SCHWERPUNKTTHEMA


DER VOGEL GREIF


SELTSAME DETAILS ZUM VOGEL GREIF

von Eva Kalvoda



Greife werden angeblich bis zu 60 Jahren alt.
Entgegen der Landläufigen Meinung könnte es doch ein "reales" Vorbild für den Greif geben: Der Protoceratops soll von der Ferne wie ein Greif ausgesehen haben.
Es gibt viele Städte und Gemeinden, die den Greif in Wappen oder Namen führen, doch keines außerhalb der ehemals slawischen Gebiete.
In 1001 Nacht kommt ein Vogel Roc vor, der mit dem Greif gleichgesetzt wird. (Obwohl wir Fantasiefans natürlich wissen, dass das zwei völlig unterschiedliche Arten sind!)
Dante Alighieri schrieb ein Gedicht, in dem der Greif vorkommt.
Einer der berühmtesten Greife kommt in Alice im Wunderland vor: fest in der Sonne schlafend.
Der Greif gilt als männlich und als Einzelgänger, wohl auch der Grund, warum er ausgestorben ist.
Aus der Aspirinwerbung: Ein Greif, ein Zerberus und eine Hydra haben Kopfweh. Wer braucht am meisten Aspirin?
Unzählige Sportclubs führen Greif im Namen, mehrere Autoren heißen Greif, aber Bücher mit dem Vogel Greif im Titel gibt es nur wenige. (Sieht man von Titeln wie folgende ab: Greif nach den Sternen; Ich greif mit Freude zu Feder; )
Ein Panzer, ein Schulsegelschiff, unzählige Adlige, ein Peilschiff, eine bayrische Unterstützungseinheit, zwei Marineboote, und eine Brauerei heißen Greif.
Sieben Automobil- und Lastkraftwagenhersteller verwenden den Greif in ihrem Markenlogo, darunter so bekannte wie Gumpert, Saab oder Scania.
Unser allseits beliebter Klett-Cotta Verlage verwendet ebenfalls den Greif im Logo.
Es gibt eine Unterart des Greifs, die ab der Hüfte einen Fischleib hat, und somit Fischgreif heißt.
Bei Hohlbein ist der Greif ein Böser!
Großherzog Friedrich Franz III. stiftete 1884 den Greifenorden, eine Auszeichnung in fünf Graden. König Ferdinand von Kastilien war da noch früher dran. Er stiftete schon 1410 einen Greifenorden.
In Basel gibt es einen Festtag im Jänner, der "Vogel Gryff" heißt.
Viele kirchliche Institutionen haben auf ihren Inventarlisten Greifeneier angeführt. (Untersuchungen ergaben jedoch, wenn wundert's, alles nur Straußeneier)
Die Gebrüder Grimm schrieben gleich zwei Märchen, wo Greife vorkommen: "Das singende springende Löweneckerchen" und "der Vogel Greif".
Die Romanserie "Im Land des Greif" von Jane Welch zählt bereits elf Bände und keine Ende in Sicht.
Die Gründungslegende der Stadt Greifenberg in Pommern ist sehr humorig. Sie besagt, die Leute wollten die Stadt auf dem Lübzower Berge errichten, und schafften allerlei Baumaterial heran. Doch eines Nachts trug der Vogel Greif, der in der Nähe seinen Horst hatte, all dieses Baumaterial vom Berg hinab und legte es anderswo ab. Daher beschlossen die Leute, dort zu Bauen, wo nun mal das ganze Zeug herumlag, und das ist der Ort, wo die Stadt auch heute noch steht.
Die einzige Erwähnung eines Vogel Greif in der Nordischen Mythologie geht auf einen sprachlichen Fehler zurück. Die Hexe Louhi verwandelte sich in einen eisernen Vogel, einen riesigen Greifvogel, um den Helden Vainamoinen einen Talisman zu entreißen. Daraus wurde dann in Kurzform ein Greif, der jedoch rein äußerlich nicht das Geringste mit dem Vogel Greif zu tun hat.


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