Spielbesprechung von Györög Kurt
Kampf der Gladiatoren
11.05.2002

von Reiner Knizia
Hans im Glück
für 2 - 5 Spieler
ab 10 Jahren

"Die Spieler schicken ihre Gladiatoren-Teams in den Kampf und versuchen, möglichst lange im Wettbewerb zu bleiben und dabei möglichst viele Gladiatoren ihrer Mitspieler und Tiere zu besiegen."

Und so präsentiert sich ein interessant klingendes und aussehendes Kampfspiel.

Spielmaterial:
In der Schachtel befinden sich 1 Spielplan (= Arena), 60 Gladiatoren (Speer- und Netzwerfer, Schwertkämpfer, Zweizack- und Schildträger), 12 Tiere, 5 Spezialwürfel, 12 Holzsterne, 20 "Gladiatorenträger", 1 Kampfstein und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Am meisten fremde Gladiatoren und Tiere besiegen.

Spielablauf:
Der Spielplan wird in die Mitte des Tisches gelegt. Auf diesem sieht man die Arena, die in einzelne Abschnitte unterteilt ist. Je nach Spieleranzahl erhält man 3 - 4 Gladiatorenträger (= Streitwagen), die man vor sich auf den Tisch legt. Die Gladiatoren und wilden Tiere werden neben dem Spielplan bereitgelegt. Ebenso die Würfel, die Holzsterne und der Kampfstein.

Das Spiel beginnt dann mit dem Einzug in die Arena:
Abwechselnd dürfen nun die Spieler entweder einen Streitwagen in einen Abschnitt der Arena legen und diesen mit einem beliebigen Gladiator bestücken, oder es darf ein bereits in der Arena befindlicher Wagen um einen weiteren Gladiator ergänzt werden (maximal 4 Gladiatoren haben Platz).

Wurden alle Streitwagen von allen Spielern in die Arena gebracht und mit 4 Gladiatoren besetzt, dann werden die restlichen Abschnitte mit wilden Tieren aufgefüllt.

Nun kann das eigentliche Spiel beginnen:
Der Spieler, der an der Reihe ist, darf nun den Kampfstein (auf dem ein Schwert aufgezeichnet ist) in die Arena legen. Und zwar so, das er damit anzeigt, mit welchen eigenen Gladiatoren (Griff des Schwertes) er welche gegnerischen Gladiatoren bzw. welches Tier angreifen möchte. (Spitze des Schwertes).

Vor dem eigentlichen Kampf wird jetzt ermittelt, wer Angreifer und wer Verteidiger ist.
Dazu kommen jetzt die verschiedenen Gladiatorentypen ins Spiel:
1. Zuerst würfeln (= angreifen) darf, wer am meisten Speerwerfer auf seinem Streitwagen hat (bei Gleichstand der Spieler, bei dem der Schwertgriff liegt).
2. Für jeden Netzwerfer darf der Angreifer beim Gegner einen Gladiatoren vorübergehend ausschalten. (Diese Gladiatoren werden während des Kampfes neben den Wagen gelegt und dürfen nicht mitgezählt werden. Nachdem Kampf dürfen diese aber wieder "aufgeladen" werden.)
3. Würfeln darf man grundsätzlich mit 1 Würfel. Für jeden Schwertträger am Wagen bekommt man einen weiteren Würfel dazu.
4. Wer die meisten Zweizackträger am Streitwagen hat, darf - wenn er mit seinem Würfelwurf nicht zufrieden ist - den Wurf mit allen Würfeln wiederholen. Diese Ergebnis ist dann auf alle Fälle gültig.
5. Schildträger können je einen leichten Treffer abwehren.

Der Kampf selbst wird, wie erwähnt, mit Würfeln ausgetragen. Auf diesen Würfeln gibt es rote und gelbe Sterne, sowie leere Seiten.
Liegen 2 rote Sterne oben, bedeutet das einen Volltreffer. Ein gelber Stern ist ein einfacher Treffer, und eine leere Seite bedeutet einen Fehlschlag.

Nach dem Würfeln werden die Treffer ausgewertet. Für jeden Volltreffer erhält man einen beliebigen Gladiator vom gegnerischen Wagen. Der Mitspieler entscheidet, welcher Gladiator besiegt wurde (das kann auch ein vom Netzwerfer ausgeschalteter Gladiator sein).
Bei den einfachen Treffern werden, je nach Anzahl der Schildträger des Verteidigers, Würfel wieder beiseite gelegt. Für je 2 einfache Treffer die übrig bleiben, hat man ebenfalls einen gegnerischen Gladiator besiegt.

