Die 1. Läufigkeit meiner Hündin Lotta

Eine Art Tagebuch
von Hildegard Rupar


So. 19. Jänner 2003 (1. Tag)

Lotta, geboren am 29.01.2002 ist nun fast 1 Jahr alt und läufig. Am Morgen sehe ich erstmals ein wenig fleischfarbige Flüssigkeit auf ihrer Decke und die Vulva ist sehr gering geschwollen. Am späteren Vormittag sind die ersten hellrote Blutstropfen zu sehen und sie bekommt ein Höschen, womit sie im Moment gar nicht glücklich ist. Serri ist bis jetzt nur wenig an ihr interessiert und wenn, knurrt sie ihn forsch an. Um sein Interesse nicht unnütz zu steigern, schläft Lotti ab heute bei uns im Schlafszimmer.

Mo.- Di. 20. - 21. Jänner 2003 (2. - 3. Tag)

Der Ausfluss ist ganz hellrot, die Schwellung der Vulva immer noch sehr dezent. Serri's Interesse geht nicht über ein 2-3maliges Kontrollieren hinaus. Wir können noch immer gemeinsam joggen. Bevor wir jedoch das Haus verlassen besprühe ich ihre Wolle am Hinterteil mit einer Mischung aus Zitronella und Alkohol. Fremde Hunde nehmen durch diesen Geruch noch nichts wahr und selbst Serri macht dann einen Bogen um Lotta. Sie selbst stört dieser Duft nicht sonderlich, nur mit dem Höschen ist sie noch immer nicht recht glücklich. Die Nacht über befreien wir sie von dem ungeliebten Ding, damit sie die Möglichkeit sich richtig zu putzen hat.

Mi.-Do. 22. - 23 Jänner 2003 (4. - 5. Tag)

Es hat weder die Blutung bis jetzt zugenommen, noch hat sich die Vulva verändert. Auch Serris Verhalten ist weitgehend gleichgeblieben, nur Lotti ist zu ihm etwas frecher geworden. Außerdem hat uns ein fremder Hund auf unserem Grund besucht, worüber sich Lotta furchtbar aufregte und mir ist klar geworden, ich werde Lotti von nun an nicht mehr alleine hinauslassen. Ab heute bekommt sie Chlorophyll Dragees um nicht ganz so anziehend zu riechen. 3 Tage lang 3 Tabletten tägl. und dann 2 Tabl. täglich bis die Schachtel fertig ist. Außerdem habe ich mir ein Deo für Haustiere besorgt "Tasman" um so lange wie möglich den Geruch zurückzuhalten und Serri nicht unnötig aufzuregen.

Fr.-Sa. 24. - 25 Jänner 2003 (6. - 7. Tag)

Die Blutung ist nun ganz hellrosa geworden und es bahnen sich die für uns kritischen Tage an. Lotta ist extrem lästig. Sie fordert Serri andauernd zum Spiel auf und wenn er versucht an ihrem Hinterteil zu schnuppern, schiebt sie den Schwanz im 90 ° Winkel zur Seite und bleibt stehen. Auch Serri macht ihr deutliche Angebote. Er versucht die Pfoten auf ihren Rücken zu legen. Besonders am Abend sind die Gemüter beider sehr erhitzt und ich traue mich nicht mehr sie auch nur einen Augenblick alleine zu lassen und versuche sie voneinander abzulenken, wenn das Spiel zu heiß wird.

So. 26 Jänner 2003 (8. Tag)

Die morgendliche Begrüßung ist sehr stürmisch und liebevoll. Serri macht sehr deutliche Angebote, die Lotti nicht zurückweist. Tagsüber sind aber beide Hunde halbwegs beruhigt, sodass ich heute noch einmal mit beiden laufen war. Lotta werde ich ab jetzt nicht mehr mitnehmen, da sie sehr schwerhörig geworden ist und andauernd zurückbleibt und manchmal sogar für kurze Zeit nicht zu sehen ist, auf Pfiff jedoch sofort kommt. Die Blutung ist nach wie vor sehr hell und nicht all zu viel und die Vulva ist prall und rosig wie schon die ganze letzte Zeit. Außerdem riecht man trotz Hundedeo und Chlorophylltabletten seit heute Lottas Läufigkeit was auch Serri deutlich wahrnimmt. Am Abend gibt es wieder das rituelle Spiel. Er ist ein richtiger Dämmerungsjäger und nicht mehr zu stoppen. Lotta bezirzt Serri unentwegt und er verfolgt beharrlich sein Ziel. Ich kann sie keine Minute im Wohnzimmer beieinander lassen. Lotta hab ich nun einfach ins Schlafzimmer in ihr Körbchen gelegt. Trotzdem kann sich Serri nicht beruhigen und versucht nun mich zu belästigen.

