Einige Reptilien halten in
freier Wildbahn aufgrund der Klimaverhältnisse eine Winterruhe, welche
auch in der Haltung eingehalten werden sollte. Es gibt zwei Arten: Die
echte Winterruhe wie sie zum Beispiel die griechische Landschildkröte
hält. Hierbei zieht sich das betreffende Tier zurück, stellt die
Nahrungsaufnahme ein, gräbt sie sich ein oder sucht eine Höhle auf, je
nach Art. Die Körperfunktionen werden auf ein Minimum reduziert. Das
Reptil zehrt den Winter über von seinen Fettreserven bis zum Frühjahr.
Je nach Herkunft können das 1-5 Monate sein. Die zweite Art ist die
Pseudowinterruhe welche zum Beispiel Leopardgeckos halten. In der Natur
handelt es sich hier um eine kühlere Jahreszeit mit Temperaturen von
5-18°. In dieser Zeit sind die Reptilien nur vermindert aktiv und
fressen kaum. Diese Pseudowinterruhe dauert abhängig von der Region 1-3
Monate. Und so überwintert man Reptilien in Gefangenschaft:
>Echte Winterruhe
Wasserschildkröten:
Ab einer Größe von 10 cm
Panzerlänge, 2-5 Monate je nach Art und Alter.
1)Man
läßt die Schildkröte ein bis zwei Woche fasten, bis man sicher sein
kann, daß der Verdauungstrakt leer ist. Gut darauf achten, denn
ist dies nicht der Fall, verfault das Tier von innen und erlebt den
nächsten Frühling nicht.
2)Nun
kommt das Tier in ein Aquarium mit einem Wasserstand, der dem des Tieres
entspricht.
3)Den
Behälter stellt man in einen dunklen und kühlen Raum, z.B. in den
Keller oder einen Kühlschrank, in dem eine Temperatur zwischen 4°C und höchstens 7°C herrschen
sollte.
4)Hin
und wieder kontrolliert man, ob das Tier noch ruht und bei Berührung der
Gliedmaßen reagiert.
Aufgewachte Tiere, die nicht
(mehr) ruhen wollen, müssen bei Zimmertemperatur gehalten und den Winter
über gefüttert werden.
Landschildkröten:
Eine gute Methode ist es
die Schildkröten in einer Kiste in einem Kühlschrank zu überwintern
Diese Überwinterungskisten ist zum Beispiel eine Plastikboxen, welche
rundherum mit Löchern versehen wird, damit die Luft zirkulieren kann und
sich keine Staunässe bildet. Das Substrat besteht aus Kokosfasersubstrat
und Rindenmulch und ist etwas tiefer als die Schildkröte hoch ist. Die
im Frühbeet/Gewächshaus schon ruhenden Schildkröten werden nun früh am
Morgen in die Boxen auf das Substrat gesetzt. Der Rest der Box wird mit
feuchtem Buchenlaub aufgefüllt. Der Deckel sollte ebenso genug Löcher
haben oder wird mit einem Gitter versehen. Die box wird gut
verschlossen damit die Tiere nicht herausklettern und sich verletzen
können. Am Abend wird noch mal vorsichtig nachgesehen ob auch wirklich
alle ruhen. Je nach Alter und Art werden die Tiere nach 2-5 Monaten
wieder geweckt. Natürlich eignen sich auch kühle Keller oder gut
isolierte und regulierte Frühbeete.
Echsen:
Es
wird die Brenndauer des Heizspots in dem jeweilig besagten Zeitraum auf
3-6 Stunden und die gesamte Beleuchtungsdauer langsam auf 7-10 Stunden
reduziert. Die Temperatur wird der Art entsprechend gesenkt. Länge der
Winterruhe je nach Alter und Art 1-5 Monate.
>Pseudowinterruhe
Reptilien allgemein:
Der
Brenndauer des
Heizspot wird in dem besagten Zeitraum je nach Art 1-4 Monate auf 2-4
Stunden reduziert bei manchen Tieren auch
ausgeschaltet und die Beleuchtungsdauer der verbleibenden Lampen allmählich auf 8-9 Stunden
reduziert. Die Temperatur wird dem Tier entsprechend gesenkt. Gegen Ende
der Pseudowinterruhe
fährt man die Werte langsam wieder hoch.