Geschichtlicher Überblick | Einige Sonden | Das Wissen um den Mond war sehr begrenzt, bevor Raumsonden zu ihm gestartet wurden. Erst mit dem Luna-Programm der Sowjetunion begann die richtige Erforschung des Mondes.
Luna 1 flog am Mond vorbei, Luna 2 war ein Fehlschlag - sie zerschellte. Mit Luna 3 gelang 1959 die erste Umrundung des Mondes, sie übermittelte die ersten Bilder von der Rückseite des Mondes. Einige Jahre nach Luna 3 schickten die Amerikaner die Ranger-Sonden aus. Allerdings waren nur die letzten 3 der 9 Sonden erfolgreich, sie sendeten sehr gute Nahaufnamen zur Erde. Nach den Ranger-Sonden folgten dann die Orbiter Sonden. Alle 5 Orbiter waren erfolgreich. Durch sie wurde fast der ganze Mond kartographisch erfaßt. Im gleichen Jahr (1966) gelang Luna 9 die erste sanfte Landung auf dem Mond. Die Befürchtung, das Gerät würde im Staub versinken, war unbegründet. Der Mondboden erwies sich als eine Art Lavagelände dessen Tragfähigkeit auch bemannte Sonden aushalten kann. Auf Luna 9 folgten einige amerikanische Surveyor-Landesonden. Unterdessen konnte Luna 13 den Erfolg von Luna 9 wiederholen. Während dieser Jahre hatten sich die Amerikaner mit dem Apollo-Programm auf das Ziel Menschen auf dem Mond zu bringen beschäftigt. Die gelang erstmals mit Apollo 11 am 21 Juli 1969 und wurde bereits im November des selben Jahres wiederholt. Auf den Fehlschlag mit Apollo 13 folgten weitere erfolgreiche Landungen mit zunehmend erweiterten Programm. Die Astronauten haben neben den Forschungsexkursionen auch viele Registriergeräte aif dem Mond installiert. Einige dieser Geräte arbeiten noch immer. Es wurden Mondbeben verzeichnet, die Großteils von der irdischen Schwerkraft erzeugt werden. Weiters konnten Gasausbrüche festgestellt werden. Geplante Abstürze von alten Raketen lösten ebenfals Mondbeben aus. Durch diese künstlichen Beben wurde festgestellt, daß sich die Strucktur des Mondes erheblich von der der Erde unterscheidet. Von der Sowjetunion wurde der Mond bisher nur durch unbemanntes Gerät näher erforschrt. Im Jahr 1970 brachte Luna 16 Bodenproben aus dem Mare Fecunditatis zur Erde zurück. Es folgten Luna 20 1972 im gleichen Gebiet und Luna 24 im Jahr 1976 im Mare Crisium. Dazwischen wurden 1970 und 1972 ferngesteuerte Beobachtungsfahrzeuge, Lunochod
genannt, auf dem Mond abgesetzt. Beide waren äußerst erfolgreich und haben inerhalb vieler Monate fast
50 km zurückgelegt.
Nachdem Luna 17 gelandet ist verläßt das Fahrzeug die Landefähre (in der Skizze dargestellt), um die Forschungsarbeiten aufzunehmen. |
![]() Im Oktober 1959 umrundete Luna 3 als erste den Mond. Die bis dahin unbekannten Gebiete sind sehr reich an Kratern, während größere "Meere" fehlen ![]() Vom August 1961 bis März 1965 wurden die neun Ranger gestartet. Nur die letzten 3 Sonden konnten im Kamikatzeflug (planmäßig) Nahaufnahmen des Mondes machen. (In der Skizze ist Ranger 8 zu sehen) ![]() Der Sowjetunion gelangen im Februar und Dezember 1966 die ersten "weichen" Landungen (im Bild Luna 13). Es wurden Panoramabilder und Nahaufnahmen zur Erde geschikt, sowie physikalische Messungen und Bodenproben gemacht. ![]() Die erste Orbiter Sonde wurde 1966 gestartet. Ihr folgten 4 weitere der gleichen Bauart (im Bild Orbiter 5). Neben der Kartographierung schickten sie schöne Aufnahmen von Tycho zur Erde. ![]() Luna 16 wurde am 12 September 1970 gestartet. Sie war die erste automatische Sonde die Bodenproben vom Mond zurückbrachte. Bodenproben wurden mit den Apolloflügen bereits früher zur Erde gebracht. Im Bild sieht man die gelandete Sonde. Das Unterteil des Geräts blieb zurück - es diente als Startplattform. ![]() Im Juli 1969 brachte Apollo 11 die ersten Menschen auf den Mond. Sie landeten im Mare Fecunditatis (mehr zu den Apollo-Programmen siehe unten). |
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Der erste bemannte Flugkörper zum Mond wurde am 21 Dezember 1968 gestartet. Mit Apollo 8 flogen die Astronauten Frank Borman, James Lovell und William Anders am 24 und 25 Dezember dreimal um den Mond. Sie näherten sich der Oberfläche bis auf 113 km!
Apollo 10 : Am 18 Mai 1969 kamen Thomas Stafford und Eugene Cernan sogar bis auf 15 km an die Oberfläche heran!
