21.09.2001 von Martin Wallace TM-Spiele Alter: ab 10 Jahre Spieler: 2 bis 6 Spieler |
"Wer nicht fährt zur rechten Zeit, der muss sehen, was übrig bleibt!" Wie die Spielschachtel und der Titel schon verrät, handelt es sich hier um ein Eisenbahnspiel. Und wenn man die Schachtel öffnet, fallen einem sofort die Gleise und Lokomotiven ins Auge. Nur Schade, das diese nur auf Pappe aufgedruckt sind. Was noch sofort auffällt: es ist sehr viel Luft in der Schachtel. Folgendes Spielmaterial: 1 Spielplan, 86 Karten (48 Strecken-, 18 Waren-, 14 Aktions- und 6 Reihenfolgenkarten), 6 Lok-Marker, 36 Anleihen, 40 Warensteine, 96 Gleisplättchen, 100 Geldscheine und 1 Spielanleitung hätten auch in einer Schachtel mit der halben Größe Platz gehabt. Nun aber zum Spiel: Der Spielplan zeigt Deutschland, auf denen Städte, durch strichlierte Linien verbunden, darstellt sind. Auf diesen Linien geben Symbole und Zahlen an, mit welcher Streckenkarte für wie viel Geld Gleise verlegt werden können. In die einzelnen Städte werden nach dem Zufallsprinzip Warensteine gelegt, und diese gilt es nun in gleichfarbige Städte zu transportieren. Zu diesem Zweck müssen aber zuerst Gleise gelegt werden. Denn die Warensteine dürfen nur über bereits gelegte Gleise transportiert werden. Um aber diese Gleise bauen zu können, braucht man Streckenkarten. Diese müssen vor jeder Spielrunde ersteigert werden. Auf diesen ist dann ein Symbol aufgedruckt, das angibt, wo man mit dieser Karte ein Gleis bauen darf. Gleichzeitig wird auch die Zugreihenfolge für die einzelnen Runden mitersteigert. Da die Gleise farbig dem Spieler zugeordnet sind, der sie gebaut hat, erhält auch dieser Spieler für jede Nutzung seiner Gleise einen Siegpunkt. Für jeden Siegpunkt darf der Spieler seine Lokomotive am Rand des Spielplanes um einen Punkt weiterziehen. Von der Position der Lokomotive am Ende jeder Runde hängt dann auch das jeweilige Einkommen ab. Für den oder die Spieler, die am Ende einer Runde mit ihren Lokomotiven an letzter Stelle liegen, gibt es zusätzlich eine Aktionskarte. Diese erhält man auch, wenn man in seinem Zug auf das Transportieren von Warensteinen verzichtet. Mit diesen Aktionskarten können dann gewisse Vorteile genutzt werden: z.B. man kann einen Mitspieler am Transport eines Warensteines hindern, man darf an beliebiger Stelle ein Gleis bauen, ein Warensteine darf in eine beliebige Stadt gesetzt bzw. verschoben werden, usw. Da das alles recht viel Geld kostet, hat man die Möglichkeit Anleihen auszugeben, um so an das benötigte Geld zu kommen. Dafür sind aber jede Runde Dividenden an die Bank zu zahlen. Deshalb sollte man sich immer sehr gut überlegen, wie viele Anleihen man ausgibt, denn ein Zurückzahlen während des Spieles ist nicht möglich. Nach der Runde, in der die letzten Streckenkarten versteigert wurden, endet das Spiel. Jetzt müssen noch die Anleihen zurückgezahlt werden. (Die Lokomotiven müssen um die Anzahl der Anleihen zurückgezogen werden). Wer jetzt an erster Stelle steht, hat das Spiel gewonnen. Nur bei Gleichstand entscheidet, wer das meist Geld besitzt. "Volldampf" ist ein nettes Spiel, das aber erst ab 3 Spieler zu funktionieren beginnt. Bei zwei Spielern ist es sehr oft so, das der Spieler, der einmal "hinten" liegt, keine Chance mehr hat aufzuholen. Es müssen für den Warentransport die Schienen des Mitspielern genutzt werden, ob man will oder nicht. Es gibt keine Alternativen. Wer einmal vorne ist, gewinnt fast immer ... Ab drei Spielern tut sich dann viel mehr auf dem Spielbrett. Man hat endlich Alternativen, und kann auf andere Schienen ausweichen. Das Spiel wird ab drei Spielern taktisch anspruchsvoller und auch viel interessanter. Es kommt erst jetzt "Spielspass" auf, und der Spielreiz ist bis zum Schluss gegeben. Dieser ist bei zwei Spielern spätestens dann nicht mehr vorhanden, wenn es einen eindeutigen "Führenden" gibt ... "Volldampf" wird in Spielrunden ab drei Spielern sicher noch öfters auf den Tisch kommen, für ein Spiel zu zweit glaube ich nicht ... Vielen Dank an KOSMOS für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars |
"Volldampf" bei spielenet.de - 35,02 € |