SCHWERPUNKTTHEMA


ZWERGE


"DIE ZWERGE"-REIHE

von Eva Kalvoda



Die Zwerge-Bücher von Markus Heitz sind mittlerweile auf eine vierbändige Reihe angewachsen und tatsächlich gibt es sogar schon ein Ablegerbuch dieser Welt mit dem Titel "Gerechter Zorn", das den Auftakt zu einer neuen Reihe bildet, in dessen Fokus allerdings eine andere Rasse steht.
Die Filmrechte sind auch schon vergeben, der TV-Zweiteiler zum ersten Band soll 2010 gedreht werden.
Die Titel der Zwerge-Bücher lauten: Die Zwerge (2003), Der Krieg der Zwerge (2004), Die Rache der Zwerge (2005), und Das Schicksal der Zwerge (2008).

Der zeitliche Abstand des letzten Bandes ist offenbar vom Autor absichtlich gewählt worden, da dieser schon im dritten Band ankündigte, dass seine erdachte Welt nun ein wenig Zeit für sich brauche. Auch spielt der letzte Band 250 Jahre nach dem dritten.

Eigentlich wollte ich euch hier eine wertfreie Schilderung der Handlung des ersten Buches darbringen, da ich noch kein einziges der zwei mir bekannten Bücher gelesen habe.
Beim recherchieren habe ich dann allerdings gemerkt, das es mittlerweile vier davon gibt, die Reihe abgeschlossen ist, und bin sogar auf eine recht detaillierte Inhaltsbeschreibung aller Bücher gestoßen. Und hier ist dann leider auch mit meiner wertfreien Einstellung vorbei gewesen.
Ich weiß, ich darf mir eigentlich keine Meinung bilden, wenn ich nicht die Bücher gelesen habe, aber da ich die Handlung nun mal grob kenne, kann ich zumindest zu dieser mein Kommentar abgeben. (Und muss es auch, wenn ich nicht daran ersticken will!)
Es tut mir leid es geradeaus sagen zu müssen, aber ich kann mich des Eindrucks nicht erwähren, dass Markus Heitz den ersten Band als Einzelbuch konzipiert hat, und dann auf Grund des großen Erfolges einfach versucht hat, die Geschichte möglich oft zu verlängern. Nur so kann ich mir erklären, wie oft Hauptprotagonisten sterben, nur um dann doch wiederbelebt erneut aufzutauchen. Dass der aller oberste Hauptheld im letzten Buch nicht nur ein Quasi-Zombie ist, sondern auch noch gegen alles antritt, für das er zuvor gekämpft hat, ist für mich nur ein verzweifelter Versuch, in wieder ins Geschehen zu bringen. Gut, er wechselt eh gleich wieder die Seiten, trotzdem finde ich es unmöglich.
Aber wie gesagt, ich habe keines der Bücher gelesen, also bildet auch selbst ein Urteil, ich werde nur die wichtigsten Handlungsstränge anführen, teilweise weil die vielen Nebenstränge verwirrend sind, teilweise aber auch damit ihr noch genug Überraschungen erleben könnt, wenn ihr die Bücher lest, aber gewisse ironische Bemerkungen kann ich mir wirklich nicht verkneifen:

