SCHWERPUNKTTHEMA


ZWERGE


EIN WAHRER ZWERG

von Eva Kalvoda



Ein Zwerg fiel einst in eine Ritze,
da überkam ihn vor Wut die Hitze.
Mit vor Erregung rotem Kopf,
hing er da, der arme Tropf.

Ein kleines Fairy flog vorbei und dachte,
"Ich bin erstaunt!" und herzlich es lachte,
das kleine Ding ob der glühenden Gestalt,
die da hing, schimpfend in dem Spalt.

Da rief der Zwerg: "Du dummes Ding!
Hör auf zu lachen oder flieg dahin!
Wie kannst du es denn lustig finden,
wenn ich mich muss hier unten winden."

"Wie würde es dir denn gefallen,
würden sich hier Netze ballen,
und du wärst durch Unacht darin gefangen,
und müsstest um dein Leben bangen?"

Darüber dachte das Fairy kurz nach,
und stellte fest mit reichlich Ungemach,
das wäre wirklich äußerst schlimm,
und dämpfte deshalb das Lachen in der Stimm'.

"Soll ich Dir denn Hilfe holen?
Ich weiß die Zwerge von den Kohlen,
sind nicht weit den Weg hinauf,
die holen dich sicher hier heraus."

Der Zwerg überdachte seine Lage,
und war schon daran, ja zu sagen,
da fiel ihm das Lachen wieder ein,
und das von Zwergen ist äußerst gemein.

Lieber wollte er hier verrecken,
als der Zwerge Spott zu wecken.
"Das wär' sehr fein, doch Danke nein,
ich möchte noch ein wenig allein sein."

Da flog das erstaunte Fairy lieber weiter,
und fand das Ganze gar nicht mehr heiter,
es dachte das Zwerge schon sonderbar sind,
launisch und wechselhaft wie der Wind.


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