Wenn's der
Maus nicht gut geht -
Mäusekrankheiten
Infektionen |
Da Mäuse eines der schwächsten Immunsysteme haben, sind sie sehr anfällig für viele Infektionen. Als Ursache kommen die verschiedensten Erreger in Frage: Bakterien (z.B. Salmonellen), Viren, Kokken, Amöben, aber auch unsauberes Wasser, Futter oder ein verschmutzter Käfig.
Durchfall
kann nicht nur durch Infektionen entstehen, sondern auch durch naßes Obst!
Daher das Saftfutter immer gut abtrocknen, bevor man es den Mäusen zum Fressen
gibt.
Hausmittel: verdünnter schwarzer Tee, Zwieback oder Haferflocken.
Erkältungen
Bei Nässe, Zugluft oder starken Temperaturschwankungen können Mäuse schnell
eine Erkältung bekommen, die an den piepsenden oder knackenden Atemgeräuschen
gut erkennbar ist. In vielen Fällen können Hausmittel Abhilfe schaffen, hält
die Erkältung jedoch mehrere Tage an, bitte unbedingt den Tierarzt aufsuchen,
denn dann ist eine rasche Gabe von Antibiotikum oft die einzige Möglichkeit,
dem Mäuschen zu helfen.
Hausmittel: zusätzliche Nagervitamine ins Trinkwasser geben. Von vielen
Mäusehaltern wird auch reines Echinacea oder Umckaloabo (in der Apotheke
erhältlich) empfohlen.
Mäusepocken
ist eine gefürchtete Infektionskrankheit, die durch Viren hervorgerufen werden
wird. Die Krankheit nimmt einen unterschiedlichen Verlauf, im Extremfall können
die Mäuse innerhalb weniger Tage daran sterben, und das einzige
Erkennungszeichen ist manchmal nur ein struppiges Fell. Oft treten
jedoch auch Hautläsionen auf, die deutliche Narben bei überlebenden Tieren
zurücklassen. Ein Besuch beim Tierarzt ist hier unbedingt
notwendig.
Leichte Verletzungen, wie sie durch Rangkämpfe häufig entstehen, heilen meist rasch und von selbst. Man kann sich aber vom Tierarzt ein Desinfektionsmittel geben lassen und die kleinen Wunden damit behandeln. Größeren Wunden sollten jedoch immer vom Tierarzt behandelt werden, da sonst Infektionsgefahr besteht.
Innere Verletzungen können z.B. durch einen Sturz vom Tisch oder durch Quetschungen entstehen. Die Maus muß dann gut auf Verhaltensänderungen beobachtet werden. Hat sie Schwierigkeiten, sich zu bewegen oder zu sitzen, muß unbedingt der Tierarzt aufgesucht werden.
Grundsätzlich unterscheiden man zwischen äußeren Parasiten (Ektoparasiten), die nur auf dem Fell oder den oberen Hautschichten leben, und inneren Parasiten (Endoparasiten), die in den Körper eindringen und innere Organe befallen. Für nahezu alle gilt: unbedingt mit einem im Zoohandel erhältlichen Insektizid behandeln, auch wenn viele der Parasiten nicht tödlich für die Maus sind, sie bereiten ihr unnötige Leiden.
Haarlinge
erzeugen durch ihr Krabbeln starken Juckreiz, durch das Kratzen können kahle
Stellen, Rötungen, Ekzeme oder sogar blutende Wunden entstehen.
Milben
treten oft in Massen auf und sind so winzig, daß sie mit bloßem Auge nicht
entdeckt werden können. Sie verursachen vor allem im Gesicht (Ohren, Nase Mund)
Krustenbildung und Ekzeme.
Flöhe und Läuse
sind bei Mäusen seltener. Auch hier verursacht das Kratzen der Mäuse gegen den
Juckreiz Ekzeme und blutende Wunden. Im Extremfall werden die Mäuse durch den
starken Blutverlust anfälliger für Infektionen.
Für die Entstehung von Erbkrankheiten sind vorwiegend zwei Umstände verantwortlich:
Es gibt eine nahezu unendliche Zahl von Erbkrankheiten, die in den verschiedensten Ausprägungen zu Tage treten können. Die meisten von ihnen werden oft gar nicht erst als solche erkannt, sondern Fehlern in der Pflege zugeschoben.
Zu den bekanntesten Erbkrankheiten zählt vermutlich die sogenannte Tanzmaus. Hirnschäden sind dafür verantwortlich, daß sich die Maus ständig im Kreis dreht, also "tanzt". Tanzmäuse leiden auch an Zwergwuchs, Taubheit u.a., weshalb sie nur eine recht geringe Lebenserwartung haben. Relativ häufig kommen auch Mäuse mit deformierten Schwänzen vor: Der Schwanz ist entweder geknickt, zu kurz oder gar gespalten. Auch haarlose Mäuse, die manchmal als "Nacktmäuse" in der Zoohandlungen angeboten werden, sind nichts anderes als erbkranke Tiere. Folgende Merkmale, die ebenfalls Erbkrankheiten darstellen können, sollen hier noch kurz erwähnt werden: Epilepsie, Lähmungen, Krämpfe, Knack- und Pfeifgeräusche beim Atmen, Klumpfüße, fehlende oder zusätzliche Zehen, Zahndeformationen,...
Diese große Anzahl an Erbkrankheiten soll hier nicht verschrecken, sie kommen teilweise recht selten vor und können bei guter Pflege der Mäuseeltern vermieden werden. Wenn man die Möglichkeit hat, sich seine Mäuse bei einem Züchter zu holen, sollte man diese auch nutzen, denn bei Züchtern werden Mäuse erfahrungsgemäß besser gehalten und man kann sich meistens auch von den gesunden Mäuseeltern selbst überzeugen.
Alterserscheinungen können bereits mit einem
Jahr oder noch früher auftreten. Oft wird die Maus einfach ruhiger und weniger
aktiv. Das Fell wirkt struppiger und kann kahle Stellen aufweisen. Das Auftreten
von gutartigen, aber auch bösartigen Tumoren wird wahrscheinlicher. Häufig
kann beobachtet werden, daß die Maus weniger Appetit hat und ein bißchen
abmagert.
Im Alter sollte man Rücksicht auf die veränderten Bedürfnisse der Mäuse
nehmen. Oft brauchen sie mehr Schlaf, und das Futter bzw. Wasser sollte in
leicht erreichbare Nähe gerückt werden, damit sie keine unnötig anstrengenden
Kletterpartien unternehmen müssen.
Das Alter von oft nicht einmal zwei Jahren mag einem zwar kurz vorkommen, doch eine Maus erlebt genauso wie der Mensch ihre Jugend, wird erwachsen und bringt manchmal auch Junge zur Welt. Das Mäuseleben ist somit eigentlich nicht kurz, sondern nur schnell und intensiv.