02.10.2002 von Steffan Dora GOLDSIEBER für 2 - 5 Schienenleger ab 10 Jahren |
"Tja, wenn jeder in Ruhe seine Bahnen ziehen könnte ... ... kann er aber nicht! Weil sich die Linie-1-Spieler ständig in die Quere kommen bei dem Versuch, die eigene Schienenstrecke zu bauen. Und da gibt es doch tatsächlich immer wieder Leute, die sich nicht damit begnügen, selbst ans Ziel zu kommen. Nein, sie legen andern auch noch Steine, bzw. wenig hilfreich gebogene Gleise in den Weg. Eines steht jedenfalls fest: Man wird immer nur auf Umwegen zum Ziel kommen." ... niemand weiß wo's langgeht, aber alle wollen hin !!! Spielmaterial: 1 Spielplan, 126 Schienenkärtchen, 12 Haltestellen, 12 Strecken- und 6 Linien-Karten, 6 Straßenbahnen, 1 Würfel, 1 Kurzanleitung und 1 Spielregel. Spielziel: Als erster die eigenen Zielhaltestellen mit seinen Endhaltestellen verbinden und eine Einweihungsfahrt absolvieren. Spielablauf: Der Spielplan kommt in die Tischmitte. Auf ihm sieht man die Endhaltestellen der einzelnen Linien, sowie die möglichen Zielgebäude, die am Spielplan verteilt sind. Jeder Spieler erhält 3 Gerade und 2 Kurven als Startkärtchen, die er offen vor sich ablegt. Die restlichen Schienenkärtchen werden gemischt und verdeckt bereitgelegt. Die 6 Linienkarten werden ebenfalls gemischt. Verdeckt wird nun jedem Spieler eine Linie zugeteilt, die nur er kennt und vor den anderen Spielern gut geheim hält. Ebenso werden die Streckenkarten gemischt und je eine verdeckt an die Spieler ausgeteilt. Auf dieser ist nun der "geheime Streckenauftrag" für den Spieler aufgedruckt - und er weiß nun welche Zielhaltestellen zwischen seinen Endbahnhöfen er anfahren muss. Das Spiel gliedert sich nun in 2 Teile: 1. Teil - Legen der Schienenstrecken: Wer an der Reihe ist, hat folgende Möglichkeiten:
Dabei ist zu beachten, das die Kärtchen so gelegt werden, das sie an andere Kärtchen anschließen oder in leere Felder münden. Es dürfen beim Legen keine Gebäude überdeckt und andere Kärtchen blockiert werden. Auch ist es nicht erlaubt, die Schienen in Gebäude oder aus dem Spielplan hinaus münden zu lassen. Schienenkärtchen austauschen: Ausgetauscht darf aber nur werden, wenn danach alle Schienen, die auf dem alten Kärtchen vorhanden sind, auch auf dem neuen erhalten bleiben. Durch den Austausch dürfen die Möglichkeiten nie verändert, sondern nur erweitert werden. Sollte beim Schienenbau ein Zielgebäude waagrecht oder senkrecht an das Schienennetz angeschlossen werden, so wird auf dieses Schienenkärtchen eine Haltestelle gesetzt. Zu jedem Gebäude gibt es nur eine Haltestelle. Jeder Spieler, der dieses Gebäude in sein Schienennetz einbauen muss, muss bei seiner Einweihungsfahrt genau an dieser Haltestelle vorbeikommen, um seinen Auftrag zu erfüllen. Danach werden die offen vor dem Spieler liegenden Schienenkärtchen wieder auf 5 Stück ergänzt. 2. Teil - Die Einweihungsfahrt: Wer am Beginn seines Zuges seinen Streckenauftrag erfüllt hat, legt seine Linien- und Steckenkarte offen vor sich. Zur Kontrolle fährt man - für die Mitspieler gut sichtbar - mit dem Finger die Strecke ab. Ist der Auftrag korrekt erfüllt, so darf der Spieler mit seiner Einweihungsfahrt beginnen. Anstatt Streckenkärtchen zu legen, würfelt man nun die Feldanzahl aus, die man mit seiner Straßenbahn fahren darf. Der Spieler entscheidet selbst, an welcher Endhaltestelle er beginnen will und zeiht seine Straßenbahn um die gewürfelte Anzahl Felder vorwärts. Zeigt der Würfel ein Haltestellen-Symbol, so darf die Straßenbahn bis zu nächsten Haltestelle vorwärts gezogen werden. Dabei ist zu beachten, das immer nur vorwärts gezogen werden darf und keine rechtwinkliges bzw. spitzwinkliges Abbiegen erlaubt ist. Sollte sich ein Spieler unterwegs verfahren, so muss er seine Fahrt von vorne beginnen. Spielende: Sobald ein Spieler seine Zielhaltestelle erreicht, hat er gewonnen und das Spiel zu Ende. Fazit: Linie 1 ist ein nettes Legespiel, das in seiner Art und Weise für die ganze Familie geeignet ist. Wenn man die große Spielschachtel in die Hand nimmt, erwartet man sich jedoch viel mehr, als dann in der Schachtel drin ist. Das Spielmaterial hätte locker in einer halb so großen Schachtel Platz gehabt. Das Spielmaterial ist aber grafisch nett aufbereitet und passt gut zum Spiel. Ausgenommen die Haltstellen - die hätten für meinen Geschmack etwas kleiner ausfallen können. Die Spielanleitung ist kurz und bündig abgefasst, der Spielablauf wird aber gut beschrieben und mit vielen Beispielen versehen. Dieser ist aber auch einfach und leicht zu merken - somit kann man nach einmaligen Durchlesen auch sofort loslegen und losspielen. Das Spiel selbst ist kurzweilig und lustig zu spielen. Bei 2 bis 3 Spielern jedenfalls, denn da ist der taktische Anteil im Spiel schon stark gegeben. Vorausschauendes Denken und planen, vor allem für jüngere Spieler, kann hiermit gut geübt werden. Ab 4 Spielern gibt es natürlich viel mehr Chaos am Spielplan und alles wird weniger planbar und vom Glück abhängig. Außerdem wird die Zeit, bis man wieder an der Reihe ist länger und kann nicht immer zum Vorausplanen eigener Züge verwendet werden. Dazu ist das Chaos dann einfach zu groß. Gibt es dann noch einen Tüftler in der Runde, so kann es schon zu Längen und auch langweiligen Wartezeiten kommen. Auch kann es bei voller Besetzung dazu führen, das jemand ganz ins Hintertreffen kommt und keine Möglichkeit mehr sieht, seinen Auftrag zu erfüllen und resigniert - und dann nur mehr darauf hofft, das das Spiel bald zu ende ist. Wem dieser Umstand aber nicht stört und eine passende Spielrunde beisammen hat, kann aber genau diesen Umstand nutzen, und hat dann mit Linie 1 in dieser Zusammensetzung ein nettes Ärgerspiel. Das ist aber sehr "Geschmackssache" !!! Bei der Einweihungsfahrt kommt dann auch nochmals Glück ins Spiel - und es gewinnt unter Umständen, wer das bessere Würfelglück hat. Linie 1 ist bei einer Besetzung von 2 bis 3 Spielern gut und interessant zu spielen - und wird so auch bei uns sicher noch einige Male auf den Tisch kommen. Ab einer Besetzung von 4 Spielern würde ich dann doch lieber zu einem anderen Spiel greifen ... Vielen Dank an GOLDSIEBER für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars |
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