Spielbesprechung von Györög Kurt
Ali Baba
06.02.2002

von Gunter Baars
Ravensburger
für 2 - 4 Spieler
von 7 - 99 Jahre

"Hunderte von Jahren sind vergangen, seit Ali Baba das Geheimnis der Räuberhöhle lüftete und fortan mit seiner Familie in Reichtum leben konnte. Aber in all diesen Jahren gelang es weder ihm noch seinen Nachkommen, die rätselhafte Schatulle zu öffnen, die jetzt vor euch liegt. Zu schwierig war es, die 9 Schlösser zu entriegeln, mit denen die Schatulle fest verschlossen ist. Welch prächtige Schätze mag sie wohl verbergen?
Vielleicht schafft ihr es ja, mit Hilfe des Flaschengeistes ihr Rätsel zu lösen!"


So spannend präsentiert sich die Geschichte zu der vorliegenden "Schatzschatulle" von Ali Baba.
Und wer würde nicht gerne das Geheimnis um diese Schatulle lüften?

Spielmaterial:
Das Spiel besteht aus einer Schatzschatulle, die durch die Spielschachtel dargestellt wird, in der eine Abdeckung mit 9 "Drehscheiben"-Schlössern angebracht ist.
Außerdem gibt es eine Spielanleitung, 18 Flaschengeistkarten (mit jeweils 9 verschiedenen Symbolen), die die Kombination zum Öffnen der Schatulle angeben, sowie 29 Schatzkarten (mit Werten von 1 bis 5) und 7 Schlangenkarten.

Ziel des Spieles:
Die 9 Drehschlösser der Schatzschatulle müssen laut Kombination der Flaschengeistkarte richtig eingestellt werden. Wer das schafft, darf die Schatulle öffnen, und sich an den Schätzen bedienen.
Aber Achtung !!! Wer eine Schlange erwischt, verliert alle soeben gefundenen Schätze ...

Spielablauf:
Die Schatz- und Schlangenkarten werden verdeckt, zu jeweils 4 Stück in die 9 Fächer unter der Abdeckung verteilt und die Schatulle geschlossen.
Dann werden die Flaschengeistkarten gemischt und in das vorgesehene Fach gelegt. Der jüngste Spieler beginnt. Er nimmt eine Flaschengeistkarte, und legt diese offen, an den in der "Schatzschatulle" vorgesehenen Platz. Diese zeigt die gültige Kombination, mit der die Abdeckung geöffnet werden kann.
Nun muss der Spieler versuchen, ein beliebiges der 9 Schlösser auf die richtige Position zu drehen. Dazu darf er das Schloss 1, 2 oder 3 Motive nach rechts oder links drehen. Gelingt es ihm, das richtige Symbol zu finden, ist er nochmals dran. Gelingt es ihm nicht, darf der nächste Spieler sein Glück versuchen.
Wem es aber gelingt, das letzte Schloss auf das richtige Motiv zu drehen, der darf die Abdeckung öffnen und sich am Schatz bedienen.
Aber Vorsicht !!!
In der Schatzschatulle verstecken sich unter den 29 Schätzen auch 7 giftige Schlangen.
Wird als erste Karte ein Schatz gezogen, ist der Spieler solange weiter am Zug, bis er entweder alle bisher gezogenen Schätze durch das Schließen der Schatulle sichert, oder er eine Schlange zieht, und somit alle in dieser Runde gezogenen Schätze wieder verliert.
Wird als erste Karte eine Schlange gezogen, so hat man noch Glück im Unglück. Der Zug des Spielers endet zwar sofort, aber er darf noch zuvor einem beliebigen Mitspieler einen Schatz stehlen.

Spielende:
Das Spiel endet, wenn entweder alle Flaschengeistkarten verbraucht, oder alle 7 Schlangenkarten aufgedeckt wurden. Wer dann die wertvollsten Schätze sein eigen nennen kann, gewinnt das Spiel.

Fazit:
Ali Baba ist ein Spiel, das optisch sehr gut aufbereitet ist. Die Grafiken passen zum Thema, und lassen nicht nur die Kinderaugen strahlen. Man fühlt sich als "Schatzsucher" in den Orient versetzt, und ist auch dementsprechend motiviert.
Die Spielanleitung ist kurz gehalten und gut aufgebaut. Da sich das Spiel aber so gut wie selbst erklärt, wird diese sicher nur für das erste Spiel benötigt werden.
Neben dem "Memory-Effekt" beim Einstellen der Drehschlösser ("war rechts neben dem Teppich das Kamel oder der Säbel?"), wird den Kindern beim "Plündern" der Schatzschatulle das Umgehen mit "Risiko" vermittelt. Versuche ich noch einen Schatz zu ziehen, oder gehe ich lieber auf "Nummer sicher", gilt es abzuwägen. "Wer den Hals nicht voll genug bekommen kann", muss auch die Konsequenzen auf sich nehmen.

Positiv hervorheben möchte ich, das fast das ganze Spiel in der Schachtel abläuft, und der Platzbedarf eher gering ist. Nur die gehobenen Schätze, und die verbrauchten Flaschengeistkarten werden außerhalb der Schachtel abgelegt. Somit eignet sich das Spiel auch sehr gut für unterwegs.
Bei den ersten paar Spielen kann es vorkommen, das man den Kindern beim Drehen der Schlösser helfen muss.
Danach sind die Drehscheiben "eingelaufen", und lassen sich problemlos drehen.
Hier wäre es hilfreich gewesen, wenn die Drehknöpfe eine aufgeraute Fläche hätten.
Die Altersangabe des Spieles kann man meiner Meinung nach ruhig auf 6 Jahre (eventuell sogar auf 5 Jahre) nach unten korrigieren. Die meisten Spiele habe ich nämlich mit meiner 6-jährigen Tochter gespielt, und es hat keinerlei Probleme gegeben. Im Gegenteil, meine Tochter ist von "Ali Baba" begeistert, und wenn nur irgendwie möglich, werde ich und "Oma" zu einem Spiel aufgefordert.
Und somit ist das Spiel momentan von unserem Spieltisch nicht mehr wegzudenken ...

Vielen Dank an RAVENSBURGER für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars

"Ali Baba" bei spielenet.de - 24,95 €