>Ektoparasiten:
Hierbei handelt es sich um Parasiten die auf der Haut leben und über
diese das Blut des Wirts saugen. Ektoparasiten werden oftmals bei
Wildfängen gefunden. Es ist allerdings auch möglich sich Parasiten
wie z.B. Milben über Futtertiere einzuschleppen. Dies ist meistens
auf Unsauberkeit und mangelnde Hygiene der Futtertierzüchter bzw.
der Händler zurückzuführen. Ektoparasiten können sofern man sich
diese erst einmal zugezogen hat schlagartig überhand nehmen, sofern
man sie nicht rechtzeitig erkennt und behandelt.
Milben:
Es gibt mehrere
Arten die sich bei Reptilien finden lassen, wobei die hartnäckigste
wohl die rote (Vogel)Milbe ist. Diese Ektoparasiten sind als kleine
schwarze oder rote Punkte meist mit freiem Auge schon gut zu
erkennen. Symptome sind Juckreiz, Häutungsstreß bis hin zu
apathischen Zuständen. Behandlung sollte in schweren Fällen durch
den Tierarzt erfolgen. Da wirksame Mittel Rezept- oder
Apothekenpflichtig sind muß man sich auch in leichteren Fällen erst
mal an einen Veterinär wenden um eben diese Mittel beziehen zu
können. Die meisten im Zoogeschäft erhältlichen Produkte gegen
Milben sind mehr oder weniger wirkungslos. Diese enthalten meist
verschiedenste Öle und basieren darauf die Parasiten zu ersticken.
Abgesehen davon sind diese Produkte gegenüber den Milbeneiern
wirkungslos wie allerdings auch die meisten Gifte. Die Eier von
Milben sind in der Regel extrem widerstandsfähig. Dies liegt daran,
daß Milbeneier wenig bis nichts mit ihrer Umwelt austauschen und
somit auch kein Gift aufnehmen. Dadurch können sie in der Natur
sämtlichen extremeren Klimabedingungen trotzen. Folge dessen muß das
Terrarium gründlich dekontaminiert werden! Am besten mit heißem
Wasser und Danchlor. Man sollte darauf achten, daß die
Wassertemperatur bei über 60° Celsius liegt. Durch das heiße Wasser
werden die Eier als auch verbliebene Milben regelrecht gekocht und
durch das Danchlor die Eischalen als auch der Chitinpanzer der
Parasiten angegriffen. Ich selber sprühe die Terrarien vor dieser
Prozedur zusätzlich erst einmal mit einer Pyrethrum-Spray aus (z.B.
Vandal). Davor werden natürlich die Tiere aus dem Terrarium
entnommen. Des weiteren werden die Lüftungsgitter mit einem
Klebeband verschlossen. Einrichtungsgegenstände sind ebenso
gründlich zu reinigen. Wie schon gesagt geht es hierbei nicht nur um
die Vernichtung der Milbe sondern ebenso um die Eier. Wenn man diese
Dekontaminierung nicht gründlich durchführt und Eier oder gar Milben
überleben hat man nach ein paar Wochen einen neuerlichen Befall.
Im Folgenden möchte ich nun die meiner Meinung
nach beste Methode Punkt für Punkt vorstellen um sich dieser
Parasiten zu entledigen. Hier nun die einzelnen Schritte für einer
erfolgreichen Behandlung:
Behandlung des Tiers:
Das Reptil aus dem Terrarium entnehmen und mit
einem Antiparasitikum (am besten Frontline) einsprühen und gut
einreiben. Um die Augen als auch um das Maul herum verwendet man ein
mit dem Mittel getränktes Wattestäbchen um zu vermeiden, daß die
Arznei mit den Schleimhäuten in Berührung kommt. Anschließend wird
das Tier in einen entsprechend großen, nahezu luftdichten Behälter
gesetzt. Ich verwende gerne Faunaboxen bei denen ich dann 90% des
Lüftungsgitters mit Frischhaltefolie abdecke. Auch eignen sich
Plastikdosen sofern man zwei bis drei Löcher hineinbohrt. Nach ca.
20-30 Minuten wird das Tier lauwarm gebadet. Es ist zu empfehlen
einen Tropfen Spülmittel beizufügen. Das nimmt dem Wasser seine
Oberflächenspannung wodurch tote Milben und ähnliches zu Boden
sinken. Auch noch mehr oder weniger lebende Parasiten sind dadurch
nicht im Stande an der Oberfläche zu schwimmen. Nach weiteren 10-20
Minuten wird das Reptil kurz lauwarm und vorsichtig abgebraust und
abgetrocknet. Zum Schluß Sprüht man noch etwas von dem
Antiparasitikum auf eine Küchenrolle und reibt das Tier damit ab.
Danach ist das Tier milbenfrei. Alle Schritte sollten unbedingt sehr
behutsam durchgeführt werden, da diese wie auch jede andere
Behandlung für ein Reptil mit Streß verbunden ist!
Reinigung des Terrariums:
Lüftungsgitter abkleben und das Terrarium
gründlich mit einem Pyrethrum-Spray (z.B. Vandal) aussprühen.
Terrarium schließen und das Mittel eine gute halbe Stunde bis Stunde
wirken lassen. Anschließend wird das Becken komplett ausgeräumt und
der Bodengrund entsorgt. Einrichtungsgegenstände werden in einer
Wanne mit heißem Wasser eingeweicht. Dem Wasser wird je nach Menge
1/4-1 Liter Dankchor und ein Allzweckreiniger beigefügt. Alle
Gegenstände müssen gründlich geschrubbt und gereinigt werden.
Abschließend werden sie noch mit heißem Wasser abgebraust. Das
Terrarium wird ebenso mit einer Chlorlösung abgesprüht. Hierzu nimmt
man einen halben Liter gut 60° heißes Wasser und mengt etwa 100ml
Danchlor und einen Tropfen Spülmittel bei. Anschließend sprüht man
das Terrarium damit gründlich aus. Je nach Größe muß man natürlich
auch mehr Lösung verwenden. Das Becken wird wieder geschlossen. Nun
wartet man ab bis das Terrarium weitgehend getrocknet ist. Das
Terrarium wird noch mal sorgfältig gereinigt und ausgewischt,
Rückwände werden mit heißem Wasser abgesprüht. Klebestreifen von den
Lüftungen entfernen, einrichten, neuer Bodengrund... fertig! Alles
in Allem ist natürlich ein gewisser Zeitaufwand aber dafür ist in
der Regel mit keinem wiederkehrendem Befall zu rechnen.
Zecken:
Treten in der Regel nur bei
Wildfängen auf und müssen manuell entfernt werden.
>Endoparasiten:
Hierzu gehören
sämtliche Arten von Würmern, Amöben und deren Artverwandten. Symptome sind Abmagerung, Appetitlosigkeit
und apathisches Verhalten aber auch schweres Atmen und Würgen können
Indizien sein. Betroffene Tiere müssen unbedingt dem Tierarzt vorgeführt
werden. Dieser kann anhand eines Abstrichs den genauen Typ feststellen
und die dementsprechende Behandlung einleiten. Die Behandlung muß
meistens mehrfach wiederholt werden. Die Tiere werden in diesem Zeitraum
in einem sterilem Quarantänebecken gehalten. Dieses wird täglich
gereinigt um eine Neuinfektion durch den eigenen Kot zu verhindern.