Spielbesprechung von Györög Kurt
Das Amulett
02.10.2002

von Alan R. Moon und Aaron Weissblum
GOLDSIEBER
für 3 - 6 Spieler
ab 12 Jahren

"Willkommen zum Wettstreit der Zaubermeister.
Es gilt ein Amulett mit magischen Edelsteinen zu besetzen. Dabei ist es entscheidend, wie geschickt man seine Zaubersprüche einsetzt und welche wertvollen Edelmetalle man bekommt. Doch die Wirkung der Zaubersprüche lässt irgendwann nach. Und da zeigt sich dann, das ein großer Magier auch taktische Finessen beherrschen muss, um rechtzeitig an die begehrten Edelsteine zu gelangen."


... ein Spiel, das nicht nur "zauberhaft" aussieht !!!

Spielmaterial:
1 Spielplan, 52 Edelsteine, 112 Metallkarten, 33 Zauberspruchkarten, 60 Energiesteine, 6 Rundenmarker (mit den Werten von 3 bis 6), 6 Amulette, 2 Zauberhüte, 1 Beutel, 1 Spielübersicht und 1 Spielregel.

Spielziel:
So schnell wie möglich 7 farbig verschiedene oder 8 beliebige Edelsteine sammeln.

Spielablauf:
Der Spielplan wird ausgebreitet und die 52 Edelsteine zufällig und einzeln auf die einzelnen Gebiete des Spielplanes verteilt. Danach kommen die Rundenmarker in den Beutel und jeder Spieler erhält, von den vier offenen liegenden Metallkartenstapel je eine Karte von jedem Metall auf die Hand. (Aurum = Gold, Argentum = Silber, Aes = Kupfer und Ferrum = Eisen).
Nachdem die Zauberspruchkarten gut gemischt wurden, werden je 2 davon ebenfalls an die Spieler ausgeteilt, sowie 10 Energiesteine. Zaubersprüche und Energiesteine werden offen vor dem Spieler abgelegt - auf jede Karte werden jeweils 2 Energiesteine gelegt.
Ein Zauberhut wird auf den Stadtteil mit der Pyramide gesetzt (dieser stellt die Reisegruppe dar), den zweiten Zauberhut erhält der Startspieler.

Auf dem Spielplan gibt es 24 Gebiete, wobei 4 davon - in der Mitte - eine Stadt darstellen. In jedem Gebiet gibt es ein Symbol, das anzeigt, welches Metall dort zum Tauschen verwendet werden kann. In den 4 Stadtteilen können alle 4 Metalle verwendet werden - das wird durch das "Joker"-Symbol angezeigt.
Außerdem gibt es noch Gebiete, in denen es eine Pyramide gibt oder die an die "große Mauer" grenzen.
Es gibt nämlich Zauberkarten, die nur in solchen Gebieten wirken und die anderswo nicht eingesetzt werden können.

Die Zauberkarten selbst können in 3 Farben (grau, rot und blau) vorkommen. Die Farbe gibt an in welcher Phase die Zaubersprüche verwendet werden können. Auch sind auf ihnen die Metalle (die man in der Metallphase erhält) und die Energiekosten (die man in der Energiephase bezahlen muss) aufgedruckt, sowie der Zauber, der mit dieser Karte eingesetzt werden kann.

Jede Runde unterteilt sich nun in 4 Phasen:

1. Zauberspruch-Phase:
Der Startspieler nimmt so viele Zauberkarten vom verdeckten Stapel, wie Spieler teilnehmen. Die oberste Karte wird nun aufgedeckt. Beginnend mit dem Startspieler kann nun jeder einmal ein Gebot in Form von Energiesteinen für die Zauberkarte abgeben oder passen.
Der Gewinner erhält die Zauberkarte, wird sofort neuer Startspieler und deckt die nächste Karte auf.