Apollo 11 : Die Landung des "Eagle" verlief planmäßig. Nach Überprüfung aller Geräte betrat Neil Armstrong am 21 Juli 1969 als erster den Mond. Ihm folgte Edwin Aldrin ,während Michael Collins im Komandoteil in der Umlaufbahn zurückblieb. Die gesammte Mission wurde mit Fernsehkammeras aufgenommen und zur Erde übertragen.
Apollo 12 : Bereits im November 1969 wurde die Landung wiederhohlt. Mit der Landefähre Intrepid landeten Charles Conrad und Alan Bean - im Komandoteil blieb Richard Gordon. Die Landung erfolgte so genau im Ocaenus Procellarum, daß man zu der früher gelandeten Sonde Surveyor 3 hingehen konnte. Bis auf den Ausfall der Fernsehkammeras war dieses Unternehmen ein Erfolg.
Apollo 13 : Durch den gleichnahmigen Film ist dies die bekannteste Mission. Bei dem Start am 13 April 1970 waren James Lovell, Fred Haise und Jack Sweigert an Bord. Apollo 13 war das gefährlichste Unternehmen seiner Art. In über 285.000 km Entfernung wurde durch eine Explosion das Steuerteil beschädigt. Anstatt einer Mondlandung mußten alle Anstrengungen unternommen werden, um die Besatzung zur Erde zurückzubringen. Es wurden einige "Wunder" vollbracht, so mußte z.B: die Landefähre Aquarius völlig progammwiedrig eingesetzt werden. Zuletzt ging aber alles gut, am 17 April war die Irrfahrt zu Ende. Wissenschaftlich war diese Mission natürlich ein Fehlschlag, aber für Techniker und Astronauten ein Triumph.
Apollo 14: Das Landegebiet von dieser Mission war wesentlich rauher als das der früheren. Es lag im Bergland nahe Fra Mauro deswegen wurde ein Mond-Hangwagen mitgernommen (siehe Skizze). Die Astronauten Alan Shepard und Edgar Mitchel benötigten ihn für ihre Exkursionen. Sie sollten damit den Rand des Fra-Mauro-Berglandes erreichen, welches in ca. 1.600 m Entfernung zum Landeplatz lag. Der Wagen erwies sich als nützlich; aber die Tour war wesentlich anstrengender als angenommen. Außerdem verloren die Astronauten teilweise die Orientierung! Inzwischen weiß man, daß sie den Rand bereits erreicht hatten als sie umkehren mußten. Der Handwagen blieb übrigens auf dem Mond zurück. | ![]() |
Apollo 15: Nach den Erfolgen von Apollo 11,12 und 14 hatte diese Mission einen besonders wissenschaftlichen Charakter. Die Astronauten David Scott und James Irwin landeten in der Nähe des Hedley-Bergs in den sogenannten Mond-Apeninnen. Als dritter Astronaut blieb Alfred Worden in der Komandokapsel zurück und hatte dort ein umfangreiches wissenschaftliches Programm abzuwickeln. Dieses Programm brachte sehr viele Informationen weil der Mond von allen Seiten zu sehen war. Irwin und Scott machten insgesammt mit ihrem Spezialgeländewagen drei Touren. Sie fuhren z.b. zur großen Hadley-Rille, welche Wissenschaftler besonders interessierte. Heute ist man sich sicher, daß es sich um eine Bruchstelle handelt. Die Rille bot einen großartigen Eindruck, Scott beschrieb das Hedley-Delta als gleichförmig. Interessant war auch, wie nahe der Berg den Astronauten vorkam, obwohl sie mindestens 30 km entfernt waren. |
Das Mondgeländefahrzeug ![]() |
Legende: (siehe links) 1: Richtantenne |
Alollo 16 : Das Landegebiet für diese Mission war ebenfalls sehr rauh. Es lag in der Nähe des Gebirges von Decartes. Wie bei Apollo 15 stand ebenfalls ein Geländefahrzeug zur Verfügung. Die Astronauten Duke und Young erkundeten ein großes Gebiet und bauten die üblichen Meßgeräte auf. Allerdings versagte der Apperat, mit dem Wärmestrom in der Tiefe gemessen werden kann. Dieser ging beim Auspacken kaputt und konnte nicht wieder repariert werden. Ansonsten war diese Mission erfolgreich.
Apollo 17 : Im Dezember 1972 fand das letzte Apollo - Unternehmen statt. Kommandant war Eugene Cernan der bereits den Mond umrundet hatte. Mit ihm betrat Dr. Harrison H. Schmitt den Mond. Er war der erste richtige Wissenschaftler (Geologe) auf dem Mond. Das Landegebiet lag in der vulkanischen Gegend bei Litrow. Die Teilnahme von Dr. Schmitt trug dazu bei, daß diese Mission die wissenschftlich ergiebigste von allen war.
Obwohl das Apollo - Programm abgeschlossen ist übermitteln die auf dem Mond installierten Apparate, bis auf die ersten, immer noch Daten. Als Cernan den Mond verließ war dies ein dramatischer Augenblick; denn noch weiß man nicht wann wieder ein Mensch auf dem Mond kommen wird.