten ihn aber fest um ihn vor einem Absturz zu bewahren (als er sie am nächsten Tag wieder traf sagten sie ihm er habe deutliche Anzeichen von Schwindel gezeigt.) Die Drachen ließen sich auf Berghängen nieder, auf Felsspitzen und Baumwipfeln die sich unter ihrem Gewicht neigten, lachend und in einer Sprache schwatzend die Rupert nicht verstand, während Mona unermüdlich ihre Kreise flog, immer vor seinen Augen und stets eine Fingerbreite außerhalb seiner Reichweite …
Kurz vor der Morgendämmerung ist die Nacht am dunkelsten. Der Mond war längst untergegangen als das freudig erregte Völkchen lustig schwatzend in den Hof hinter dem Krankenhaus einfiel. Die Zwillinge ließen sich mit Rupert auf das Dach neben seinem Fenster herab wo sie der Gargoyle mit dem gleichen ausdruckslosen Gesicht und ins Leere starrenden Augen begrüßte. "Verdammt," sagte Eckhart ärgerlich, "er hat das Fenster verschlossen!" und "Verdammt!" echote Wieland, gleichfalls mit Ärger in der Stimme.
Sie stürzten sich vom Dach und Rupert verspürte zum ersten Mal, seit sie ihn in die Höhe gezogen hatten Todesangst. Er hätte wissen müssen, daß die unbegründet war, hätte es auch sicher gemerkt, wenn ihm nicht Erschöpfung alles schwarz vor seinen Augen werden ließ.
Aber dann stand er auf sicherem Boden und während er die Augen öffnete und sich nach Halt umsah waren Drachen um ihn herum damit beschäftigt ihre Flügel zu falten.
Das an ihren Beinen herabrinnende Blut sah er nicht, roch lediglich eine fremd riechende Ausdünstung, die seinen Magen umkehren wollte …
Rupert schwankte wie ein Rohr im Wind, fiel nur deshalb nicht, weil ihn riesige Drachenleiber daran hinderten, aber auch ihr lustiges Schwatzen verebbte. Dann faßten ihn Drachenhände - seine Arme waren taub und daher merkte er es erst als sie ihn zogen - und Eckharts Stimme sagte, "Auf, Alter! Endspurt!"
Es machte ihnen sichtlich Mühe ihm die vier Treppen hinaufzuhelfen. Alle drei kamen außer Takt und stolperten reichlich ungeschickt die Treppen hoch. Wenn es sie sonst zum Lachen gereizt hätte, diesmal blieben die Zwillinge stumm. Sie waren zu erschöpft.
Vor seiner Tür hielten sie. Die Zwillinge versicherten sich, daß er nicht umkippte, dann tätschelten sie ihm die Schulter - er spürte es nicht. Er hörte nur ihr müdes "Mach's gut, Alter!" und dann polterten sie die Treppe hinunter.
Rupert stand vor seinem Zimmer und wußte nicht wie er die Tür öffnen sollte (er hatte längst vergessen, daß er sie offen gelassen hatte.) Er spürte seine Arme nicht, konnte seine Hände nicht bewegen. Später ja, morgen, vielleicht übermorgen würden sie höllisch wehtun und brennen wie Feuer. Aber nicht jetzt.
Dann legte sich ein weicher Arm um seine Schultern. Ein lieblicher Duft umschmeichelte ihn und die süßeste aller Stimmen sagte, "Liebling, du stehst an der falschen Tür!"
"I-ich," stotterte er und verfluchte seine krächzende Stimme, "falsche Tür? Wie-wieso?" Das ist doch mein Zimmer, wollte er sagen aber die Stimme gehorchte ihm nicht.
Mit der anderen Hand faßte sie sein Kinn und zwang ihn den Kopf zu drehen sodaß er in ihre Augen blickte. Ihre Pupillen waren weit geöffnet und er versank in einem bodenlosen Born erquickenden Labsals. "Ohne Flügel," sagte sie und obwohl ihre Stimme ernst klang hörte er in ihr den Jubel himmlischer Geigen, "hast du die Paarung mit mir nicht vollziehen können. Das mußt du jetzt nachholen!"

Fortsetzung folgt


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