Vanja Vujicics Malerei berührt unmittelbar.
Ihr malerischer Duktus übersetzt souverän Emotionen und Gefühle
in unpathetisch ausdrucksvolle Momente. Ein kontrolliertes Spiel von Intensität
und Verdichtung auf der einen Seite und bewußtes Loslassen und Raum
schaffen auf der anderen Seite, ohne auszuufern oder abzugleiten.
Gezielt greift die Künstlerin in den Prozeß ihrer Bildfindung
ein. So entstehen im Vorfeld Skizzen, die den Bildaufbau bestimmen. Dennoch
widerspiegelt der Pinselduktus ungebrochen den emotionalen Reflex, als
Widerschein einer gesetzten Spontaneität. So gesehen ist Vujicics
abstrakter Expressionismus mehr als das.
Die jüngsten Arbeiten der 1966 in Zagreb geborene Künstlerin
Vanja Vujicic sprechen eine neue Sprache. Man spürt die Auseinandersetzung
mit einem neuen Medium, der Malerei auf Glas, wie etwa an den großformatigen
Glastafeln im Stiegenhaus einer Wohnhausanlage im 22. Wiener Gemeindebezirk,
die im Zuge eines Kunst am Bau Projektes 2001 entstanden. Eine ähnliche
Leichtigkeit und Transparenz äußert sich an der nun vielerorts
aufblitzenden, grundierten Leinwand. Bei gleichbleibender energetischen
Kraft und Dichte kam ein Aspekt hinzu: das Luzide läßt die
Farben luftiger, heller - frühlingshaft - erscheinen. |