Mo 27. Jänner 2003 (9. Tag)

Heute morgen hat uns Serri schon im Schlafzimmer besucht und die beiden konnte man kaum trennen. Ich versuche nun sie nicht unnötig aufzuregen und trenne sie so gut es geht. Serri war mit Gerhard Schibergsteigen und wir mit Lotta in Liezen. Am Nachmittag ging sie wieder ins Körbchen in das Schlafzimmer und Serri war bei Gerhard unten im Zimmer. Das akzeptieren beide. Serri ist zwar ab und zu der Meinung wenn er Lotta nicht haben kann, dann muss ich eben herhalten, wogegen ich mich jetzt wirklich energisch währen muss und er das auch akzeptiert. Lottas Blutung ist hell fleischfarben und im Moment fast nicht vorhanden. Außerdem ist zu meinem Erstaunen die Vulva auch schon etwas geschrumpft und vor allem nicht mehr so rosig und prall sondern eher weiß und ein wenig teigig-faltig oder ich weiß nicht wie ich das ausdrücken soll. Außerdem riecht Lotta heute nicht mehr so stark wie gestern. Ihr Wesen hat sich jedoch nicht verändert, sie lässt sich lediglich etwas lieber streicheln, besonders gerne hat sie es am Bauch. Serri machte heute ordentlich Nachtmusik mit lautem Geheule, an dem Lotta ein wenig mit dazusumseln sich beteiligte. Recht viel hab ich nicht geschlafen, für morgen muss mir da etwas einfallen!

Di. 28. Jänner 2003 (10. Tag)

Um Serri ncht unnötig aufzuregen zeigen wir ihm Lotta einfach nicht mehr. Er verfolgt jede Duftspur die er finden kann und ist sichtlich s e h r nervös. Er sucht sie überall. Lotti schläft willig in ihrem Körbchen im Schlafzimmer und Serri ist bei uns im Wohnzimmer. Am Nachmittag habe ich Lotta mit nach Liezen zu Oma genommen und erst um 1/2 1 Uhr nachts sind wir nach dem Nachtslalom wieder nach Hause gekommen und haben Lotta über die Terrasse eingeschmuggelt. Serri hat nicht viel gemerkt und war auch die ganze Nacht ruhig. Lottas Vulva hat sich zu gestern nicht verändert und die Blutung geht fast auf Null zurück, lediglich ein kleiner Fleck gelblichrosafarbener Flüssigkeit ist auf der Slipeinlage zu entdecken, weswegen sie im Moment kein Höschen zu tragen braucht.

Mi. 29. Jänner 2003 (11. Tag)

Lotta ist heute 1 Jahr alt und wir (Gerit ich und Lotta) sind nach Graz gefahren damit sich Serri wieder beruhigen kann. Das ist wohl im Moment für beide besser. Sie wird bis Freitag den 31. Jän. bei den Mädels bleiben. Ich hoffe dann wird das Ärgste vorbei sein.

Do-Fr 30. - 31. Jänner 2003 (12. - 13. Tag)

In Graz gab es keine weiteren Schwierigkeiten. Von Blutung kann man nun nicht mehr reden. Der Ausfluss ist eher fleischwasserfarben mit sehr wenig Blutbeimischung. Höschen braucht sie im Moment nicht, denn sie ist immer brav am putzen. Serri ist am Donnerstag Nachmittag abgehauen. Natürlich zur Familie Suzbacher, . die eine Hündin namens Alina haben und ganz in unserer Nähe wohnen. Dorthin läuft er immer wenn Alina läufig ist. Da Lotta in Graz ist meint Serri vielleicht, alle läufigen Hündinnen wohnen beim Suzbacher und hat halt nachgesehen, ob er dort Lotti findet. Freitag Nachmittag sind Gerhard und Lotta wiedergekommen und Serri freut sich sichtlich Lotta zu sehen, nur Lottas Freude Serri gegenüber hält sich in Grenzen. Sie zeigte ihm die Zähne, knurrte ihn aber nicht an. Ich muss Lotta nach wie vor beschützen, denn Serris Angebote sind immer noch sehr eindeutig.

Sa.-So. 1. - 2. Februar (13.-14. Tag)

Lottas Kratzbrürstigkeit ist zurückgekehrt. Sie weist jegliche Annäherungsversuche launisch mit Keifen zurück da Serri auf Zähne zeigen nicht reagiert. Ich brauche mich um Lotta keine Sorgen mehr zu machen, sie regelt alles selbst. Serri hingegen ist nach wie vor interessiert, gibt aber nach Lottas Attacken sofort auf und beide können wieder ohne weitere Schwierigkeiten gemeinsam im Wohnzimmer bleiben. Auch laufen waren wir wieder. Hmm ob das alles war? Tagsüber hat Lotta keinerlei Ausfluss. Gegen Abend ist er dann wieder wenig hell und leicht blutigen. Von Blutung kann man nun nicht mehr reden. Lotta's Vulva wird langsam aber sicher immer kleiner. Mir scheint die Zeit zwar sehr kurz aber ich glaube der "Spuk" ist vorbei.

3. - 5. Februar 2003 (15.-17. Tag)

Serri ist wieder zur Tagesordnung übergegangen und sein Verhältnis zu Lotta ist so wie vor der Läufigkeit. Wir sind nun wieder im ganz normalen Trott. Lottas Blutung hat sich eingestellt und die Vulva schwillt langsam aber sicher ab und hat fast ihre ursprüngliche Größe bzw. Kleinheit erreicht. Es herrscht nun wieder "Gefühlspause". Serri kontrolliert sie jeden Morgen wie auch vor der Läufigkeit und Lotta lässt es sich auch gefallen, denn er belästigt sie nicht weiter. Ein paar Tage behalte ich Lotta noch in der Nacht im Schlafzimmer, dann darf sie wieder bei Serri im Vorhaus bleiben.

Fremdbesuche oder Belästigungen durch andere Rüden gab es so gut wie keine, lediglich 2 x war ein fremder Hund auf unserem Grund. Alles in allem verlief diese erste Läufigkeit sehr ruhig und problemlos.
Nun warte ich gespannt auf die Nächste.