2. Metall-Phase:
Beginnend mit dem Startspieler dürfen nun alle "grauen" Zauberkarten eingesetzt und so viele Metallkarten, wie auf den Zauberkarten aufgedruckt sind - auf die Hand nachgezogen werden.

3. Edelstein-Phase:
Bei Bedarf dürfen jetzt die "roten" Zauberkarten benutzt werden.
Der Startspieler zieht nun einen Rundenmarker aus dem Beutel. Die aufgedruckte Zahl gibt an, wie oft nun ein Tausch durchgeführt wird, und die Reisegruppe (=Zauberhut am Spielplan) weiterbewegt werden darf.

Beginnend mit dem Startspieler wird nun solange reihum mit Metall, das in dem Gebiet mit der Reisegruppe gültig ist, um das Recht geboten, einen Zauberstein vom Spielplan zu nehmen.
Der Gewinner wird sofort neuer Startspieler, darf sich einen Edelstein nehmen und die Reisegruppe in ein angrenzendes Gebiet weiterbewegen.

Dies geschieht so oft, wie es die Zahl am Rundenmarker angibt.

4. Energie-Phase:
Bei Bedarf dürfen nun die "blauen" Zaubersprüche eingesetzt werden.
Beginnend mit dem Startspieler müssen nun - entsprechend den aufgedruckten Energiekosten - Energiesteine von den Zaubersprüchen genommen werden. Besitzt ein Zauberspruch keine Energiesteine mehr, so muss er unter den verdeckten Zauberspruchstapel abgelegt werden.

Spielende:
Das Spiel endet sofort, wenn ein Spieler 7 farbig verschiedenen Edelsteine oder 8 beliebige Edelsteine auf seinem Amulett liegen hat. Er hat die Jagd nach den "zauberhaften" Edelsteinen gewonnen.

Fazit:
Das Amulett ist ein taktisches Handelsspiel, das mit einem tollen - und zum Thema passendem Spielmaterial ausgestattet ist. Die Zauberkarten sind mit detaillierten Bildern versehen und die "blutsteinähnlichen" Energiesteine bringen wirklich einen Hauch Magie ins Spiel. Die Edelsteine sind zwar aus Plastik, passen aber trotzdem sehr gut dazu.

Die Spielanleitung ist zwar umfangreich, aber gut aufgebaut und mit vielen Bildern ausgestattet. Von den 12 Seiten sollte man sich aber nicht abschrecken lassen - die Hälfte davon dient nur zur genauen Erklärung der Zauberkarten. Der Spielablauf selbst scheint vorerst auch komplizierter als er ist. Nach 2 bis 3 Runden ist dieser jedoch gefestigt und das Spiel wird flüssig und erst richtig lustig bzw. interessant. Vor allem aber auch, weil man die Zauberkarten kennen- und einsetzen lernt.

Wenn auch auf der Schachtel eine Spieleranzahl von mindestens 3 angegeben ist, so hat uns das Spiel auch zu zweit recht großen Spaß gemacht. Es ist zwar spielerisch nicht so ausschlaggebend, wo die Reisegesellschaft hinzieht, da man fast von überall Edelsteine verwenden kann - aber der Rest des Spielablaufes bleibt trotzdem interessant.
Aber auch beim Spiel mit 3 oder mehr Spielern kommt es zu keinen Wartezeiten. Alle sind immer in den Spielablauf eingebunden und gefordert, egal ob man nun Startspieler ist oder nicht.
Und so vergehen die 1½ Stunden pro Partie - im wahrsten Sinn des Wortes - "wie im Flug".

Dieses Spielprinzip, aber auch die Vielzahl der Zauberkarten, die es kennen- und einsetzen lernen will, tragen zum hohen Wiederspielreiz bei und sind auch bei uns der Grund, warum Das Amulett immer wieder gerne auf den Spieltisch kommt.

Vielen Dank an GOLDSIEBER für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars

"Das Amulett" bei spielenet.de