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09.02.2002 von Gal Zuckerman KOSMOS für 3 - 4 Spieler ab 10 Jahren |
"Im Schweiße Ihres Angesichts bewässern Sie unfruchtbares Ödland. Sie hegen und pflegen das Land und erste Pflanzen zeigen sich. Wohlgefällig schauen die Götter auf Sie herab und zur Belohnung verteilen Sie "Mana". Auch Ihren Mitspielern geht es so. Aber mit Göttergeschenken wusste die Menschheit noch nie sehr viel anzufangen. Und so kommen Ihre Mitspieler auf die Idee, ihr Mana einzusetzen, um anderen das fruchtbare Land abzujagen. Das lassen Sie aber nicht mit sich machen! Sie setzen sich zur Wehr und schon ist der schönste Kampf um die fruchtbarsten Ländereien entbrannt. Möge das Mana mit Ihnen sein!" ... soviel zur Geschichte, die hinter dem Spiel steckt. "Macht fruchtbar und wehrt euch!" - steht auf der Schachtel. Klingt interessant, aber wie läuft das Ganze jetzt ab? Spielmaterial: Es gibt einen Spielplan. Dieser zeigt auf 7x7 Feldern Ödland. Für jedes dieser 49 Felder gibt es eine dazugehörige Bewässerungskarte. Außerdem gibt es 17 Kultivierungskarten, für jeden Spieler 24 Landschaftskärtchen in seiner Farbe, 54 Manakarten (mit den Werten von 5 bis 100), sowie 4 Übersichtstafeln und eine Spielanleitung. Spielablauf: ![]() ![]() Die Kultivierungs- und Bewässerungskarten werden zusammengemischt und jeder Spieler erhält 6 Karten auf die Hand. Der Rest wird als verdeckter Nachzugstapel bereitgelegt. Jeder Spielzug besteht aus 3 Möglichkeiten: 1. Mana erhalten: Der Spieler erhält für jeden roten Punkt seiner Landschaftskarten am Spielplan 5 Mana als Einkommen. 2. Handkarten ausspielen: Folgende Möglichkeiten gibt es: a) 1 oder 2 Bewässerungskarten spielen oder b) 1 Kultivierungskarte spielen oder c) Passen. ![]() ![]() Diese Landnahme läuft wie folgt ab: 1. Grenzen Landschaftskärtchen beider Mitspieler an, muss man sich zuerst entscheiden wen man angreifen möchte. 2. Es besteht die Möglichkeit gleichzeitig mehrere Felder des Mitspielers zu übernehmen. Dazu müssen diese direkt (es reicht nicht diagonal) an das angegriffene Feld angrenzen. Will man davon Gebrauch machen, muss man vor dem Angriff ansagen, welche Felder man angreift. Dies können beliebig viele Felder sein. 3. Wenn man möchte, kann man sein angreifendes Feld durch genau ein eigenes (direkt angrenzendes) Landschaftsplättchen, verstärken. Auch dies muss vor dem Angriff angesagt werden. 4. Die "Landnahme" selbst läuft dann so ab, das der Angreifer ein Angebot macht. (Mindestgebot 10 Mana). Das Angebot bezieht sich aber auf jeden (roten und weißen) Punkt, der angegriffenen Felder. Will der Gegenspieler sich verteidigen und die Übernahme verhindern, so muss er jetzt seinerseits ein höheres Angebot machen. (Mindestens 5 Mana mehr) Dieses Angebot bezieht sich auf alle Punkte der angreifenden Felder. Dazu ein Beispiel: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Dies geht nun solange bis einem Spieler das Geld ausgeht bzw. jemand (Angreifer oder Verteidiger) seine Felder für das gebotene Mana "verkaufen" möchte. Wer erfolgreich war zahlt den gebotenen Betrag an den Mitspieler und ersetzt die "gekauften" Felder durch gleichwertige seiner Farbe. Danach hat man noch die Möglichkeit, eine zweite Bewässerungskarte auszuspielen und (wenn möglich) eine zweite "Landnahme" zu versuchen. ![]() Sollten sich in diesem Bereich eigene Landschaftskarten verschiedener Kultivierungsstufen befinden, darf immer nur die niederste auf die nächsthöhere Stufe aufgewertet werden. Für jedes aufgewertete Feld müssen 10 Mana in die Kassa gezahlt werden. Jederzeit darf man zusätzlich beliebig viele Kultivierungskarte verkaufen und/oder ausliegende Kultivierungskarten einkaufen. (Beim Verkauf erhält man je Feld 10 Mana. Kauft man eine Karte, zahlt man 10 Mana für jedes Feld plus 10 Mana extra) Anstatt einer Karte zu spielen, kann ein Spieler auch einfach passen und nichts tun. 3. 1 Karte vom Kartenstapel nachziehen: Jeder Spielzug wird mit dem Nachziehen genau einer Karte vom Nachzugstapel beendet. Ein Spieler darf jedoch nie mehr als 5 Karten auf der Hand haben. Spielende: Das Spiel endet sofort, wenn jemand 20 Fruchtbarkeitspunkte (rote und weiße) am Spielplan ausliegen hat. Dieser Spieler gewinnt, auch wenn er gerade nicht am Zug ist. Fazit: Eden ist ein nettes Taktikspiel, das aber etwas zu glücksbetont ist. Wenn man nicht die richtigen Bewässerungskarten erhält kann man leider nicht ins Geschehen eingreifen. Dies "spürt" man vor allem beim Spiel zu dritt. Außerdem gibt es beim Spiel zu dritt genug Platz um sich auszubreiten, und schnell sind die 20 Punkte erreicht und das Spiel zu Ende. Beim Spiel zu viert wird es dann schon interessanter. Bedingt durch den Platzmangel, baut das Spiel mehr auf die Kultivierungskarten auf. Um 20 Punkte zu erreichen müssen mehr Felder ausgebaut werden. Da Kultivierungskarten durch Verkauf auch offen ausliegen können, muss man sich hier nicht unbedingt auf das Kartenglück verlassen. Das macht das Spiel reizvoller und bringt erst den richtigen Spielspass mit sich ... Sehr gut gefallen hat mir der "Versteigerungsmechanismus", mit dem man viel Taktik ins Spiel bringen kann. Hier ist es von Vorteil, wenn die "Mana"-Karten in kleinerer Stückelung vorliegen. Durch die Anzahl der Karten kann man dann bei der Versteigerung bluffen, da niemand weiß, welcher Gesamtwert sich hinter einem "Mana"-Stapel verbirgt. Wenn auch das Spiel zu dritt ganz interessant war, werden wir vor allem für ein Spiel zu viert immer wieder auf Eden zurückgreifen ... Vielen Dank an KOSMOS für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars |
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