Besiegte Gladiatoren werden vor den Spieler auf dem Tisch abgelegt und zählen bei der Schlusswertung 1 Punkt.
Bleibt nach der Auswertung noch ein gelber Stern übrig, so wird als Zeichen das die Gladiatoren dieses Streitwagen geschwächt sind, ein Holzstern auf diesen gelegt.

Nun ist der Verteidiger an der Reihe und darf - sofern Gladiatoren übrig sind - sich wehren.
Der Gegenschlag läuft gleich ab wie ein Angriff, mit der Ausnahme das Netzwerfer nicht aktiv werden können und Gladiatoren - die sich neben dem Streitwagen befinden - nicht mitgezählt werden dürfen. Nach der Auswertung des Würfelwurfes, könne diese aber dann wieder "aufgeladen" werden.

Der Kampf gegen ein wildes Tier läuft grundsätzlich gleich wie ein Kampf gegen Gladiatoren ab.
Auf den Tierkarten sind Gladiatorensymbole aufgedruckt, die zur Anwendung kommen.
Einzige Ausnahmen:

1. Beim Kampf gegen Tiere dürfen keine Netzwerfer eingesetzt werden.
2. Für Tiere wird nur mit so vielen Würfeln geworfen, wie Schwerter aufgedruckt sind (zum Würfeln einen beliebigen Mitspieler bestimmen).
3. Bei Tieren gibt es keine Volltreffer, diese werden wie 2 einfache Treffer behandelt. (Aber auch hier gilt: Gegen Volltreffer hilft kein Schild)

Werden Gladiatoren von Tieren besiegt, werden diese zum Vorrat in die Schachtel zurückgelegt !!!

Wenn ein Spieler alle Gladiatoren verloren hat, darf er, wenn er an die Reihe kommt, dafür ein beliebiges Tier am Spielplan verwenden, oder eines der restlichen Tiere vom Tisch in die Arena bringen und damit kämpfen.

Besiegte Gladiatoren gehören dann dem Spieler und können zu den restlichen besiegten Gladiatoren gelegt werden und bringen je 1 Punkt ein.

Spielende:
1. Sobald nur mehr ein Spieler Gladiatoren in der Arena hat, endet das Spiel sofort.
Die restlichen Gladiatoren werden von diesem Spieler zu seinen besiegten Gladiatoren gelegt.
2. Das Spiel endet auch sofort, wenn alle 12 Tiere besiegt worden sind.

Für jeden besiegten Gladiator erhält man nun 1 Punkte, für jedes besiegte Tier 2 Punkte.
Wer am meisten Punkte hat, hat den "Kampf in der Arena" gewonnen.

Fazit:
Kampf der Gladiatoren ist ein nettes Spiel für zwischendurch, das irgendwie an Risiko erinnert.
Es ist ein schnelles, aber anspruchsloses Spiel mit netter Aufmachung.

Die Spielregel ist gut aufgebaut und mit Hilfe der Beispiele bleiben auch keine Fragen offen.
Man kann es schnell und leicht erklären, und somit auch gleich losspielen.

Die Grafik am Spielplan ist passend und vermittelt schon irgendwie "Arena-Atmosphäre". Auch die Gladiatoren und Tiere sind gut gelungen und tragen ihren Teil dazu bei.
Einzig die Gladiatorenträger (oder Streitwagen) passen nicht ganz ins Spiel. Sie sehen "billig" und "fehl am Platz" aus, und passen überhaupt nicht in das restliche Bild des Spielmaterials.

Beim Spiel zu zweit, wollte eigentlich nie so recht Spielspass aufkommen - es war aber auch nicht langweilig. Ich würde es mit "solala" umschreiben.
Ab drei Spielern ist es dann schon interessanter und entwickelt sich zu einem Spiel, das man immer wieder mal hervorholen kann.
Es bleibt aber trotzdem nach jeder Partie irgendwie der Eindruck: "Irgend etwas fehlt dem Ganzen noch !!!"

Es liegt aber sicher nicht daran, das im Spiel sehr viel am "Würfelglück" hängt. Dieser Faktor ist schon sehr stark vertreten, aber es lässt sich auch sehr viel mit der Auswahl der Gladiatoren beeinflussen und somit in den Spielverlauf eingreifen.

Da das Spiel aber auch nicht zu lange dauert, und ab drei Spielern ein kleine "Rauferei" hin und wieder auch ganz lustig sein kann, wird es bei uns für diese Zwecke doch immer wieder mal auf den Tisch kommen. Und auch zu einer etwaigen Revanche würde ich nicht "nein" sagen ...

Vielen Dank an HANS IM GLÜCK für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars

"Kampf der Gladiatoren" bei spielenet.de