Die Zwerge
Im Geborgenen Land leben fünf Zwergen-stämme, die die fünf Pässe zum Geborgenen Land bewachen und verteidigen. Der fünfte Stamm fällt im Kampf gegen die eindringenden Orks, Trolle und Oger und so kann sich das "Tote Land" ausbreiten und die gefallenen Zwerge als Untote in die eigene Armee eingliedern.
Die sieben Menschenreiche und das Elbenreich werden nicht nur von Orks bedrängt, sondern auch von bösen Elfen, den so genannten Albae, angegriffen, die nur mit Hilfe der Zauberer in Schach gehalten werden.
Der Hauptheld, Tungdil Bolofar ist ein Zwerg, der bei einem menschlichen Magnus aufwuchs, welcher ihn mit magischen Utensilien zu einem Schüler schickt. Während Tungdil sich auf die Suche nach dem Schüler seines Ziehvaters macht, muß dieser, Lot-Ionan, in die Hauptstadt der Zauberer um mit den anderen mächtigen Magnusen eine höchst wichtige, magische Barriere zu erneuern. Nur werden leider alle dabei getötet, denn Nudin, das Oberhaupt der Zauberer, entpuppt sich als Verräter (Tolkien läst grüßen) und uralter Feind Namens NodŽonn.
Tungdil erfährt durch die Zwerge Boindil und Boendal vom zweiten Stamm von den tragischen Ereignissen. Glücklicherweise ist unter den Zauberutensilien die Tungdil bei sich trägt, auch die Anleitung wie man die Feuerklinge schmiedet, die einzige Waffe, die NodŽonn töten kann. Deshalb begibt man sich ins Geborgene Land, wo gerade ein neuer Großkönig gewählt werden muss (aus dem vierten Stamm, denn der alte ist vom Zweiten, der dritte Stamm ist abtrünnig, und der fünfte ausgelöscht, und der erste war beim letzten Mal dran), da Großkönig Gundrabur leider im Sterben liegt.
Um das richtig tun zu können, bewirbt sich Tungdil um das Amt, obwohl er gar keine Ahnung hat, zu welchen Stamm er gehört, und der Kampf um den Titel endet schließlich in einer Expetition ins Herzen des Reiches, des ehemaligen fünften Stammes, da die Feuerklinge nur dort geschmiedet werden kann. Tungdils Konkurrent, Gondogar, König des vierten Stammes, stellt eine eigene Truppe auf, und alle machen sich auf den Weg.
Nach unendlich vielen Abenteuern gelangt Tungdils Truppe zur Esse Drachenbrodem und gottlob sind die dortigen Untoten Zwerge gar keine bösen Feinde, nein, sie haben gelernt sich dem Willen des Bösen zu widersetzten, und helfen den lebenden Zwergen ihre Aufgabe zu erfüllen. Auf der Heimreise sammelt Tungdils Gruppe auch noch den glücklosen Gondogar auf und stolpert dann mitten in die große Schlacht, wo Menschen, Zwerge und Elben mit den Resten ihrer Armeen gegen die Albae und Orks antreten.
Die Feuerklinge kann nur von einem Feind der Zwerge erfolgreich gegen NodŽonn geführt werden, doch die damit betraute vertrauenswürdige Halbalbin verliert die Feuerklinge im Kampf und sie gerät in NodŽonns Hände. Tungdil stellt sich ihm und erfährt von dem Bösen, (das nennt man Blofeldismus, oder?) das nicht nur NodŽonn selbst, sonder auch er, Tungdil, zum Stamm der Dritten, auch Zwergenhasser genannt gehört. Was für ein Glück, als Feind der Zwerge kann der gute Tungdil dem bösen NodŽonn die Klinge in einem furiosen Endkampf abnehmen und den uralten Bösen töten.
NodŽonn verflucht mit seinem letztem Atemzug das Geborgene Land zum Untergang, die Truppen des Guten gewinnen die Schlacht, und eine von Tungdils Gefährten ist so nett, dass er sich in sie verliebt hat.
Der Roman endet mit der Ankündigung Balyndis, das sie Tungdils Gatten werden will.

