Das Mäuseheim | ![]() |
Käfig / Terrarium / Mäuseburg Standort Einrichtung |
Da Mäuse recht geringe Ansprüche an ihr "Zuhause" stellen, ist es ziemlich einfach, ihnen ein Heim zum Wohlfühlen zu bieten. Im wesentlichen sind zwei Dinge zu beachten: zum einen müssen Mäuse genügend Platz zum Schlafen und Spielen haben, und zum anderen dürfen sie nicht entwischen können. Die folgende Übersicht soll die Wahl des Mäuseheims erleichtern:
Käfig
Bei
zwei oder drei Mäusen sollte der Käfig ein Mindestmaß von
60x30x30 cm haben. Für eine größere Mäusegruppe wären 40x80
oder 40x100 cm besser.
Vorteile: die Gitterstäbe bieten
eine zusätzliche Klettermöglichkeit, die von Mäusen auch gerne
genutzt wird. Außerdem kann man sehr leicht sogenannte
Holzetagen einbauen und diverse Zusätze wie z.B. Tränke,
Nagersteine usw. befestigen. Die Luftzirkulation bei Käfigen ist
optimal, d.h. die Mäuse werden gut mit Frischluft versorgt.
Nachteile:
Der Abstand zwischen den Gitterstäben sollte nicht mehr als 0,7
mm betragen, da sich die Mäuse sonst sehr geschickt
durchquetschen können. Will man Junge züchten, reicht nicht
einmal dieser Abstand aus und man sollte auf einen Gitterkäfig
verzichten. Der zweite Nachteil besteht darin, daß man seine
Mäuse durch die Gitterstäbe nicht so gut beobachten kann.
Terrarium
Ein
Terrarium bzw. ein umfunktioniertes Aquarium ist ebenfalls für
ein Mäuseheim gut geeignet. Es darf jedoch nicht zu hoch sein,
da die Luftversorgung für die Mäuse sonst nicht ausreichend
ist. Zur Orientierung gilt: Die Höhe des Aquariums darf die
Länge der kürzeren Seite nicht überschreiten. Die Abdeckung
muß unbedingt luftdurchlässig sein!
Vorteile:
Man kann seine Mäuse gut beobachten, und die Entwischungsgefahr
ist bei Terrarien sehr gering (deshalb gut für Züchter in spe
geeignet). Terrarien lassen sich mit etwas Geschick sehr gut
selbst herstellen, Anleitungen dazu findet man z.B. in
Aquaristikbüchern, aber auch im "Flinke Mäuse"-Buch
von Anja Steinkamp (S. 17).
Nachteile:
Terrarien sind meist schlechter durchlüftet als Käfige. Die
mangelnden Kletter- möglichkeiten müssen mit einer entsprechenden
Innenausstattung ausgeglichen werden. Auch das Befestigen von
diversen Zusätzen (Tränke, Etagen,...) ist schwierig bis
unmöglich. Der Hauptnachteil besteht vermutlich im Preis:
Terrarien sind in der Anschaffung sehr teuer. Als Alternative
dazu kann man aber spezielle Kunsstoffterrarien für Kleinnager
verwenden.
Mäuseburg
Wenn's
nach den Mäusen gehen würde, wäre die Mäuseburg vermutlich
ihr Lieblingszuhause, weil sie sich dabei nicht eingesperrt
fühlen. Die Mäuseburg eignet sich auch vor allem dann, wenn man
den Mäusen nicht viel Freilauf bieten kann. Zunächst benötigt
man einen Tisch, wobei die Grundplatte über die Tischbeine
hinausragen muß, da diese sonst als Rutschbahn ins Freie
verwendet werden. Außerdem sollte er nicht viel niedriger als 75
cm sein - sonst wagt schon mal ein Mäuschen den Sprung. Mit
weiteren Platten baut man dann mehrere Etagen mit vielen
Klettermöglichkeiten. Man kann jedes einzelne
"Stockwerk" auch zu einem bestimmten Zweck einrichten,
z.B. eine zum Spielen, eine zum Schlafen, eine als Toilette, usw.
Vorteile: Die Maus ist nicht wirklich eingesperrt, und
man kann sich mit ihnen auch im Vorbeigehen beschäftigen,
weil keine Barrieren wie Gitter oder Glas die schnelle
Kontaktaufnahme verhindert. Außerdem ist es sicher lustig mit
anzusehen, wie sich die Näschen über die Tischkante recken, nur
weil man sich der Mäuseburg nähert.
Nachteile: Die Mäuseburg ist nicht ganz so
ausbruchssicher wie ein Käfig oder ein Terrarium. Besonders
Jungmäuse würden im Flohalter (der Name kommt daher, weil sie
dann immer so hoch hüpfen) sicherlich hinunterspringen, deshalb
ist sie zur Zucht nicht geeignet. Ein weiterer Nachteil besteht,
daß Futterreste und Einstreu gerne hinausbefördert werden und
so die Mäuseburgumgebung schnell verdreckt wird. Man kann hier
jedoch ein bißchen Abhilfe schaffen, indem man entsprechend hohe
Ränder an den Kanten befestigt.
Bezüglich dem Standort sind die kleinen Wesen schon viel anspruchsvoller. Sie dürfen zum Beispiel nicht an einem zugigen Platz stehen: Mäuse haben eines der schwächsten Immunsysteme und können sich dabei ganz schnell erkälten (am besten mit Hilfe einer Kerze überprüfen!). Deshalb sollten sie auch nicht am Boden stehen, denn dort zieht es oft ganz besonders. Zu hohe Standorte sind ebenfalls schlecht, denn wer beschäftigt sich schon viel mit einer Maus, wenn sie am Kasten oben steht??? Ideal ist also ein Platz in Augen- oder Tischhöhe, denn dort bekommen die Mäuse am meisten Aufmerksamkeit.
Besonders wichtig ist es, auf die Sinne von Mäusen Rücksicht zu nehmen. Sie sollten zum Beispiel nicht in direktem Sonnenlicht stehen, da es ihnen dabei schnell zu warm werden kann. Außerdem bevorzugen Mäuse generell eher eine dunkle Umgebung. Die Küche als Standort ist ebenfalls nicht unbedingt geeignet, weil die dort vorherrschenden Gerüche für Mäuse ziemlich intensiv wirken (und andererseits wirkt sich der Mäusegeruch selbst nicht gerade positiv auf das eigene Essen aus). Im Mäusezimmer sollte zudem nicht viel geraucht werden, das bekommt den feinen Näschen der Mäuse nicht. Als letztes muß noch der Hörsinn der kleinen Wesen berücksichtigt werden: ein Standort direkt neben dem Fernseher oder der Stereoanlage ist ihnen mit Sicherheit zu laut, denn Mäuse haben ein sehr feines Gehör.
Aber auch die eigenen Bedürfnisse spielen eine Rolle: da Mäuse hauptsächlich nachtaktiv sind und dabei viel Lärm machen können, ist vom eigenen Schlafzimmer als Standort eher abzuraten.
Der günstigste Platz ist wohl ein Eck im Wohnzimmer, da man sich dort auch am meisten ihnen beschäftigen kann.
Einstreu, Häuschen und Laufrad sind zum Beispiel Einrichtungsgegenstände, die nicht vergessen werden sollten. Mehr zu diesem Thema folgt bald!