Spielbesprechung von Györög Kurt
Manhattan
18.12.2002

von Andreas Seyfarth
HANS IM GLÜCK
für 2 - 4 Spieler
ab 10 Jahren

"Du fühlst dich wohl ganz sicher in Manhattan, was?
Klar, da hab' ich zwei Wolkenkratzer mehr als du. Das gibt fette Punkte.
Na dann schau' mal, welche Karte ich hier spiele. Und hopp! Einen Dreier-Turm auf deinen drauf.
Bist du noch zu retten? Das zahl' ich dir in Hongkong heim.
Hauptsache der höchste Turm in Sydney gehört mir.
Wart's ab. Noch ist das Spiel nicht zu Ende!

Hoch hinaus geht es nicht nur in Manhattan. Wer behält im Großstadtdschungel einen kühlen Kopf, wenn es darum geht, die Skyline von sechs Metropolen neu zu gestalten.
Bei MANHATTAN gilt es, über mehrere Runden Weltstädte zu einem imposanten Bild wachsen zu lassen - Stockwerk für Stockwerk. Ob es besser ist, einen ungestörten Bauplatz zu suchen oder sich doch lieber mit der Konkurrenz anzulegen, wird sich allerdings erst nach der letzten Abrechnung zeigen."


... auf in den Großstadtdschungel - lasst uns Häuser bauen !!!

Spielmaterial:
100 Bauteile (in 4 Farben und 4 Größen), 1 gelbes Bauteil (Anzeige des aktiven Spielers), 45 Bauplatzkarten, 1 Spielplan und 1 Spielregel.

Spielziel:
Nach mehreren Runden auf der Punkteleiste die "Nase vorn" haben.

Spielablauf:
Jeder Spieler wählt eine (bei zwei Spielern zwei Farben) aus, und legt ein "1er-Stockwerk" als Wertungsstein unter die Zählleiste. Der Startspieler erhält den gelben Spielstein, mischt die Baukarten und verteilt an jeden Spieler 4 Karten - der Rest dient als verdeckter Nachziehstapel.
Reihum wählt nun jeder 6 beliebige Bauteile und stellt diese vor sich auf den Tisch.

Jede Runde läuft nun wie folgt ab:
1. Eine Baukarte ausspielen:
Die Baukarte wird offen vor den Spielplan gelegt, und zwar mit den beiden Quadraten nach oben. Nun zeigt die rote Markierung auf welchem Bauplatz man bauen darf - dabei ist es egal in welcher Stadt gebaut wird. Es gibt somit bei jeder Baukarte die Möglichkeit auf 6 verschiedenen Bauplätzen zu bauen.

2. Einen Bauteil setzen:
Auf den angegebenen Bauplatz darf 1 Baustein gesetzt werden. Dabei ist immer folgendes zu beachten:
  • Ein Turm gehört immer dem Spieler, dessen Bauteil oben ist.
  • Auf freie Bauplätze bzw. auf eigene Türme darf uneingeschränkt gebaut werden.
  • Auf fremden Türmen darf nur gebaut werden, wenn man danach mindestens gleich viele Stockwerke, wie der Vorbesitzer besitzt.

    3. Eine Karte nachziehen:
    Es darf eine Karte vom Nachziehstapel gezogen werden. Gibt es keine Karten mehr, werden die bisher ausgespielten wieder zusammengemischt und dienen als neuer Nachziehstapel.

    Jedes Mal - wenn die Spieler alle 6 Bauteile verbaut haben - endet eine Runde und es kommt zur Auswertung. Punkte gibt es für
    1. den höchsten Turm in einer Stadt - 3 Punkte.
    2. die Mehrheit in einer Stadt - 2 Punkte.
    3. einzelne Türme - je 1 Punkt.


    Die jeweilige Anzahl Punkte wird mit den Wertungssteinen auf der Zählleiste nach vorne gerückt.

    Nach der Wertung wird der nächste Spieler Startspieler und beginnt damit, wiederum 6 Bauteile aus der Schachtel zu wählen und vor sich auf den Tisch zu legen.

    Spielende:
    Sobald alle Bauteile verbaut sind endet das Spiel. Gewonnen hat der Spieler mit den meisten Punkten.

    Fazit:
    Manhatten ist ein taktisches Bauspiel für die ganze Familie. Ob jung oder alt, Vielspieler oder Gelegenheitsspieler - Manhattan bietet Spaß für alle.
    Obwohl es sich hier um ein "altes" Spiel aus dem Jahre 1994 handelt - das sich damals sogar den Titel "Spiel des Jahres" geholt hat - hat es nach wie vor nichts von seinem Reiz verloren.
    Das liegt sicher auch daran, das es nur einen einfachen Ablauf gibt, die taktischen Möglichkeiten jedoch groß sind. Durch das Verteilen und Ziehen von Baukarten kommt auch noch eine kleine Portion Glück ins Spiel, das man aber gut mit Taktik und Planung ausgleichen kann.

    Manhatten ist außerdem ein Spiel, bei dem sich die Spannung von Runde zu Runde aufbaut.
    In der ersten Runde wird meist nur "abgecheckt", und so gebaut, das es ziemlich ausgeglichen ist. Ab der zweiten Runde wird es dann schon interessanter und wichtiger, welche Häuser man sich aus dem Vorrat holt, und welche Karten wie eingesetzt werden.
    Baut man in die Höhe, geht man auf die Mehrheit, oder ist doch besser ein neues Hochhaus anzufangen. All diese Fragen werden immer wichtiger - und es gilt auch immer mehr, die Vorhaben die man plant, auch durch passende Karten durchführbar zu machen.

    Das Spielmaterial besteht aus Plastikhäusern, die - einmal am Spielplan aufgestellt - auch noch optisch für Spielspaß sorgen. Der Spielplan selbst ist einfach gehalten und zur Hälfte mit den Bezirken, in den gebaut wird versehen. Die andere Hälfte ziert eine große Punkteleiste in Form von Hochhäusern. Hier hätte man mit dem halben Spielplan und einer "Kramerleiste" auskommen können. Dann hätte auch die halbe Schachtelgröße gereicht.
    Trotzdem passt alles gut zum Thema und bringt "Großstadtstimmung" auf den Tisch.

    Die Spielanleitung ist kurz gehalten und mit Beispielen versehen. Fragen bleiben schon wegen des einfachen Ablaufes keine offen.

    Ein weiterer Punkt der für Manhatten spricht ist, das es sowohl in der Besetzung mit 2, 3 und 4 Spielern spannend und interessant ist - und auch noch Spaß macht. Der einfache Ablauf und der optische Reiz tragen dazu bei, das auch schon Kinder mit 10 Jahren gerne eine Partie Manhattan spielen. Auch ist die Spieldauer von ca. 1 Stunde im Bereich, wo es den Kindern nicht zu lange dauert. Wer will kann, und wird auch gerne in einer Revanche gegen den Sieger antreten.

    Manhatten ist zwar ein "altes", aber wunderbar gelungenes, einfaches Spiel für die ganze Familie, an dem wir noch lange unsere Freude haben werden.

    Vielen Dank an HANS IM GLÜCK für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars

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