REZENSION


ULTRAVIOLET

von Andreas Leder



USA, 2006, Science Fiction, 87 Minuten,
Darsteller: Milla Jovovich (Das fünfte Element), Cameron Bright (X-Men: Der letzte Widerstand), Nick Chinlund (Riddick - Chroniken eines Kriegers), William Fichtner (Spiel ohne Regeln)
Regie & Drehbuch: Kurt Wimmer
Musik: Klaus Badelt (Fluch der Karibik)

Am Ende des 21. Jahrhunderts ist eine unkontrollierbare Epidemie ausgebrochen: Ein künstliches Virus verwandelt Menschen in so genannte Hämophagen. Sie verfügen über schnellere Bewegungen, höhere Intelligenz und größere Kraft, brauchen aber auch das Blut anderer Menschen als Nahrung, um
überleben zu können.
Bald schon treibt die Epidemie die Welt an den Rand eines Bürgerkriegs zwischen den Menschen und den Angehörigen der neuen Spezies, die wie Aussätzige an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Die Regierung will nur ihre Vernichtung. Warum aber die vampirähnlichen Hämophagen gejagt werden, was sie so sind und tun, das erfährt man nicht. Offensichtlich haben die nicht infizierten Menschen Angst vor ihnen, aber das kann sich der Zuseher nur selber zusammenreimen.
Die Heldin ist eine Infizierte, die "ultra"-schöne und "ultra"-tödliche Kämpferin Violet (Milla Jovovich). Sie macht es sich zur Aufgabe, einen 9-jährigen Jungen (Cameron Bright) zu beschützen, der als Klon entstanden ist und in dessen Blut Abwehrkörper gegen das künstliche Virus zu finden sind. Damit könnte die Seuche endlich beherrscht werden.
Schon nach wenigen Minuten kommt es zu den ersten Kampf- und Verfolgungsszenen, denen man leider ansieht, dass sie hauptsächlich im Computer entstanden sind.
Der große Bösewicht ist Kardinal Daxus (Nick Chinlund), der Violet jagen lässt und ihr immer neues Futter für ihre vielen Maschinenpistolen und auch das katana-ähnliche Schwert liefert. Viele Kampfszenen sind so dargestellt oder gefilmt, dass man nicht einmal erahnen kann, was Violet getan hat, um jene zehn oder zwanzig Gegner auszuschalten, die sie gnadenlos eingekreist haben und nur darauf warten, den Befehl für den Fangschuss zu erhalten.
Violet obsiegt trotzdem und nimmt schlussendlich Rache an den bösen Menschen.
Dass es sich bei Ultraviolet um eine Comic-Verfilmung handelt, habe ich dem Vorspann entnommen, der Comic ist an mir vorüber gegangen. Manchmal hatte ich den Eindruck, die Kameraführung nimmt Anleihen bei den "Matrix"-Verfilmungen (mit Keanu Reeves), doch irgendwie hat das nicht ganz so gepasst, da hat immer noch was gefehlt, als wäre der Lehrling hinter der Kamera gestanden und nicht der Meister.
Viel Story gibt der Film ja nicht her, dafür viel zu viele Tote (man sollte einmal nachzählen) und viel zu undurchsichtige Stunt- und computeranimierte Szenen.
Der einzige Ansatz, der mir als SF-Fan gefallen hat, wurde als "Raumkomprimierung" bezeichnet. Damit wurde erreicht, dass die Heldin im Inneren ihres schlanken und eng eingekleideten Körpers ein ganzes Waffenarsenal samt unglaublichen Mengen an Munition und zusätzlich noch die zwei Meter lange Schwertklinge mitführen konnte.
So gerne ich Milla Jovovich sehe, konnte ich diesem angeblichen "Actionspektakel" sonst nicht viel abgewinnen.


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