S.C. MACCABI konnte den Klassenerhalt sichern
Mit vereinten Kräften aus der Krise gefunden
Durfte
man nach dem sensationellen 4. Platz nach dem Herbstdurchgang noch auf eine
ebenso starke Frühjahrssaison hoffen, so enttäuschten die Kicker des S.C.
MACCABI ihre Anhänger zunächst gewaltig. Der Fußballsektion schlitterte in
eine schwere sportliche Krise, die schließlich mit vereinten Kräften doch noch
überstanden wurde.
Es begann
mit dem gerissenen Kreuzband des Goalgetters Edi Talmasov im letzten
Vorbereitungsspiel. Sein Ausfall
zeigte, wieviel er als Spieler und
Persönlichkeit wert ist, denn die
Mannschaft bekam einen richtiggehenden
psychologischen Knacks. Dazu kamen immer wieder
berufs- krankheits- und verletzungsbedingte Ausfälle anderer Schlüsselspieler.
Prompt setzte es Niederlagen gegen Teams, die man in den Hinspielen noch
klar geschlagen hatte.
Disziplin mangelhaft
Dies wirkte sich auf die Moral und
Disziplin einiger Leistungsträger verheerend aus, die bei
wiederholtem Foulspiel des Gegners oder umstrittenen Entscheidungen der
Schiedsrichter mehrmals die Nerven
verloren, sich aufregten, prompt ausgeschlossen und für mehrere Spiele gesperrt
wurden. Plötzlich hatte MACCABI nicht einmal mehr elf einsatzfähige
Spieler zur Verfügung! Auch
die Einstellung zum Training ließ bei einigen stark zu wünschen übrig. So
reihte sich folgerichtig eine empfindliche Niederlage an die andere...
In dieser
Situation sah sich die Vereinsführung zum energischen Einschreiten gezwungen.
Spielerversammlungen wurden einberufen, es gab
intensive Einzelgespräche mit den „Problemkindern“.
Nachwuchskräfte erhielten ihre Chance, mit der Kampfmannschaft zu
trainieren und auch zu spielen, und nützten sie auch, so daß
ein gewissen Leistungsdruck auf „Arrivierte“ ausgeübt wurde, was
durchaus im Sinne der Trainer Peter Müller und Attila Sekerlioglu war.
Erfolg kam zurück
Gegen
Ende der Saison begann die prekäre Situation sich zu entschärfen. Es
gab wieder rege Beteiligung und damit mehr Spaß am Training.
Verletzt und gesperrt
gewesene Spieler kehrten in die Elf zurück, die Spiellaune hob sich und damit
wurde auch wieder besser und prompt erfolgreicher gespielt. Zum Glück hatte man
im Herbst genügend Punkte errungen, so daß der Abstieg nie zur Debatte stand.
Ein Umstand muß, ungeachtet der Niederlagenserie, dennoch hervorgehoben werden: Der Kampfgeist aller eingesetzten Spieler, die sich in jedem Spiel, auch wenn es noch so schlecht stand, bis zur Erschöpfung ausgaben. Man hat schließlich, Spieler, Trainer und Funktionäre, mit vereinten Kräften aus einer Krise gefunden, wie sie jede Mannschaft irgendwann einmal durchlebt und bewältigen muß. Und man ist daraus, in jeder Hinsicht gestärkt, hervorgegangen.
Für die nächste Saison ist eine behutsame Verjüngung des Kaders geplant. Überdies wird eine Reservemannschaft, bestehend aus jüngeren Spielern und Routiniers, gebildet, die zunächst einmal regelmäßig Freundschaftsspiele austragen wird, damit die „Jungen“ die nötige Spielpraxis erwerben können.
Das gesteckte Ziel für die Kampfmannschaft ist relativ bescheiden, man will sich im oberen Mittelfeld etablieren und vor allem spielerisch weiter verbessern.
Albert, Ernst Stern