Der Krieg der Zwerge
Die überlebenden Orks finden in einem Rest des Toten Landes schwarzes Wasser, welches unverwundbar macht. Nur noch köpfen kann sie töten, und so gestärkt machen sich die Orks auf, zumindest das Zwergenreich des fünften Stammes zu erobern.
Tungdil reist zu den Freien Zwergen, das sind all jene, die aus welchen Gründen auch immer nicht in den Zwergenreichen leben können oder wollen, um sie für die bevorstehende Schlacht gegen die Orks zu gewinnen. Das lenkt ihn wenigsten davon ab, das BalyndisŽ Familie nichts von ihm als Schwiegersohn wissen will, und Balyndis kurzerhand dem neuen König des vierten Reichs, Glaimbar, versprochen wird.
Als es tatsächlich zur Schlacht kommt, muß Tungdil, weil er schließlich ein Guter ist, auch noch dem Nebenbuhler das Leben retten und verliert dabei die Feuerklinge, welche von den Albae gestohlen wird.
Während dessen geschehen ziemlich viele Intrigen bei den neu gegründeten Zauberern, die Zwergenhasser des dritten Stammes schüren die Ängste der Menschen in Bezug auf NodŽonns Prophezeiung, was toll funktioniert, weil ein Meteorit einen Großteil des Zwergenreiches verwüstet, und angeblich wollen die Avatare alles Böse vernichten, wobei sie allerdings für die Guten nur verbrannte Erde hinterlassen werden.
Als es die Dritten schon fast geschafft haben, die anderen Reiche zu übernehmen, wird Tungdils momentane Gattin getötet, als Spionin der dritten enttarnt, das neue Oberhaupt der Zauberer von ihrer eigenen Schülerin aus Rache erledigt, und die freien Zwerge stellen sich den Dritten entgegen (wobei eine der Parteien seltsamerweise keine Waffen hat).
Als aber die Avatare endlich wirklich in Sicht kommen, schließen alle Zwerge eine Waffenruhe. Die Situation scheint so schlimm, dass sich sogar die Albae den vereinten Heeren im Kampf gegen die Avatare anschließen. Na, fast vereint jedenfalls, die Elben halten sich heraus, weil die Anführerin der Avatare in Wirklichkeit eine uralte Elbe Namens Eoil ist.
Im Rahmen einer weiteren Schlacht werden diverse Freunde von Tungdil, ehemalige Verbündete, neue Verbündete, etc. getötet, aber die vereinten Heere siegen. In die Enge getrieben schickt Eoil eine Energiewelle (die auf den hübschen Namen Stern der Prüfung hört) aus, die alle bösen Geschöpfe wie Orks und Trolle, aber auch Albae vernichtet, und die Energie der Getöteten in einem Diamanten sammelt, welcher ihr unermessliche Macht verleihen würde. Gottlob ist Tungdil zur Stelle, um Eoil zu töten und den Diamanten an sich zu nehmen. Und um nicht vernichtet zu werden, söhnen sich auch noch die Dritten endgültig mit den restlichen Zwergen aus.
Damit niemand mehr auf die Idee kommt, die unermessliche Macht des Diamanten zu missbrauchen, werden Duplikate hergestellt, und auf alle Reich der Zwergen (einen davon ganz allein für Tungdil, weil er ja schon wieder die Welt gerettet hat) Menschen und Elben verteilt und versteckt. Als Tungdil ins Reich der Albae reist, um sich die Feuerklinge zurück zu holen, kann er noch schnell den Mörder seiner Eltern töten und beschließt in den Stollen seines Ziehvaters zurück zu kehren, um dort zu leben.
Welche ein Glück, das Glaimbar sich schließlich edel Balyndis Gefühlen unterwirft und sie freigibt.
Dieser Roman endet mit dem Eheversprechen von Balyndis und Tungdil.

Die Rache der Zwerge
Die Intrigen haben Hochsaison, mehrere Verschwörer, die überlebt haben (darunter auch Albae, und Orks, die offenbar vor der Energiewelle flüchten konnten) treiben diverse Dinge miteinander und gegeneinander, töten den guten, amtierenden Elbenfürst, ersetzen ihn, infiltrieren die anderen Reiche und finden eine magische Insel, auf der man magische Rüstungen herstellen kann. Und alle möglichen Leute, ehemalige Verschwörer und neue Verschwörer aus allen Rassen fangen an, die Diamanten zu stehlen, auf der Jagd nach dem richtigen und seiner Macht.
Tungdil und Balyndis haben zwischenzeitlich einen Sohn bekommen, der aber leider ertrinkt, weshalb Tungdil seinerseits zu trinken beginnt. Als die Diamantendiebstähle nicht mehr zu übersehen sind, gelingt es Tungdils Freund Boindil diesen aus seiner Trunksucht und Trauer zu reißen und die beiden finden heraus, dass die Elben sich seltsam benehmen.
Schließlich sollen alle verbliebenen Diamanten in eine Festung gebracht werden, werden jedoch beim Transport dorthin gestohlen. (seltsamerweise von einem einzigen Mischwesen [= abscheuliches Wesen aus Albae und Ork, geliebter Sohn von einem Hauptverschwörer] obwohl doch alle Diamanten von wo anders kommen müssten, GANZ EHRLICH: schön langsam verliere ich den Überblick)
Tungdil schließt Bündnisse, erfährt seltsames über die Diamanten und damit verbundene neue Bedrohungen, kann die magische Insel erobern, den offenbar nicht ganz so toten Ziehvater wiederbeleben und die Wahrheit über die Atar (ich glaube das sind die abtrünnigen Elben) herausfinden.
Ein paar Schlachten später steht Tungdil dem Hauptverschwörer, einem überlebenden Albae Namens Nagsor (liebender Vater jener Mischwesen) gegenüber, der sich als zu stark erweist. Er tötet alle, bis nur noch der gerade erst wieder auferstandene Ziehvater übrig ist, der deshalb mit dem Geist des toten Nudin (alias NodŽonn) verschmilzt und mit nun wahrer Macht den bösen Nagsor tötet. Und dann, weil er ja nun so mächtig ist, lässt er alle Gefallenen wieder auferstehen in dem er sie einfach wiederbelebt. Tungdil hat mal wieder die Feuerklinge verloren und schmiedet sich dafür Blutdürster.
Die Zwerge spalten sich ob ihrer Meinung zum neuen Großkönig, aber der Held will nicht vermitteln, offenbar ist es doch sehr einschneidend zu sterben und wiederbelebt zu werden, deshalb bricht er alle Kontakte ab, löst seine Ehe auf, und verschwindet auf Nimmerwiedersehen in das jenseitige Land, wo vorher die bösen Kreaturen für die Schlacht hergekommen sind.

