Spielbesprechung von Györög Kurt
Trans America
04.06.2002

von Franz-Benno Delonge
Winning Moves
für 2 - 6 Spieler
ab 8 Jahren

Eine Spur schneller ...

... oder besser gesagt: immer um ein paar Schienen voraus !!!

Spielmaterial:
Es gibt einen Spielplan, 85 Schienen, 35 Städtekarten (in 5 Farben), 6 Startsteine und 6 Lokomotiven, sowie eine Startspielerkarte und 1 Spielregel.

Spielziel:
Der Erste zu sein, der seine 5 Städte mit Schienen verbunden hat - mit oder ohne Hilfe der anderen Spieler - und nach mehreren Durchgängen die meisten Punkte übrig zu haben.

Spielablauf:
Der Spielplan wird ausgelegt, die Städtekarten gemischt und verdeckt auf dem Spielplan ausgebreitet. Jeder Spieler nimmt sich von jeder Farbe eine Städtekarte auf die Hand. (Spielen nur 2 oder 3 Spieler, werden vor Spielbeginn noch 10 Städtekarten aussortiert.)
Außerdem erhält jeder Spieler 1 Lokomotive und einen Startstein seiner Farbe.

Am oberen Rand des Spielplanes ist die Punkteleiste in Form vom Eisenbahnschienen dargestellt. Alle Spieler starten im Lokschuppen (13 Punkte), wo die Lokomotiven aufgestellt werden. Am Ende der Eisenbahnlinie wird 1 Schiene als Schranken aufgestellt. Wird dieser überfahren, endet das Spiel.

Die Schienen werden bereit gelegt - und los geht's:

Der Startspieler erhält die Startspielerkarte und muss als erster seinen Startstein auf ein freies Kreuzungsfeld des Spielplanes stellen. Nacheinander tun dies dann auch alle anderen Spieler.
Ab jetzt läuft dann ein Spielzug wie folgt ab:
1 oder 2 Schienen auf eine unbesetzte einfache Linie legen
oder
1 Schiene auf eine unbesetzte Doppellinie legen.

Dabei ist folgendes zu beachten:
  • Schienen dürfen nur an den Startstein bzw. Schienen, die mit dem Startstein des Spielers verbunden sind angelegt werden.
  • Werden 2 Schienen gelegt, dürfen diese an jeder Stelle des Schienennetzes angelegt werden und abzweigen.
  • 1 Schiene muss gelegt werden.
  • Werden ein Schienennetz mit einem anderem verbunden, so darf ab diesem Zeitpunkt das gesamte - neu entstandene - Schienennetz verwendet werden.

Der Durchgang endet, sobald die 5 Städte eines Spielers miteinander verbunden sind, oder - in ganz seltenen Fällen - wenn alle Schienen aufgebraucht sind.

Alle Spieler, die ihre Städte nicht verbinden konnten bekommen jetzt Minuspunkte. Und zwar für jede fehlende Schiene auf einer Einfachlinie 1 Minuspunkt und für jede fehlende Schiene auf einer Doppellinie 2 Minuspunkte. Dies passiert, indem man die Lokomotiven um die Anzahl Minuspunkte in Richtung Schranke zieht.

Dann werden alle Schienen vom Spielplan entfernt, alle Städtekarten wieder zusammengemischt und neu ausgelegt, und ein neuer Durchgang gestartet.

Spielende:
Das Spiel endet, sobald ein Spieler mit seiner Lokomotive über den Schranken am Ende der Punkteleiste ziehen muss. Gewonnen hat, wer am meisten Punkte übrig hat. Bei Gleichstand gibt es mehrere Sieger.

Damit ein Spiel aber nicht zu lange dauert, wird am Ende des 2. Durchganges die Schranke, die das Spielende anzeigt, soweit in Richtung Lokomotivschuppen gerückt, bis diese maximal 2 Felder von der "vordersten" Lokomotive entfernt ist. Sollte die "vorderste" Lokomotive aber nur 2 - oder gar nur 1 Feld von der Schranke entfernt sein, passiert nichts.

Fazit:
Trans America ist ein schnelles Legespiel, das uns schon einige nette Abende bereitet hat.
Es ist sehr schnell und einfach zu erklären, und hat eine angenehme Spieldauer. Es eignet sich dadurch sehr gut für eine schnelle Partie zum "Aufwärmen" oder als Abschluss eines Spieleabends. Auch für zwischendurch kommt bei uns Trans America gerne auf den Tisch. Und ohne Revanche gingen wir nie vom Tisch ...

Der Spielplan und die Städtekarten sind zwar einfach, aber übersichtlich gestaltet. Das restliche Spielmaterial ist aus Holz - und die kleinen Lokomotiven einfach schön anzuschauen. Mit den schwarzen Schienen passt alles gut zum Thema "Eisenbahn".
Die Spielregel selbst besteht aus einem Doppelblatt und lässt keine Fragen offen.

Bei 2 oder 3 Spieler sind 10 Städtekarten auszusortieren: Da bei uns aber Trans America sehr oft in dieser Besetzung gespielt wird, und ich vermeiden wollte, das die "unbenutzten" Karten bald leicht zu erkennen sind, werden bei uns die Karten einfach mitgemischt. Zieht man dann bei 2 oder 3 Spielern eine solche Karte (gestrichtelter Rand), legt man diese einfach zur Seite und zieht eine neue Karte. Bei jedem neuen Durchgang werde diese dann wieder mitgemischt. Dadurch werden alle Karten "gleichmäßig" gebraucht - und gebraucht werden die Karten bei uns recht oft.

Überzeugt hat uns vor allem der einfache Verlauf des Spieles und der Umstand, das Trans America einerseits nicht sehr anspruchsvoll, sondern eher einfach und leicht zu spielen ist. Trotzdem gibt es aber doch einige taktische Elemente die man in das Spiel einbringen kann und die das Spiel auch nach vielen Partien noch interessant bleiben lassen.
Es gibt doch einige Möglichkeiten und Strategien, die man versuchen und ausprobieren kann.

Wir haben Trans America jetzt doch schon oft gespielt, und es macht uns noch immer Spaß.

Außerdem möchte ich noch anmerken, das Trans America bei uns sowohl zu zweit, als auch zu dritt oder zu viert wunderbar funktioniert hat. Es ist einfach ein ideales Spiel, das man jederzeit auf den Tisch bringen kann - und für die ganze Familie geeignet ist.
Und es ist sicher nicht ohne Grund auf die "Auswahlliste für das Spiel des Jahres 2002" gekommen ...

Wer sich jedoch ein sehr anspruchsvolles Taktikspiel erwartet, wird mit Trans America nicht unbedingt das richtige Spiel finden. Aber für diese Ansprüche gibt es ja genug andere Spiele am Markt ...

Vielen Dank an WINNING MOVES für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars

"Trans America" bei spielenet.de