Die hohe Schule der spanischen
Pferde
Im Jahre 1572 wurde "der
spainische Reithsall in der Wiener Hofburg" erstmalig urkundlich
erwähnt.
Die Wiener Spanische Hofreitschule ist das einzige Institut der
klassischen Reitkunst, das die
Renaissance-Tradition der Hohen Schule
bis heute bewahrt und pflegt.
Die Wiener Reitschule führt ihren Namen nach einer Pferderasse, die aus
Spanien stammte
und schon zur Römerzeit berühmt war... "Caesars
blendend weiße Rosse, die ihm Hispanien gesandt..."
...nach jenen
Pferden, die dann (seit 1580) - zu Ehren des "Marstall und Stutterey Lipizza", einem Gestüt in
der Nähe von Triest - Lipizzaner genannt wurden. (aus dem netz)
in kladrub in böhmen wurde 1552 von kaiser Maximilian II. ein hofgestüt
gegründet. mittlerweile wurden
in der wiener Hofburg, in der Stallburg
die Hengste (es wurden ausnahmslos hengste nach wien gebracht)
dem ältesten
teil der hofburg untergebracht.
dort wurde dann vor der im renaissance-stil errichteten Stallburg der
Hofgarten angelegt. es war dies sozusagen
ein übungsgelände für die
dressur der pferde. weiters wurde eine aus holz gebaute reithalle
errichtet.
es war jene die eben 1572 urkundlich erwähnt wurde, als die
Hofreitschule.
1580 gründete Erzherzog Karl, ein bruder Maximilians II., das gestüt
in Lipizza.
um 1600 wandelte sich die gesellschaftliche lebensform,
die spätrenaissance führte zu neuen perspektiven und vor allem
zu der umwertung der werte.
die baukunst der Gotik, in ihrer schlichtheit und der sakralen aussage
wich den prächtigen prunkbauten.
nun für die "Grossen Herren" ging es darum macht zu gewinnen
und vor allem diese macht sichtbar zu demonstrieren.
politische macht wie die in der hofhaltung und natürlich am besten
präsentiert auf dem rücken edler pferde.
"Auf solchen Pferden werden selbst Götter dargestellt. Männer, die gut zu reiten
verstehen,
sehen fürwahr prächtig aus..."
Die Barockzeit brachte auch der Wiener Reitschule neue Höhepunkte. Aus
der "Burg" wurde ein Palast.
Josef Emanuel Fischer v. Erlach baute (1729-35) an der Stelle, an der
sich der alte "Ross-Tumblplatz"
befunden hatte, die
"Winterreitschule". (aus dem netz)
die reitschule im 19.jhdt
zeigte sich in gestaltung und ausführung so,
wie wir sie auch heute noch kennen.
die Empire uniformen der schulreiter wurden damals wie heute
getragen. der goldbordierte dreispitz und er kaffeebraune frack dazu
die gelbliche hirschlederhose und hohe lackstiefel.
nach dem ersten weltkrieg wurde Lipizza nun ausland und ein teil
des gestüts und der pferde gingen in italienischen besitz über.
die pferde wurden vorerst in Laxenburg untergebracht und dann ins
armeegestüt Piber in die Steiermark.
hier leben sie auch heute noch und haben sich prächtigst
akklimatisiert.
die geschichte dieser edlen tiere ist eine bewegte,
sie überstanden auch den 2. weltkrieg, mussten mehrmals
nach der bombadierung der hof und stallburg umgesiedeltwerden.
sehr grossen verdienst erwarb sich oberst Podhajsky,
er war ein grossartiger dressurreiter und er bat den amerikanischen
general Patton um schutz für die pferde und die hofreitschule.
es gibt sehr interessante literatur darüber und ich kann sie nur
empfehlen:-) ein bewegtes schicksal und wenn man die wunderschönen
darbietungen der pferde sieht,
ist es einfach eine freude,
ein staunen und dankbarkeit,
dass solche traditionen erhalten blieben.
liebe grüsse
sonja
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