Das Schicksal der Zwerge
Tungdil ist seit 250 Jahren verschwunden, sein Ziehvater teilt sich die Regierung des Geborgenen Landes mit einigen Albae, einem Drachen und anderen. Die Zwerge sind unterdrückt, der zweite Stamm fast ausgerottet, der Dritten haben mal wieder die Seiten gewechselt, und es wurden einige Kinder geboren.
Einer der Diamanten sicherte die Barriere um die Schwarze Schlucht, doch als er erlischt, erstürmt eine Armee von Scheusalen aus dem jenseitigen Land die Festung, in der Boindil und seine Kinder die Verteidigung organisieren. Als Verteidiger und Scheusale auf einander treffen, stellt sich heraus, das Tungdil der Anführer der Scheusale ist. Der entscheidet sich offenbar ob des Anblicks des ehemaligen Freundes um und wendet sich gegen seinen Mit-Anführer. Als Tungdil jemanden sieht, denn er aus dem jenseitigen Land kennt, macht er Boindil klar, das die Verteidiger nicht standhalten können.
Also ziehen die Freunde los, um den vormals tief geliebten Ziehvater und nunmehrigen Tyrannen Lot-Ionan den Garaus zu machen. Dabei treffen sie nebst einiger Verwicklungen auch viele Nachfahren ehemaliger Verbündeter und Freunde, und finden schließlich heraus, das der Drache schon lange tot ist, aber die Tyrannen dies geheim halten und mit der Macht des Drachen drohen zu können, und dass die rechtmäßige Königin gefangen gehalten wird, aber am Leben ist.
Balyndis Sohn (nein, nicht der ertrunkener, ein neuer, sie hat wieder geheiratet) Balyndar finden mit einem alten Freund von Tungdil die Feuerklinge wieder, doch Tungdil will sie nicht mehr, er überlässt die Feuerklinge BalyndisŽ Sohn.
Nach einigem Hin und Her, immer auf der Spur Lot-Ionans finden die Freunde den Magnus schließlich und können ihn überreden sie zu unterstützen. Offenbar nicht sehr schwierig, da der Magnus selbst ein wenig unzufrieden mit der Gesamtsituation zu sein scheint.
Schließlich führt Tungdil seine Truppen gegen die Armee des jenseitigen Landes, wobei auch der Zwergenmagier getötet wird, den Tungdil in der ersten Schlacht gesehen hat, und es stellt sich heraus, das Tungdil dessen Schüler war. Nun verschließt Tungdil den Zugang zur Schwarzen Schlucht, in dem er diese zerstört.
Irgendwie ist die Feuerklinge schon wieder verloren gegangen, und befindet sich nun in der Hand einer Zwergin die Tungdil misstraut, und ihn deshalb mit der Feuerklinge durchbohrt. Die Mörderin wird sogleich von Tungdils Freunden getötet.

Ende

(Ja, wirklich, ich weiß auch nicht warum sie den Held nicht einfach noch einmal wiederbelebt haben. Liegt vermutlich an der Feuerklinge, keine Ahnung.)


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